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Meister ,
der ,
mit
dem
Namen
Jesus
Christus.
Meister, der, mit dem Namen Jesus Christus (le maitre au
nom du Jesus Christ), ein mittelmässiger Hupferstecher und liunst-
händler, der zwischen den Jahren 1556 - 1572 mehrere ßliitter
herausgegeben hat, die mit der Namens-Chittre Jesu Christi be-
zeichnet sind. Der Name des Künstlers ist unbekannt, Bartsch
glaubt aber, er könnte Renate geheissen haben, weil N0. 6 des
Verzeichnisses mit: 3601113115 F- bezeichnet ist. Allein dieser Re-
natus ist aller Wahrscheinlichkeit nach Reue Boivin, denn auf ei-
nem Blatte einer Sammlung von grottesken Larven steht: Bßflil-
U15 B- fCCIt (Reue Boivin fecit), und doch ist auch das Zeichen
des Namens Jesu auf den Blättern. Es ist also glaublich, dass
der Meister mit dem Namen Jesus Christus nur derjenige sei, der
diese Blätter retouchirt und herausgegeben hat. Aulfallend ist es,
dass er bei N0, 6 und 19 den Namen Benatus F. und Benatus B.
fecit stehen liess, während die anderen Blätter nur sein Zeichen
allein haben. Wahrscheinlich hat er auch die Blätter des Itene
Boivin retouchirt, und wenn die andern sein eigenes Machwerls
sind, so hat er keine grosse Iiunstfertigkeit bewiesen. Bartsch
sagt, dass seine Blätter von 1561 - 1572 entstanden seien; dies
ist nicht richtig, denn wir fanden in Duchesne Wßyage d'un Ino-
phile p. 105 Blätter mit friihern Daten bezeichnet, die wir von
No..20 an aufzählen.
Bartsch, P. gr. XV. 512 5., beschreibt 18 Blätter von diesem
Iiiinstler:
1) Die Verkündigung Mariä. Links unten das Zeichen und
1566. H. 12 Z. 6 L., Br. 9 Z. 3 L.
2) Die heil. Jungfrau mit dem Leichnam des göttlichen Sohnes
auf dem Schoosse, die berühmte Pieta des Michel Angela.
Rechts unten das Zeichen und MDLXXI. Im. Cartouchßl
:1Vliehael Angelus Bonarotus floren. Dm. Petri.
in Vatieano. Ex uno lapide. matrem ac. Iilium.
Dlvlm- fecit- u. 1a z. 9 L., m. 10 z.
5) Scipio befiehlt seinen Soldaten, den um ihn versammelten
Gefangenen die Freiheit zu geben. Seine Krieger escortiren
sie zu Fuss und zu Pferde; nach G. Romano. Unten gegen
die Mitte das Zeichen. H. 14 Z. 6 L., Br. 18 Z.
4) Pan am Baume sitzend, unterhält sich mit Pomona , die mit
dem Fiillhorn auf den Schultern ihm zur Seite sitzt. Links
neben ihr spielt Amor die Castagnetten. Zu den Fiissen
Panls ist das Zeichen, und etwas ferner die Jahrzahl MDLXI.
H. 9 Z. 7 L., Br. '8 Z. 2 L. Copie nach J. Bonasone , aber
'gegenseitig. Der Amor ist im Original rechts, und hinter
ihm eine Terme.
S) Diana. im Bade von Aktäon überrascht, was dieser mit
Ilirschgeweihen hiissen muss. Im Rande: Nell eta sua piu
verde e piu felice etc. Linlss unten das Zeichen und
MDLVI. H. 11 z. 2 L. mit dem Rande, Br. 14 z. 10 L.
Gegenseitige Copie nach einem Ungenannten aus der Schule
Marc-Antonk, bei Bartsch XV. No. 10 p. 40-
6) Ein Alter im Iiinder-Rollwagen, begleitet von einem Iiinde
in einer ähnlichen Maschine. Rechts oben: Anchora inparo;
noch höher auf einem Täfelchen: Tam diu discenduin est
quarn diu vivas. Links unten steht: B15 Pußrl 531153;