Casernen, einen feierlichen Zug des Grossherrn, eine Ansicht des
Platzes der Sultanin Hadidgö, das Innere eines ödentlichen Caifee-
liauses, einen Theil des Innern des grossherrlichen Ilarcrns, einen
türkischen Ilechzeitszug, die Fontaine Sari-Yeri in der Nähe des
Bosphorus, den Eingang in den Buspliorus selbst, den Pallas!
des Aga von Bournabachi etc. Alle diese Zeichnungen {igurirten
auf der Pariser Iiunstattsstellung, und sie gehören zu dem Pracht-
werlte, dessen wir unten erwähnen. Melling fand in Constantino-
pel Gelegenheit, Dinge zu sehen und zu zeichnen, die vielen
anderen verschlossen blieben. Er war Architekt und Zeichner der
Sultanin Haditlgö, der Schwester des unglücklichen Selim 111., und
diese nun gestattete ihm sogar den Zutritt in die innern Höfe des
Serail. Seine Zeichnungen geben auch ein getreues Uild von dem,
was er gesehen; sie sind sehr nett und {leissig behandelt, zunächst
für den Stich seiner malerischen lleise. Diese hat den Titel: Vo-
yage pitturesqxie de Constantinople et des rives du Bosphore d'apres
les dessins de M. Melling, dessinateur et architectc de la Sultane
Iladitlgd, soeur de Selim lll. Paris, Strassburg, London et chez
PEditetir. Die Iiupfer sind in gr. fol., und von den besten, da-
mals lebenden Iiiinstlern gestochen, von Du ilessis-licrtanx, Guigni,
Desmaisons, Gouaz, Desquevauvillier, lhupari, Lerouge, Go-
defrny und anderen. Den Stich leitete der IiupfersteeherNce, mit
welchem sich Melling früher in Benehmen gesetzt hatte. Treu-
tel und Wiirtz in Strassburg übernahmen den Druck, nach dem
Texte von Lacretelle. Das Ganze besteht aus 2 Biinden und einem
Suplemente. Der Preis war ungeheuer; das VVerk kostete 1950Fr.
Der Ruhm , den sich der Künstler dadurch erwarb, war ebenfalls
nicht geringe. Der tiiinig von Frankreich ernannte ihn zu seinem
Landschftsmaler, später zum Ritter der Eltrenlegion, und dann
wurde er dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten bei-
gegeben.
In der späteren Zeit seines Lebens befasste sich Melling nicht
so sehr mehr mit der Darstellung von Ansichten und Zuständen
in der Tiirltei, als vielmehr mit der malerischen Aufnahme der
französischen Pyrenäen und der umliegenden Gebietslheile. Er
fertigte eine grosse Anzahl von interessanten Ansichten und Scene-
rien jener Gegenden, die in einem Prachtwerlse gestochen erschie-
nen, nßimlich in Melling's Voyage pittoresque dans les Pyrendes
francaises et dans les ddparternens adjacens.
Unter seinen spätem griissern Zeichnungen und Malereien sind
noch zu erwähnen.- die Aussicht der Ruinen des Schlosses von
Pierrefontl und des Dorfes; die Aussicht von der Terasse von
lVIiintclaisH dem Landhause des Herzogs von Bassant) , zwei Zeich-
nungen im Besitze des Herzogs; der Einzug Ludwig XVIIL. ge-
rade wie er über den Punt -neuf zieht; der Fischteich im Haag
mit einem Theile des Schlosses; die Ansichten der Stiidtc Arnheim,
Zwool. Iiaxnpen und Leuwarden, des Parhcs und des Schlosses
Loo, des Platzes in Middelburg; die Ansicht von Paris von Chail-
lot aus und vom Quai de ln Rapee; die Ansicht des Champßde-
Mars in dem lYIomente, als der lriönig die Fahnen der National-
garde vertheilt; die Utngegend von St. Cloud, das Thal von Bau-
nan mit den Resten des römischen Atluatlucts; die innere Ansicht
von Lyon; die Ansichten der Schlösser Gosfield und Ilartsvell,
und uxehrere Zeichnungen von Schlüssen: etc. Melling war sehr
thiitig, und lieferte rlaher eine grosse Anzahl von Werken. Im
Jaltre 1331 starb der Künstler.