Nöe ,
Frangois
Denis.
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das Hunstblatt zuerst bekannt wurde. Damals hieß u, dass er in
Auffassung des Gemeinen ein grnsses Talent besitze, und auch m
der Farbe fortwährend Gutes leiste.
f u n
N93: FranQÜlS DÜÜIS, Iiupferstecher, geboren zu Paris um 1735,
gestorben daselbst 1818. Dieser sowohl durch sein Talent, als
durch seinen Unternehmungsgeist ausgezeichnete Künstler war Schii-
ler von Ph. le Bas, und schon unter der Leitung dieses Meisters
unternahm er eine Arbeit, die ihm als Jüngling grosse Bewunde-
rung brachte. Damals dachte man eine zweite Auflage des Becueil
de peintures antiques, publ. par Caylus et Marie-tte, zu veranstalten,
aber die Platten waren theilweise zum Abdrucke ganz unbrauchbar. Nce
unternahm die Wiederherstellung derselben, und war dabei der-
massen glücklich, dass von denselben Platten die zweite Auflage
gemacht werden konnte. Diese besteht in 5 Voll. , gr. fol. , wel-
che Molini und Lamy verlegten. Jetzt sind sie im Besitze von
Treuttel und Würtz. Die Bahn War unserm Künstler einmal ge-
brochen, und sein Talent, seine liebenswürdigen Eigenschaften
führten ihn auf derselben standhaft fort. Er erwarb sich Freunde,
die ihm in der Folge zu bedeutenden Arbeiten verhalfen, wie Co-
chin, Generalpächter Laborde, Generaleinnehmer Joubert, Pe-
rignon, Bervic, Wicar, Cassas, Filhol und Melliug. Gleiche
Gesinnung und gleicher Zweck verband ihn mit seinem Mitschüler
Masquelier, und in edlem Welteifer vereinigten sie jetzt ihr Ta-
lent zu grösseren Unternehmungen. Sie stachen nach Moreau, Co-
chin u. a. Darstellungen aus Ovid's Metamorphosen, die schönen
Blätter zu Laborde's Essai sur la musique, und zu dessen Chansons;
und eine Menge von Vignetten für verschiedene Werke. Alle diese.
Stiche sind in kleinem Formate, endlich aber fassten die Iiünstler
zu einem Unternehmen lVluth, welches grosse Kräfte erforderte,
aber die Mühe nicht glänzend belohnte. Es ist das jenes unter
dem Titel der Tableaux pitloresques de la Suisse bekannten, von
Fiissly nur zu oft getadclten Werkes, welches Laborde bei Lamy
herausgab, 430 Blätter mit Text, jetzt im Verlag von Treuttel und
WVürtz. Dieses Werk wurde sehr ehrenvoll aufgenommen, und
nun schritten die liünstler zu neuen Unternehmungen ähnlicher
Art. Es ist diess die Voyage de la Grece, par Choiseul-Üoullier,
die Voyage de Naples et de Sicile, par Saint-Non, und endlich
fassten Laborde und Joubert den Plan zur Herausgabe der De-
scriptiun pittoresque de la France, und der Description de la Gal-
lerie de Florence, wobei Nce und Masquelier als leitende Künst-
ler erscheinen. Die Grösse des Unternehmens machte jetzt eine
zweckmässige Einlheilung der Arbeit nöthig, eine strenge Leitung
derselben, und so nun übernahm Masquelier die Gallerie de Flo-
rence, und Nee die Description de la France. Die politischen
Stürme traten dem Unternehmen hemmend entgegen, der Muth
und die Ausdauer der gegenseitig Betheiligten besiegte aber alle
Hindernisse, und in ruhigem Tagen gelan te die Arbeit zum Ziele.
Die Voyage pittoresque de la Frauce besteht in 12 lääflflßn mit 828
liupfern und Text, Strassburg bei Treuttel und Wurtz. Nce, im-
mer eifrig und wagend, übernahm hierauf ganz allein den
Stich der Platten zur Voyage d'Itrie et Dalmatie, nach Zeich-
nflngen von Cassas, 14 Lieferungen in gr. fol. Von diesem Werke
gibt es auch Exemplare vor der Schrift, welche abefnur kunst-
beäßhlltzende Souveraine erhielten. Das Hauptwerk, welches N00
besorgte, bleibt aber die Voyage de Constantinople etdes rivßS
du Bosphore von ltielling, welches wir auch im Artikel des letzte-
Naglerkt Künstler-Lear. X. Hd. H