4 34
Montorselli ,
Dionisio.
Montorsoli ,
Fra
etc.
und Schmuckwcrke in Relief an, ein in andern Schulen gchoß
früher abgeschialltei liunstgebrnuch.
MOIIIIOPSBllI. DIOIllSlO, Maler von Aquila, lies: sich in Sienß
nieder, und malte da viele Altarbilder, sowie allegorische Darstel-
lungen. Einige seiner Werke wurdeqgestochen, von W. Wester-
huut der Riesensturz und das triumghlrende Iiincl; von F. Spierrc
eine Frau auf dem Delphin und drei Tugenden; von N. Dorigny
_eine These: Justitia sicut montes etc.
Montorsoli, Fra Glovan Angele, berühmter Bildhauer, wurde
zu Anfang des 16. Jahrhunderts zu Poggibonzi bei Florenz gebo-
ren, und seinen ersten Unterricht erhielt er von einigen Meistern,
die in den Steinbrüchen zu Fiesole arbeiteten. Später kam er zu
Andrea Ferrucci, und bei diesem Meister machte er in der Zeich-
nung,- sowie in Führung des Meissels in Zeit von drei Jahren
solche Fortschritte, dass er, obwohl jetzt Waise geworden, in llnm
sein weiteres Fortkommen suchen durfte. Hier verschafften ihm
einige Meister aus Fiesole beim Baue der St. Peterskirche Arbeit,
doch verliess er nach einiger Zeit die Stadt wieder, um zu Peru-
gia in Arbeit zu treten; doch auch da blieb er nicht lange, weil
der Künstler nach Volterra berufen wurde, um am Grabmale des
Raffaello Maffei zu arbeiten. Nachdem dieses Werk vollendet
war. ging Montorsoli nach Florenz, wo sich Michel Angela
in der Sakristei von St. Lorenzo seiner Hülfe bediente, doch lsarn
die Arbeit bald ins Stocken, und Montorsoli ging nach Poggibonzi,
wo sein Oheim Canonicus war, welcher sich die Ausbildung des
jungen Künstlers angelegen seyn liess. Jetzt beschloss Montorsoli
Münch zu werden, aber es gefiel ihm in mehreren Klöstern nicht, bis
er endlich als Servitenbruder der Nunziata zu Florenz blieb. An-
fangs rcstaurirte er aus Auftrag seines Iilosters einige Bildnisse
berühmter Männer, dann beschäftigte ihn Michel Angele auf ähn-
liche Weise, zuletzt aber wurde er von Clemens VII nach Rom
berufen, um antike Statuen zu restauriren._ Unter diesen nennt
man den Laocoon, den Herkules und den Apollo. Diese Arbeiten,
und die Marmorstattle des Pabstes, welche er in Rom fertigte,
setzten ihn in rosse Achtung, und so nun vertraute ihm nach seiner
Rückkehr in Fäurenz Buonarotti die Ausführung der fehlenden Sta-
tuen in der Libreria di S. Lorenzo an. Jene des heil. Damian ist
die berühmteste. Später ging Montorsoli nach Paris, wo FranzI
vier grosse Statuen von ihm ausführen liess; dann ging er
nach Lyon und von da aus kehrte er nach einiger Zeit wie-
der nach Florenz zurück, Hier bediente sich der lrlerzog Alexan-
der beim Einzuge Carl V. seiner Kunst; der Künstler legte auch
die letzte Hand an die Statue des heil. Cosmus, und dann begab
er sich in Dienste des Andrea Doria zu Genua. Er fertigte die
Statue dieses Fürsten, die man sehr rühmte; noch grüssern Bei-
fall erwarb ihm aber später das Grabmal des Dichters Sannazzaro,
welches er zu Neapel ausführte. Hierauf ging er wieder nach Ge-
nua, um noch andere Werlse zu liefern. Ein Gleiches that er
später in Rom und zu Messina, wo er einen prächtigen Brun-
nen, und den Plan zur Kirche von S. Lorenzo machte. Hierauf
ging er nach Bologna, um den Hauptnltar der Servitenkirche
zu fertigen, und endlich ging er nach Florenz, um das Ordens-
kleid wieder anzuziehen. Er ferti te für sich und für die Maler-
akademie daselbst im Capitel des liiosters St. Nunziata ein präch-
tiges Grabmal, und starb 1564.