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Navarro ,
Luis
Antonio,
Nnvez ,
Sevilla, ein mittelmäßiger
aber schlecht zeichnete. Er
in Sevilla, und starb gegen
Navarro, Lms Antomo, Mam zu
Künstler, der wohl schön colorirte,
war einer der Gründer der Akademie
Ende des 17. Jahrhunderts.
Navet,
irgendwo
wird
genannt.
der Maler Navez
Navette ,
le
maitre
ä
132
der, mit der Weberschütze.
s. Meister,
Navez, F. l, berühmter Historienmaler, wurde 1787 zu Charleroy
geboren, und da er schon von Iiindheit an grosse Vorliebe zur
Malerei hatte, schickten ihn seine Eltern im fünfzehnten Jahre
nach Brüssel, um sich derselben zu widmen. Er genoss hier den
Unterricht des Malers Francois, besuchte auch die Akademie und
als er 1315 nach Paris sich begab, hatte er bereits alle Preise der-
selben gewonnen. Den Preis der Malerei erhielt er 1812 mit dem
Bilde, welches Virgil vorstellt, wie er in Gegenwart der Octavia
das sechste Buch der Aeneis verliest. In Paris besuchte er Da-
! vid's Schule, wo er zwei Jahre verweilte, bis David ins Exil wan-
dern musste. Dieses zog ihn nach Brüssel, und auch da verweilte
Navez noch zwei Jahre um den Meister, worauf er nach Italien
sich begab. In Ilom malte der Künstler 1820 Hager und lsmael,
allein er zeigte darin, dass der Anblick der klassischen Werke je-
ner Stadt keinen überwiegenden Einfluss auf seine französirende
Weise gewonnen hatte. Immerhin aber waren die Hoffnungen
gruss, die man von ihnrim historischen Fache hegte, als aber sein
Gemälde mit der lebensgrossen Rebeeca, die in Begleitung des
Elieser dem Jakob begegnet, erschien, sagten viele, dass er diese
Hoffnung nicht erfiillt habe. Glücklicher war Navez in italienischen
Scenen nach Art des Carravaggio, die kräftig, wahr und mit gut
gewählten Contrastcn in den Figuren dargestellt sind. Beifall fan-
den auch seine Darstellungen weiblicher Charaktere, denen er An-
muth und zarten Ausdruck von lnnigkeit und Reinheit zu verlei-
hen wusste. Dagegen aber wurde das Culorit als leblos, mitunter
bunt und in den Fleischtiinen als fehlerhaft getadelt. Seine Versuche,
im alten Style zu malen, blieben ohne Erfolg, zogen ihm vielmehr
Tadel zu.
In Rom blieb Navez nicht lange; er war 1822 schon wieder in
Brüssel, wo er von dieser Zeit an eine bedeutende Anzahl von
VVerken schuf, die ihre Vorzüge haben, aber nicht immer dem
Tadel eingingen. Im Haag ist sein Gemälde des Propheten Eli-
siius mit zehn lebensgrusseu Figuren, und in de Basfs Salon de
Gand, p. 96 ist sein Bild der heil. Veronica im Umriss gestochen.
Auch das in früherer Zeit von ihm gemalte Bildniss des Malers
David ist im Bupferstiche vorhanden. im Jahrcutßü malte er den
Iimdermord", ein Werk von nicht geringen Verlegen. dagegen aber
wurde 1827 Sein Bild der heil. Cäcilia als steif und manierirt ge-
tadelt. Auch 1830 fand die liritils wieder Stoff, als Navez das le-
bensgrosse Bild von Athalie und Jnas zur Ausstellung brachte.
Die Zeichnung fand man correkt, die Grupplrung grossartig, aber
den Ausdruck übertrieben, nach französischer Weise, das Culorit
grell und hart im Ton. Der Itiinstler hatte die Lehren David's
noch immer nicht vergessen. Vorziiglicher ist das Gemälde mit
der heil. Jungfrau und dem Iiinde, welches der Iiiiustler um die-
selbe Zc-it malte. Die Heilige ist in Lebensgriisse auf dem 1111m".-
in einer Nische dargestellt, nach Art des Perugino. Die Köpfe