Volltext: Meglinger - Müller, Jan. (Bd. 9)

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hloosbruggcr, 
Wendelin. 
hlooshrugger, 
Friizd. 
er auch seine Kunst, besonders in Zürich und zu Zug. Es finden 
sich einige historische Bilder von seiner Hand, aber in weit grösse- 
rer Anzahl Bildnisse. Letztere fanden Beifall, da er sie ähnlich 
darstellte und in guter Manier ausfiilirte. Wir wissen nicht, ob 
sich der Künstler noch am Leben befindet. 
Moosbrugger, Wßlldellll, Maler von Bregenz, auch Muss- 
brugger geschrieben, Vater der beiden folgenden Künstler, bil- 
dete sich auf der Akademie der Künste in Mannheim, und gewann 
da 1785 den ersten Preis, welcher in einer Medaille von zwölf 
Ducaten am VVerth bestand. Er widmete sich dem historischen 
Fache, malte auch Genrestiicke und Bildnisse, und bekam später 
den Titel eines vviirtembergisclnen Hofmalers. In der Folge wurde 
  er Professor in Rastadt, denn wir glauben, dass er jener Professor 
in Bastadt ist. der den Entwurf zum Denkmal des verewigten 
Grnssherzogs von Baden im Chur der Schlusslsirche zu Pfurzheim 
fertigte, und selbst 18511 bei Velten zu Carlsruhe in 8 Blättern in 
gr. tol. herausgab] ein schätzbarea Werk; 
NIOOSbTUgQBP, Fflßdflßh 9 irrig auch Mosb rugger und Muss-- 
brugger geschrieben, Genreinaler, wurde 180.71 zu Constanz gebo- 
ren, und da er schon als Ifnabe einen unwiderstehlichen Hang 
zum Zeichnen fühlte, in Folge dessen er in der Schule häufig 
Lehrer und Schüler unbemerkt portraitirte, und sogar die Wände 
des Carcers, wohin ihn seine Hunstübung führte, mit Figuren, 
Schlachten etc. bedeckte, so konnte der Vater, der Hofmaler W. 
 Moosbrugger, nicht umhin, selbst den Sohn zur Iiunst zu führen. 
Er konnte sich auch bald der Fortschritte desselben erfreuen, und 
das Talent des jungen Künstlers entwickelte sich in München, wo 
 er 1821 zuerst die Akademie besuchte, in kürzester Zeit. Das bei-- 
tere Künstlerleben sagte seinem beweglichem Geiste ungemein zu"; 
er weilte gerne im Kreise froher Freunde, die ihn seiner Einfälle 
und seiner glücklichen Laune wegen liebten , und selbst die Hän- 
del, in welche ihn seine Lebhaftigkeit verwickelte, zogen für ihn 
nie traurige Folgen nach sich. Seine vorherrschende Leidenschaft 
blieb aber immer die Kunst, und schon in München malte er meh- 
 rere treflliche Bilder, deren er einige 1826 in Carlsruhe vollen- 
dete. Der Bockkeller, der Invalide, der Tänzer, der Brettspie- 
ler, die Kameraden, mehrere Bildnisse, zogen daselbst auf der 
Iiunstausstcllung die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich, da sich 
in allen die schönste Gabelehendiger, geistreicher Auflassung, und ge- 
nialer Behandlung unverkennbar aussprachen. Im llerbst 182? trat 
Moosbrugger die Reise nach Italien an. Im Gebirge bei Bologna, 
als er eben den Sonnenuntergang betrachten wollte, forderten ihm 2 
Räuber die Börse ab, und Moosbrugger versicherte später, die Iierle 
seien so prächtig und höflich gewesen, dass er sie gern gezeichnet 
hätte, wäre er nicht durch die vorgehaltenen Pistolen gehindert 
 werden. Indessen entwarf er doch eine flüchtige, ausdrucksvolle 
Skizze von dieser Scene. 
In Boni lebte Dlooshrugger ganz der Iiunst. Er besuchte die 
 französische Akademie, studirte die Iiunstschiitze, noch mehr aber 
 das eigenthümliche Leben und 'I'reihen des Volkes unter jenem 
schönen Himmel. Er fertigte eine Menge Zeichnungen und Ge- 
mälde in jenem Lande. Hoch, der nicht selten auch den Iiiinst- 
M 1er tadelte und corrigirte, rietli ihm oft. iii Italien 1.11 bleiben, 
allein die Heimath zog ihn zu mächtig an. Ildloosbrugger verliess
	        
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