ÄNBgTe)
Mathias
VüIl.
Negri,
Francesco.
171
Negre, Matlnas van, I-listorienmaler, der in der ersten Hälfte
des 17. Jahrhunderts lebte, zu Tournny, wie es scheint. Im Jahre
1623 malte er eine heil. Familie mit einer Glorie von Engeln, die
in der Cathedrale zu Tournay oder Doornick sich befindet. Vier
kleinere Bilder, ehemals Seitentafeln dieses Gemäldes, sind jetzt
im Umgange des Chorcs aufgestellt, s. Schnaasds Briefe S. 435.
Descamps behauptet, dass sich van Negxds Werke durch richtige
Zeichnung. frisehe' Färbung und durch fleissige Behandlung em-
pfehlen. Doch gebricht es ihnen an genauer lienntniss der Per-
spektive und an Haltung.
Nßgrß, NICOIÜÜS Van, Portraitmaler, wahrscheinlich der Sohn
des Obigen, weil seine Bliitliezeit um 1645 fällt. Er war als Bild-
nissmaler berühmt, und daher wurden seine Portraite auch durch
den Stich vervielfältigen. Suyderhoef stach 1641 das Bildniss des
Clauclius rle Salmasia, und jenes des Jakob Maestertius; C. van
Dalcn 1644 (las Portrait von Friedrich Spanheim; C. de Pas ein
solches des Dr. O. Heurinus.
Nßgfl Odef Nefl, Plßr Martlre, Mglgr von Cpgmgna, war an-
fangs Schüler von Mnlusso, stuclirte aber in der Folge auch andere
Meister, und erlangte dadurch einen stärkeren und dreisteren Vor-
trag. Als Beweis fiiiirt Zcist das grosse Bild des Blindgcburnen,
von Christus geheilt, im Hospital zu Cremona auf. In der Car-
thause zu Pavia ist von ihm ein Bild des heil. Joseph, und an-
dere hinterliess er -in Ruin, wo ihn die Akademie von S. Luca
unter ihre Mitglieder zählte.
Negri blühte um 1600.
Negri, Giovanni Francesco, Mine, von Bologna, wurde 1595
geboren , und zu Venedig von E. Fialetti unterrichtet. Er malte
besonders meisterhafte Bildnisse nach dem Leben, die er sogar aus
dem Getlächtnisse darstellte, wenn er nur Einmal das Original ge-
sehen hatte. Dieser Virtuosität wegen erhielt er den Beinamen
F ranceseo da Bitratti. Dann war er auch Architekt und Nu-
mismatilser. Starb 1659.
Sein Sohn Bianco übte ebenfalls die Malerei.
Nßgfl, Pletro, Maler von Venedig, war Schüler des A. Zanclii,
und später dessen Mitbewerber. In S. Bocco ist von ihm ein grus-
Ses (iemiilde von 1675, welches die Republik vorstellt, wie sie vor
der lICll. Jungfrau um Befreiung von der Pest bittet. Lanzi sagt,
man ersehe darin ZanchPs Leichtigkeit und Behandlung, nur et-
was verbessert und in den Formen veredelt. Bassaglia lobt die an-
genehme und sanfte Färbung, bis auf die schwarzen Schatten und
die manierirte Zeichnung. Negri arbeitete noch 167g.
Negri, Girolamo , genannt Böceia, Maler von Bologna, wurde
1643 geboren, und von D. M- Canuti und L. Pasinelli in der Ma-
lerei unterrichtet. In den Kirchen und Palliisten zu Modena und
Parma sind Gemälde vnn ihm, die sich indessen nicht viel über
die Mittelmäßigkeit" erheben. Starb nach 1718.
Neg"! "FIÜUCESCÜ , Iiupferstecher von Palermo, und zugleich auCk
Mathematiker. Wir haben von ihm eine Siciliae delineatiolßt K16-
scriptiu. Starb 1653.