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Nava ,
Don
Luis
C110.
Navarete ,
J uan
Fern.
Niwaav Don Luis Alvarez de, Ritter von St. Jago, malte zu
Madrid artige Bilder, und wurde wegen seirier Geschicklichkeit
1755 sogar zum Mitglied der Akademie von S. Fernando er-
wählt.
NaVQraQ Fiat"); Maler zu Rom, welchen Pascoli unter die Schii-
1er des F. W. Tamm zählt, so dass er um 1630 gearbeitet haben
muss. Er malte Blumen und Früchte,
Navarete, 311811 Fernandez, Historienmaler, genannt e] mudo,
geboren zu Logranno 1526. Diesenberiihmte Künstler hatte das
Unglück, im dritten Jahre durch eine Krankheit das Gehör zu
verlieren, und dieses hatte zur Pblge, dass er nie mehr der Spra-
che theilhaftig wurde, und taub und stumm (mudo) blieb. Da
sich aber bei ihm ein natürlicher 'l'riel) und besondere Fähigkeiten
zur Malerei zeigten, so wurde er von seinen Eltern in das Blo-
ster Estrella gebracht, uni unter [leitung des Bruders Viceutede
Santo Domingo sich derselben zu widmen. Er machte da schnelle
Fortschritte, und nun beredete Vicente den Vater, seinen Sohn
nach Italien zu schicken. Navarete besuchte jetzt Bonn, Florenz,
Mailand, Neapel und Venedig. In letzterer Stadt hielt er sich am
längsten auf, denn es zogen ihn Titian's Werke vor allen an.
Man bezeichnet ihn als Schiiler jenes grossen Meisters. sicher ist
aber immerhin, dass el Mudo den 'l'itian zum Vorbilde genom-
men, wie diess vornehmlich aus seinen früheren Werken erhellet,
in welchen er dem Vecellio sehr ziehe kommt. In seinen späteren
Werken treten die charakteristischen Eigenthiiinlichkeiten der spa-
nischen Kunst mehr hervor. Im Verlaufe des 16. Jahrhunderts
fand, wie bei den Niederliinrlern, so auch bei den Spaniern, eine
Veränderung der italienischen Studien statt. 'Nachdem sie, sagt
Iiugler (Gesch. d. Malerei ll. 255), das Formenstuilium unter der
Leitung der Iliimrr und Florentixier beseitigt hatten, so wandten
sie sich dem ausgebildeten Colorite der Kfenetianer, vernehmlich
Titiaifs zu , und brachten es auch in dieser Beobachtung zu eigen-
thiimlich glücklichen Erfolgen. Zu den bedeutendsten spanischen
Malern, welche in solcher Richtung sich ausgebildet hatten, ge-
hören A. S. Coello, und vornehmlich unser Navarete, Er erwarb
sich sogar den Beinamen des spanischen Titian.
im Jahre 1568 kehrte el Mudo nach Spanien zurück, als Hof-
maler PbilippÄs II. Das erste Bild, welches er nach seiner Rück-
kehr in Madrid malte, stellt die Taufe Christi vor. und dieses
VVerk gefiel dem Könige so sehr, dass er den Iiiinsllcr mit Auf.
trägen uherhiiufte. Es kam in den Escurial, wo überhaupt viele
seiner Gemälde aufgestellt wurden, die aber heut zu Tage nicht
alle mehr dort zu finden seyn diirften. Für den Escurial malte er
den heil. Hippolyt, der mit seinen Gefährten den heil. Lorenz be-
gräbt. ein herrliches Nachtstück und ein Hauptwerk des stummen,
so wie die Geburt Christi. bezaubernd in Färbung um] Hclldun-
kel, von 'l'ibaldi mit Enthusiasmus beschrieben. Die Beleuchtung
dann wird durch die Strahlen des Kindes, durch ein Licht, wel-
ches St. Joseph hält, und durch den Glanz einer Glorie bewirkt.
Im Bilde einer heil. Familie brachte er drei Thiere an, wvas ihm
für immer untersagt wurde. Ein Hieronymus in der XVijgc wurde
einstimmig fiir Navaretifs Meisterstück erklärt. Es kam ebenfalls
in den Fscnrizil, wo es wenigstens noch 1822 zu sehen Wim Da-
selbst sah man damals auch noch die Enlhauptung des heil. Jakob,