Morgenstern,
Carl.
Morghen,
Haffaello,
C335
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einverleibte. Andere Gemälde dieses Künstlers gingen durch die
Verloosungen der Iiunstvereine in den Privatbesitz über, und jeder
Besitzer rechnet solchen Gewinn zu den glücklichen. Seine Land-
schaften sind grossartig, von treuer, inniger Naturwahrheit, bei
einer bis ins Kleinste gehenden, sorgfältigen Behandlung. Er weise
die Natur in ihrer vollen Bedeutung zu fassen, ihre Geheimnisse
sind ihm aufgeschlossen, und bei Erfassung ihrer Erscheinungen geht
er mit grüsster Sicherheit zu Werk. Morgenstern braucht seiner
Landschaften wegen nicht weit zu gehen, sein Auge findet überall,
wo er stille steht, interessanten Stoff zur Darstellung.
Sein ausgezeichnetes Bild des Rheinfnlles bei Schafihausen ist
im zweiten Hefte von F. Hohe's Prachtwerli: Neue Malerwerke
aus München, (1859) lithographirt. Von ihm selbst auf Stein ge-
zeichnet wird ein anderes Blatt in dem nicht minder glänzenden
Münchner Album, von H. Hohler und C. in München, 1840.
Dann hat Morgenstern auch in Kupfer radirt, Eine Probe die-
ser Iiunst ist im Album deutscherliünstler in Original-Ratlirungen,
von mehreren Künstlern herausgegeben, und den Künstlern und
Iiunstfreunden gewidmet von F. A. Julius Buddeus. Düsseldorf
1859 E-
MOPgEIISlCCPU; 011d, Landschaftsmaler, wurde 1812 zu Frankfurt
am Main geboren. Den ersten Unterricht ertheilte ihm sein Vater
Johann Friedrich Morgenstern, und nachdem er hinlänglich vor-
bereitet war, begab sich cler junge Künstler zur weitem Ausbil-
dung 1852 nach München. Er besuchte hier die Akademie, um
sich im Technischen der Malerei zu iiben, endlich aber unternahm
er Reisen in das bayerische Hochgebirg, nach Tirol und das Salz-
kammergut, in die Rhein- und Maingegenden, in die Schweiz
und nach Italien, woraus Morgenstern vor kurzer Zeit überMiin-
chen nach Frankfurt zurüclalaehrte. Er machte überall Studien, die
er zuletzt in Ocl ausführte, so dass sich auch von diesem Iiünsts
ler eine bedeutende Anzahl von Gemälden finden, die sich durch
glückliche Wahl des Standpunktes, durch schöne Färbung und
durch fleissige Behandlung empfehlen. Auch die Bilder dieses
Iiiiilstlers sind vorzüglich zu nennen, doch kommen sie jenen seines
Namenscollegen Christian Morgenstern von Hamburg nicht gleich.
MQTgGSC, DOIIIGHICO, Iiupferstecher zu Neapel, ein jetzt leben-
der Künstler. dessen Lebensverhältnisse wir aber nicht kennen.
Blätter von seiner Hand findet man im Reale museo BorbonicmNa-
poli 1824 5'-
MOIghGII, Baüaello C312, berühmter Ihipferstecher. wurde nach
der Angabe Nicole PalmerinYs, dessen wir unten näher erwähnen
werden, den 19. Juni 1758 zu Florenz geboren. Diese Angabe ist
die richtigste, denn Palmerini erfuhr es aus dem Munde des Mei-
sters," und somit sind die Angaben derjenigen, welche ihn gegen
1760 geboren werden lassen, zuriickzuselzen, und auch M. Missi-
rini hat_im Articolo necrulogico di Piaifaello Unrecht, wenn er
den 14. Juni 1761 als sein Geburtsjahr gibt.
RafaePs Grossvater war ein Spitzenhändler von Montpellier, Wel-
cher eine Genueserin heirathete und sich zu Florenz niederliesi.
Aus dieser Ehe entsprangen zwei Söhne; der Eine erhielt den Na-
lnen Philipp, fiel" Andere Johann Elias. Ersterer widmete sich der
Kupferstecherel; der zweite beschäftigte sich mit Zeichnen. 401111
brachten es beide nur zu mittelmäßiger Fertigkeit, und so wende-