Morales ,
Francisco
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inalte er die heil. Verohica, für die Iiirche der Nonnen des Corpus
Christi ein Ecce homu, und für die Jesuiten daselbst Christus an
die Säule gebundezi mit dem weinenden Petrus; halbe Figur. Im
Muscu del Prado sind nur zwei Gemälde von ihm. Alle seine Hit-
der "sind mit liebevollcm Fleisse gemalt, bis in die kleinsten Details,
die Fßfhüh Sind Zart verschmolzen, wie Cnrreggitfs. Die Haare
Scheinen siclrvuin Rauche zu bewegen. Die Leidenschaften , be-
sonders den Schrherz, religiöse llihgehung, u. s. w. wusste er voll.
kommen zu bezeichnen. ln dcrZeichnung offenbaret sich öfter
die Härte des 15. Jahrhunderts. VVunrlerbar sind besonders seine
Pietajs mit siiss-schmerzlichern. wehmiithsvollem Ausdrucke, Alle
seine Bilder sind auf Holz, Kupfer oder Blech gemalt, meistens
Köpfe oder läruststiiclse, halbe Figuren.
Auch im Auslande findet man Bilder von lllorales, doch sind
wahrscheinlich nicht alle echt. Einige bewahren englische Kunst-
liebhabc-r, gegen die Originalität wird aber ZWÜlfCl erhoben.
ln" der Grosvcnbr Gallerie wird ihm ein schönes Bild der
heil. Veronica zugeschrieben; wenn aber das Ecce homu beim IWIar-
schall Soult in Paris echt ist, so möchte Passavant (liunstreise etc.
S. 66.) dieses Bild einem späteren Meister der spanischen Schule
zuschreiben. Zu Stratton, dem Landsitze des Thomas Baring, wird
ihm die Halhfigur eines hreuztragenrlen Christus beigelegt, ein schö-
nes Bild, jfvelches aber Passavant doch in spätere Zeit setzt. Dr.
Waagen (Kunst und Iiiinstler lI. 251.) sagt, dass die spitzen Formen
des Gesichtes an Tintorc-tto erinnern. Der Ausdruck ist edel, und
die Farbe sehr grau. Auf der Bibliothek zu Oxford ist angeblich
von Morales ebenfalls ein lireuztragender Christus, ganze lebens-
grusse Figur, mit dem Calvarienberg im Hintergruuile, der von
anderer Hand gemalt ist. Passavant hält zwar dieses Bild für
spanisch, aber nicht fürMerales. Es war inVigo, wo es der Herzog
von Orinond kaufte.
.Im laön. ltiuseum zu Paris ist ein Christus, welcher das Iireuz
trägt, halbe Figur. Der Iiopf ist von edlen Formen, der Ausdruck
sentimental, die Figur lang und etwas gespreitzt, die Lichter glii.
hend, die Schatten, wie das etwas blecherne blaue Gewand 59h;-
dunlsel, der Grund schwvarz._ Sonsagt Dr. Waagen (l. c. 185g. III.
6511.), er spricht sich aber nicht uber die Echtheit des Bildes aug,
da er nie ein beglauhigtes Bild dieses DIeisters sah.
Mehrere Bilder dieses Iiiinstlers sind im spanischen Museum,
welches der König Ludwig Philipp 18.3? bildete. Der Baron Taylor
und der Maler Dauzats erwarben in Spanien die Bilder dazu. Der
Marschall Soult erliaufte in Spanien ein ausgezeichnet schönes und
zart gemaltes Ecce humo.
Auch in der hön. Gallerie zu Dresden ist ein ungemein zartes
auf Holz gemaltes Ecce homo von diesem Meister. Die Pinako-
thehen zu München und Berlin besitzen bisher noch kein Werk
von Morales.
L. Aristide stach ein Ecce homo, I-Ialbfigur in Einfassung,
Dieser berühmte Künstler starb zu Badajoz 1536.
o
MOTHIBS, Franclsßß de, Maler, geboren 1660 auf einer der Ter-
cerischen Inseln, war Schüler und Freund des bekannten Palomino.
Er wurde zu Paula: Carlhäuser, und hier, so wie bei den-Carthäu-
aern zu Padua, sind Werke von ihm. Starb 1720. '
Nagleräw
Künstler Leac.
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