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Memeglino
oder
lWlemolino.
Memmi ,
LiPPO'
Bucellin gibt in seinem Buche an, dass von Memberger mehrere
Gemälde für die Jesuitenkirche zu Constanz verfertigßt worden
seien. Das ist aber ein offenbarer Irrthum, denn die Jesuiten
lmmen erst im Jahre 1592 nach Constanz, wo Bicmbergcr längst
tudt war, und mit dem Bau ihrer Kirche wurde erst im Jahre 1603
der Anfang gemacht. Memberger muss denn diese Gemälde be-
reits in früherer Zeit und für eine andere Bestimmung gemalt ha-
ben. S. Iiunstblatt von Dr. von Schorn 1850.
Memeglino oder Mcmelino,
Italiener nennen ihn so, der
Iiiixlstler aber ganz.
l
Eine Person mit H. Hemling. Die
Lexicograph Ticozzi übergeht den
Memhard oder Memmert, Johann Gregor, Architekt, hatte
bereits in Holland, seinem Vaterlancle, sich Ruf erworben, als er
im Gefolge der Prinzessin Louise Henriette von Oranien nach Ber-
lin lsam. Er war da der erste, der auf dem murustigeu Friedrichs-
werder zu bauen anfing; fertigte den Plan zur Ornnienburg, und
legte die schöne Stiege an. Starb zwischen 1675 1679.
Memlmg und lllemßllng, s. Hans Hemling. Einige wollen Mem-
ling statt Hemling lesen.
Memmevt; ThÜmas, Maler von Nürnberg, erlernte die Anfangs-
gründe der Kunst auf der Kunstschule seiner Vaterstadt, und he-
gab sich 1855 im 21. Jahre auf die Akademie der bildenden Iiiinste
in Blümchen, um daselbst seine Studien fortzusetzen. Im Jahre
185? luesuchte der Künstler Italien, um die landschaftliche Scenerie
und die Sitten und Gebräuche jenes Landes kennen zu lernen; ge-
genwärtig befindet sich aber der Künstler wieder in München , mit
der Ausübung seiner Kunst beschäftigen Er malt Landschaften mit
StalTage, deren man im Lokale des Itunstvereins zu München meh-
rere sah.
Menlml; LIPPÜa Maler, der Sohn eines Memmo, nach Vasari Bru-
der des Simone di Martino, wvorin dieser Schriftsteller irret, der
Lippe nur ein Verwandter des Simone ist, und letzterer nicht Si-
mon Memmi heisst, wie Vasari ebenfalls angibt. Simon war der
Schwiegersohn des Memmo, und beide Iiiinstler waren Freunde,
die sich in ihren Arbeiten unterstützten. Dass sie hier und da gemein-
schaftlich arbeiteten, beweiset die Aufschrift eines Bildes in Flo-
renz, dessen wir im Artikel des Simone di Martino erwähnt ha-
ben. Dieses Bild ist 1552 oder 3.5 getertiget, denn die letzte Zif-
fer ist verstümmelt, und diese Jahrzahl bestimmt uns vielleicht die
friilnere 'l'hätiglseit des Künstlers. Vasari sagt ferner, Lippe habe
dem Simone bei seinen Arbeiten im Capitel von S. Maria Nuvella
geholfen; allein jene Werke sollen nicht von Simone herrühren,
und so ist auch Lipp0's Thätigkeit dabei in Zweifel gesetzt. Man
findet auch nirgends angegeben, dass jene Gemälde der Capella
degli Spagnuoli von Üippu allein herrühren. Dann, sagt Vasari,
malte er mit seinem Verwandten in S. Groce zu Florenz vieles in
Fresco, führte mit ihm das Ilauptaltarbild der Prädicanten-Miinehe
in St. Cathariima zu Pisa aus, malte in St. Paul am Ufer des Arno
viele schöne Fresenbilder, unchausserdenx ein Gemälde in Tem-
pcra , welches zu Vasarfs Zeit auf dem Hauptaltare stand, und die
DIutter Gottes, Petrus, Paulus, Johannes den Täufer und andere
Heilige vor-stellte. Auf dieses Bild setzte Lippe seinen Namen,