Moor ,
Karel
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ist das eigene Bildniss des Iiiizistlers. liniestiick in schwarzem
lileicle, klar, und sehr surgliillig xnodellirt. Dann ist daselbst [fhi-
lipp H; in goldener Rüstung, ein Bild von grosser FeinhQt, und
noch das vortreffliche Brustbild einer Dame , welches dort fiir einen
Holbein gilt. Es ist leider etwas verwaschen. In der Gemälde-
smnmlung des M. Neeld ist das schöne Bildniss des Sir Thomas
Gresham mit einer Orange in der Hand, zum Zeichen, dass er
diese Frucht zuerst nach England brachte.
Einige seiner Bilder wurden auch gestochen, von Gregori: da:
eigene Bildniss in der florentii-lisclnen Gallerie; von J. B. lVIichel:
das Bildniss des oben erwähnten Thomas Gresham; von J. Suy-
derhuel": jenes Philipp's Il.;v von P. Soutman: ein Paar andere.
Die von Vazquez, Vater und Sohn, gestochenen Bildnisse zweier
spanischen Königinnen, im Sessel sitzend, eine mit der Rose, die
andere mit dem Hündchen, erwähnten wir oben.
Moor, Harel de, Maler und Iiupferstecher, geboren zu Leyden
1656„ gestorben im Haag 1758. Sein Vater, ein Bilderhändler,
bestimmte ihn zu den Wissenschaften, Hai-e] hatte aber grössere
Lust zum Malen, und so kam er nach und nach zu G. Dow, A.
van den Tempel, zu F. Mieris, und endlich in die Lehre seines
ehemaligen Mitsehijlers GJSchallsen. Anfangs malte er Bildnisse,
und dann verbreitete ein historisches Bild mit Piramus und Thisbe
seinen Ruhm so sehr, dass die Generalstaaten ein Gemälde b.ei ihm
bestellten, welches in ihrem Bathssaale aufgestellt werden sollte.
lYloor stellte den Brutus dar, wie er seine beiden Söhne zum Tode
verdammt, ein schaudererregendes Bild. Dann malte Moor auch
Altarbliittcr und hleine Cabinetsstiicke, zart vollendete Bilder von
artigen Motiven. Der Iiiinstler wurde auch in Deutschland und
in Italien bekannt. Der Kaiser trug ihm durch seinen Gesandten,
dem Grafen Zinzendorf, auf, die Pqrtraite des Prinzen Engen
und des Herzogs von Marlborough zu malen. Moor schichte sie,
zwei seiner besten Werke, mit jenem des Gesandten nach Wien, wo
sie der llaiscr mit solcher Freude aufnahm, dass er den Iiiinstler
in den Ileichsritterstairtl erhob. Der Grossherzog von Toshana be-
gehrte 1091 sein liildmss, welches jetzt in der floreulinischen Gal-
lerie hängt. [m Jahre 171g malte er auf Einem Blatte den ganzen
lYlagisti-at der Stadt lilaag, ein Bild von grossen Schönheiten, in
halblebensgrossßn Figuren. Auch Peter der Grosse, liess sein Bild-
niss von ihm malen.
Die Werke dieses Künstlers sind im Allgemeinen schätzbar, doch
sind ihm einige ganz vorzüglich gelungen. Mehrere stellten ihn
dem Ritter van der Werlf gleich, und Descamps-sagt, dass einige
seiner Bildnisse an Kraft jenen des Rembrandt, andere jenen ei-
nes van Dyck gleichen. Die Zeichnung ist in den meisten Bildern
richtig, dann ist auch die Färbung schön und die Vollendung zart.
Iißpicie stach nach ihm 1734 das Schachspiel, lejeu des echecs, Gruppe
von drei Figuren, lebendige Composition, ehedem imCabineb
Jnlienne; EnDumesnil stach die Fischerlust, le plaisir de la päche;
van Gunst, Haid und Houbraclien Bildnisse.
Dann hat C. de Moor selbst Blätter radirt:
1) Das Bildniss des Malers Johannes a Goyen, nach dessen
eigenem Bilde in der berühmten Sammlung von Künstler-
bildxiisscn des Hrn. J. v. d. Mark zu Leydem, Hadirt, fol.
Bei Weigel 5 Thlr.