Montorfano ,
Giovanni
Donato.
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nungsunterrichte. Schon 1822 wurde ihni die Erlaubniss hiezu
durch lmnigl." Regierungs:liescript zugesichert, und der Iiunig Ma-
ximilian begluclite ihn mit einer Pension. Zur uffentliphen Anstel-
lung gelangte er aber erst 1857, wo er die Stelle des verstorbenen
Professors Ilullnass an der hiinigl. Pagerie erhielt, nachdem er seit
1323 als Assistent daselbst Unterricht ertlieilt hatte.
Von seinen HUPfBFSClClICIJ und Lithographien erwähnen wir:
1) lgie lheilhlFamilite lnacli Andrea del Sarttfs Bild der hünigl.
ina "ot ie i, r. o .
2) Die heil. Faäiilie nach Liiiiii's Gemälde aus der Sammlung
des Staatsraths von Iierschhanm, lil. fol.
5) Die Madonna mit dem Iiinde, nach Murillifs lieblicliem
Bälde iller herzoglich Leuchtenhergschen Sammlung in Miin-
c en, as neueste Werk des Iiiinstlers, fol,
4) Das Bildniss desGiurgionc-r, nach diesem Meister 1817,
'5) Die Madonna mit dem Jesusliinde, nachCipriani, eines der
ersten Blätter des Iiunstlers und selten, da die Platte ver-
nichtet wurde, kl. 81
6) Petit ecolier, nach Puelemburg. Selten, weil die Plane ab-
geschliffen wurde, 8.
7) Ein Bilctniss nach O. da Castelfraneo. Selten, weil die Platte
abgeschliffen wurde, gr. 4.
8) Le Christ aux Auges, nach Edelink lithographirt, eines der
ersten grossen Blätter, die (1821) in lYliiiichen auf Stein ge-
zeichnet wurden, gr. ruy. fol. Der Stein ging zu Grunde.
9) Das lBlldHflST llafaePs, nach RataePs Bild in München lilho-
grap iirt, u
10) Eine lYIenge anderer litliographirter Blätter, Historien und
Bildnisse, fiir verschiedene Iiunsthandlungen ausgeführt.
lllonwrfano, Gwvßnnl Donato, Maler von Mailand, geboren
144Q,_gest0rbeii 1510. Die Lebensverhältnisse dieses alten liiinst-
lers sind unbekannt._ von seiner Iiunst sprechen aber Werlie. In
der Saliristei von S.Giuscppe zu Brescia istein heiLMiclmel als Sie-
ger iiber dernDiiinoii, und im liefectorium Yon S. Maria delle
Grazie zu lVIailand ein hochst ligurenreiches Bild der Iilretizigiiiig
Christi, mit der Aulscliritt: Jo Donatus Montorianus 1.193, Dm-
ses Bild ist dein, leider so beschädigten Cenacolo des Leonardo
da Vinci gegenuber, noch wohl erhalten, woraus Lanzi schliesst,
dass das Gemälde im Irarheiiauftrzig vor jenem Leonardo's den
Vorrang behaupte allein Lanzi bedachte nicht, dass die Wand,
auf welche Montortano malte, nicht so feucht ist, als jene, aufwel-
cher da Yinci sein Werk darstellte. So mochte dessen Bild aller-
dinäs verkummern, wie Lanzi sagt, was dem Montoriani) an jener
Stel e sicher auclt widerfahren wäre. Dennoch konnte Montorfanu
auch bei seiner lrarbenfrische seinem Mitbewerber gegenüber nicht
stehen, obgleich auch dieser _Meister in Gesichtern und Bewegung
C1118 SO ganz besondere deutliche Anschaulichkeit, hatte, wie Lanzl
behauptet, 33-15, wenn sie niit mehr Zierlichlieit verbunden wäre,
er hierin fvcnige seines Gleichen'liabeii wiirrle. Es ist da eine
Gruppe spielender Soldaten, Wo auf jedem Gesichte die Aufmerk-
samkeit und Gfivinnlust zu lesen ist. AItJClI iin Zzirtenasindemige
sehr-schone Kopfe, wenn gleich die nachsten, wie die ißfnßlßll;
gleichkräftig gehalten sind. Grussartig ist die Architektur in den
Thoren und Hiiusern von Jerusalem, vollkommen nach perßpelctis
ViSQhen Regeln angelegt. Er brachte noch erhabene Heiligenscheine
Naglerii Künstler-Lax. IX. Hd. 28