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Nasiixxi,
Giuscppe
Nicole.
Nasini,
Antonio.
längere Zeit seiner Iiunst ohzitliegen. Da fertigte er für den Chur-
fiirsten vun Mainz zwei Gemälde, wofür ihn der Primat dadurch
belohnte, dass er ihm beim Baiser einen Adelshrief erwirkte, des-
een Kraft auch auf seine Nachkommen 400 Jahre hinauf gehen
sollte. Cav. Nasini hinterliess in Rom zahlreiche Werke. ln der
Capelle des heil. Anton in der Apustellsirche malte er die liuppel,
und hei dieser Gelegenheit sagte lledi rLett. pitt. II. 69), dass Na-
sini die Welt in Erstaunen setze (fece stardire il mondo). Das
Bild St. Antun's in jener Iiirche ist von Luti, und nachher malte
Nasinimit diesem Meister selbst an den Bildern der Propheten im
Lateran. Für sein bestes Bild hält man das des heil. Leonhard
in Madonna. del Pianto zu Fulignia, wo er auch die Decke ä buon
frescu malte. Mehrere seiner Bilder kamen in den grossherzogli-
chen Pallast zu Florenz, von denen dann einige in die Kirche der
Conventualen nach Siena gebracht wurden. Diese Stadt ist über-
häuft mit Werken vun ihm von verschiedenem Werth. Seine Bil-
der zeugen vun einem feurigen Talente uml von reicher Einbil-
dungalsralt, aber sie sind voll Licenzen und Itegellosiglseiten. Lanzi
sagt daher. man wünsche in seinen VVerlsen mehr Ordnung, ge-
wiihltere Zeichnung, minder gemeines Colorit, immer aber finde
man darin etwas Breites, eine Gewalt des Pinsels und ein ergrei-
fendes Ganzes. was wohl den Redi zu solcher Bewunderung ge-
stimmt haben muss. Im Jahre 1756 starb dieser Manierist, und in
der Kirche de" Servi zu Siena wurde er begraben.
Einige seiner Werke wurden gestochen: von C. Lasiilio der heil.
Ilieronymus in der Wüste in St. Laurenzio zu Florenz; von A.
Taddei St. Pascal und der heil. Petrus von Alcantara; von A. We-
sterliuut St. Johann de S. Facundo, der eine Frau aus dem Zieh-
brunnen rettet.
Bartsch, P. gr. XXI. p' 263, beschreibt ein raclirtes Blatt von
ihm, welches die heil. Jungfrau mit dem Binde auf dem 8431100553
vorstellt, wie sie mit der Linken das Iireuz fasst, welches der vor
ihr lmiencle kleine Johannes darreicht. Im Grunde ist eine Land-
schaft mit einer Art runden Temfaels und einer Pyramide. In der
Luft schwehen zwei Cherubimköpfe. Rechts unten steht: Joseph
Nicolaus Nasinus Inu. H. 6 Z. 3 L., Er. 4 Z- 7 L.
Dieses Blatt ist sehr zart radirt, nach der Weise des P. S. Bar.
toli, aber nicht so zierlich und so frei.
Nilällll, AUÜOUIO, der Bruder des Ohigen, wurde 165i in Siena ge-
boren, und daselbst von seinem Vater Franz in den Anfangsgrün-
den unterrichtet, bis er zu B. Vanni und endlich zu Ciro Ferri
kam. Später wurde er Priester. übte aber nOch-immerlio" die Ma-
lerei, und copirte besonders Werke grusser Meister, W16 jene Cor-
reggicfs u. a. Doch hat man von ihm auch eigene Compusiqionem
Starb 1716.
S. Bartoli stach nach ihm eine grosse These; B- Farjat die al-
legurisehe Figur der Gerechtigkeit, welche einen Saracenen und
einen Genius gekettet hält; L. Faucci eine Madoripä mit dem Iiinde;
A. Lorenzini das Bild der heil. Cuniguudu,_ llonigin von Polen;
F. M. Visconti eine heil. Familie mit drei Figuren; B. Farjat eine
Allegorie auf die Liebe der Welt und der Grossen. In der Summ-
lung von Malerbildxiissen der flurentixiischen Gallerie ist sein Bild-
xiiss gestochen.
llulZSCllnlllG von ihm oder nach seinen Zeichnungen sind in dem
Werke: Ovidiu istoricu, Politico, xnorule. Venet. 1696.