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Mücke ,
Heinrich
Carl
Anton.
Mühlen.
Piittruann sagt, Mücke theile die technische Gewandheit, klare und
lebhafte Färbung und durchdachte Composition mit den ersten Mei-
stern der erwähnten Schule, und besitze ausserdem ein bedeuten-
des Talent fiir Frescomalerei, in welcher er mehr Beschäftigung
fand, als die meisten seiner Mitkiinstler. Nach Piittmannk Ansieht
huldigt Mücke gleich Stielke, wie die meisten jungen Künstler in
Düsseldorf, in der Wahl seiner Darstellungen einer elslel-stischen
Manier, die ihn oft zu Missgritfen verleiten soll, und die richtige
Bezeichnung für diesen 'Styl glaubt Piittmann gefunden zu haben,
wenn er ihn unbestimmt romantisch nennt u. s. w, Egin-
hard und Emma ist unserm Schriftsteller ein zu bekannter und was
schlimmer ist, ein umnalerischer Gegenstand. Doch gesteht er, er
habe stets mit Vergnügen an die liebvulle Handlung der stark-
schenklichen Iiaisertochter gedacht, aber eine bildliche Dar-
Stellung benehme alle Illusion von zarter Liebe, und könne nur lä-
cherlich oder gar wirlerlich seyn. Gegen Miicke's Pfalzgräiin Ge-
novefa mit Schmerzenreich im Kerker hat Piittman zwar hinsicht-
lich des Sujets nichts einzuwenden, aber dieses scheint ihm leider
ganz verbrauchtß) und desshalb wirkungslos. Die Mutter kniet
m Verzweiflung auf dem Boden vor dem lieblichen Binde, das die
Aermchen nach ihr einporriehtet. Piittmann sagt von dem Bilde,
dass sich zwar das Motiv durch geschmalavolle Anordnung empfehle,
und es verdiene den Vorzug vor dem Steinbriiclfschcil Bilde, aber die
lebhafte Behandlung und glänzende Farbengebixxig harmoniren nicht
mit dem Motive. VVeniger Gerechtigkeit lässt der erwähnte Schrift-
steller dem Gemälde mit Barbarossa und Gela angedeihen, allein
es ist ja eine bekannte Sache, dass selbst dem besten liiinstler nicht
jedes Bild gleich gut gelingt. Münzberger lithographirte 185g ei-
nes seiner Frescobilder.
Mücke. hat auch in Hupfer radirt. Proben dieser Kunst finden
sich in B. Reiniclfs Liedern eines Malers mit Randzeichnungen
seiner Freunde etc. Düsseldorf 1858.
Mügen, i, Maler zu Berlin, ein jetzt lebender Künstler. Er ist Stu-
benmaler, malt aber auch Blumen und Früchte in Oel- und Was-
serfarben. Man sieht deren von 1828 an auf den Iiunstausstellungen
daselbst.
Müggß. PhlhPP; Maler zu Berlin, wurde um 1770 geboren. Er
war schon um 1794 ausiibender Künstler, denn im Verzeichnisse
der Berliner Kunstausstellung des bezeichneten Jahres sah man von
ihm Darstellungen aus der römischen und griechischen Geschichte
in Oel gemalt. Er malte später auch Scenen aus der Brandenbur-
iischen Geschichte und religiöse Bilder. Im Jahre 1826 War dieser
'ünstler noch thätig.
Illlühl; Bßlflhüld, Maler und Goldschmied, wurde 1681 zu Ditmar-
sen geboren, und in Nürnberg übte er seine Kunst. Er starb auch
daselbst 1654.
Man findet ein Bildniss von diesem Künstler, so wie von einem
Goldschmlede Joh. Reinhold Mühl, der 1551 daselbst starb.
Mahlen, Bildhauer zu Ulm, ein Künstler, dessen wir auch im Arti-
kel des Math. Böblinger erwähnt haben. Er fertigte 1516 fünf steu-
nerne Bilder 1.11 dem von letztem gestifteten Oelberg beim Münster
in Ulm. Am Bilde des Heilandes steht sein Name, s. Böblingen