Müller,
Fri edrich-
Friederich oder Joh. Fr. Dliiller,
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ter ungünstigen Verhältnissen verfloss ihm seine Lehrzeit. Er wid-
mete sich in Jena frühzeitig der Porzellanmnlerei, erhielt aber erst
nach überstandener Lehrzeit in Hanau einen ziemlichen Grad von
Ausbildung, und in der Porzellanmanufactur des Thiiringerwaldes
erwarb er sich dann so viel, um in Berlin seiner weitem Ausbil-
dung obliegen zu können. In kurzer Zeit zählte man ihn da zu
den ausgezeichnetsten Porzellaninalerii, und selbst der Iiönig er-
kaufte eines seiner Vasengeniiilde um eine bedeutende Summe. Nach
einiger Zeit associrte er sich mit dem_Porzellanmaler Schmidt in
Coburg, wodurch das von jenem geleitete Institut an Iiunst und
Zöglingen gewann; allein Müller selbst sah seine Gesundheit von
Tag zu Tag schwinden, so dass er endlich ißäjflas Geschäft in
Coburg aufgab. Jetzt erwachte der Wunschun ihm, m Italien
sich der Oclmalerei zu widmen, und er realisirte sein Vorhaben
um so lieber, da ihm die Hoffnung blieb, in Italien seine Gesund-
heit herstellen zu können- Er reiste im bezeichneten Jahre ab,
und wie bedeutend die Fortschritte in einer ihm neuen Weise wa-
ren, beweist das nach dem Leben gemalte Bild einer Rönierin, das
unter dem Namen Fortunata in den Besitz des Giossherzogs von
Weimar iibergerging. Für _den Herzog von Coburg malte er in
Rom eine Copie des Rafaelischen Geigers, und auch eine Itiopie
der Fortunata erhielt dieser Fürst. Seine Gesundheitsumstände wa-
ren indessen nicht erfreulicher geworden und nach langem Leiden
starb er endlich iasli in Coburg.
Müller, Fnederich oder JOhünIl Friederich, Iiupferstecher
von Weimar, Sohn des Professors Joh. Christ. Ernst, der jüngere
genannt, ein Künstler unsers Jahrhunderts. Es gibt mehrere schöne
Blätter von seiner Hand, deren wir folgende erwähnt fanden:
1) Das Bildniss des Johannes Huss, (I.
2) Frustbilld des Herzogs Max. Jul. von Braunschweig-Lüne-
Uufg,
5) Friedrich Schiller, Halbfigur, den Kopf auf die rechte Hand
gestützt, nach A. Graff, gr. fol.
lt) Büste von F. G. lilopstock, nach G, IIardox-ff, lt.
5) J. F. C. Löffler, Halbfigur, nach Amalie Löffler, 4.
f Ö) Friedrich Wilhelm, Herzog v. Braunschweig, nach Schmidt. 4.
7) Das Bildniss von Rafael Sanzio da Urbino, nach dessen Ori-
ginalbilde in" der Gallerie zu Florenz. Mit Dedication an
den Staatsminister H. von Linclenau 1834.,'4. Im ersten
Drucke vor der Schrift (einige auf Seidenpapier), dann mit
unausgefiillter Schrift, mit voller Schrift.
3) Dr. Martin Luther, nach Cranachk Bild von 152i, mit der
Schrift:
Da stehe ich, ich kann nicht andern,
Gutt helfe mir, Amen!
Ein schöner Stahlstich von 1858, gr. fol. Im ersten Drucke
vorobiger Schrift, bloss mit dem Namen des Künstlers, 4 ThL;
mit offener Schrift 2 ThL; mit voller Schrift, 1 Th. 12 Gr-
Blauer! Friedrich; Maler von Cassel, Sohn des berühmten Profes-
sor FflßdriCil Wilhelm: Müilnp, wurde 1'811 geboren, und von sei-
nem Väter in den Anfängsgriinden der Iiunst unterrichtet. Im Jahre
1331 bregai: er sich nach München, um an derkAliaxlemiß daselbsx:
Seine Studien fortzusetzen, und nach einer mehrjährigen Ußbung