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Naselli,
Alessandrd.
Nnsh ,
John.
Akademie nach dem Nackten gezeichnet, und in Bologna mehrere
Arbeiten der Caracci und ihrer Jünger copirt habe. In der Kirche
seiner Vaterstadt und in Privatsammlungen sah man einst viele
VVerlae von ihm, und als die miähsamsten erlilärtLanzi zwei Wun-
der des heil. Benedikt, ehedem im Kloster San Michele in Bosco,
zu Lenni's Zeit bei den Olivetanern zu Ferrara aufgestellt. Eines
ist nach Lud. Carracci, das andere nach Guido, beiden aber zieht
man doch die nach Agustino gemalte Cornmunion des heil. Franz
in der Carthause vor. Auch nach Guercino cupirte Naselli meh-
reres, und ihn wählte er nach den Carracci zu seinem ersten Füh-
rer. Durch diese Uehungen gelang es ihm dann endlich, auch
aus sich selbst zu erfinden und rccht gut zu malen. Seine Corn-
positionen sind grossartig, die Figuren beseelt, die Fleischtöne
spielen in das llothbraune, dic Färbung ist kräftig, und der Vortrag
weich und liillll]. Von seiner Erfindung ist das Bild der heil.
Frnncisca Romann bei den Olivetanern, die Himmelfahrt Mariä,
viele figurenreiche Gastmäler in Privathäuscrn, im Cisterzienser
Iiluster deren fünf. Auch alla Scala malte er, mit einem Carracci,
Bonone, Scarsellino wetteifernd. Naselli's Bilder sind zahlreich,
denn wiewohl von Adel und wohlhabend, war er doch nie miissig.
Starb um 1650.
Naselli, Alessandro, angeblich Sohn des Obigen, wird von Lanzi
als ein sehr mittehnässiger Schüler von C. Cattaxxio genannt.
Nash, JOhIl, Architekt zu London, ein vielbeschäftigter Künstler,
der aber bei allen Mitteln doch nichts wahrhaft Grosses geschaf-
fen hat. Er rühmte sich, die Architektur des classischen Alter-
thums studirt zu haben, allein er zeigte in seinen Werben, dass
er den Geist derselben nicht erfasst, und dass er jene bedeutungs-
vollen Formen nur entlehnt habe, um sie seinen eigenen baroken
Erfindungen beizumischen. Nash war schon zu Anfang unsers
Jahrhunderts beliebt, und hatte bereits mehrere Privathäuser, Vil-
len und Casinus gebaut, gewöhnlich im Geschmacks des Palladio,
den er aber nach seiner Ansicht weit übertroffen zu haben glaubte.
Seine Landschaftshausbauten sollten (lurchaus in einem neuen Style
geführt seyn. Später blieb er aber nicht mehr in diesem engeren
Kreise architektonischer Bestrebungen; er thnd an dem verstor-
benen Könige eine mächtige Stütze, der zum Naehthelle der Ver-
schönerung Londons denlliiinstler in allen Unternehmungen be-
giinstigte. Nash verschwendete ungeheure Summen. Wesswegen er
zur Rechenschaft gezogen wurde, aber erst gegen Ende seiner Lauf-
bahn und ohne Erfolg. Im Jahre 1855 machte der Tßd des Hünst-
lers den weiteren Untersuchungen ein Ende.
Nash fertigte die Plane zu den meisten Gebäuden der Regent-
Street, und 132.1. auch jenen zur Allerseelen-Kirche mit ihrem ba.
rohen 'I'hurme. der ebenfalls in der Regent Street NI-lslfs Geschmack-
losiglaeit trerltiintlet. Der Triumphbogen am Green-Parls, so wie
mehrere der pallastähnliclten Gebäude von Regent-Park sind gleich.
falls nach seinen Plänen erbaut. wie Chester-Terracc mit zwei
Eingängen gleich Triumphbegen in reichertcorinthischer Ordnung.
York-Terrasse und SUSSEX-Plagß erfreuen sich ebenfalls der [iunst
dieses Architekten, und Pruben derselben findet man auch in Cum-
berland und zu Hannover. Von 1825 -"_1850 restaurirte er das
Bucltinghamhrxuse, '60 wie es jetzt ist, nicht sehr geschmackvoll.
Er herrschen kleinliche Theiluugen darin. Früher deeorirte er den