Volltext: Meglinger - Müller, Jan. (Bd. 9)

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Monhnorillon , 
Lll g 
Albert 
1-7) Iileine Landschaften, nach Dallieri, der Marquim 
Mannini zugeeignet. 
8-12) Andere kleine Landschaften, alle in die Höhe. 
de 
MOUtmOrillOII, Ludwig lxlbeft VÜII, Zeichner und Hupfgjjßtg- 
eher, Sohn des Marquis Saladin de MODUHUPlllOU, wurde 179i zu 
Erlangen geboren, wo sein Vater als französischer Emigrant in 
traurigen Verhältnissen lebte. Bei dieser Calamitiit traf auch noch 
unsern Künstler als Bind das Unglück, dass ihm durch Misshand- 
lung der Magd das rechte Achsclgelenk ausgedreht wurde, und 
dieser Arm wurde ihm in Folge schlechter ärztlicher Behandlung 
für jede Beschäftigung unbrauchbar. Diess konnte indessen seine 
Liebe zur zeiehnenden Iiunst nicht hemmen, und Montmorillon 
ergab sich derselben unter Leitung des Baron von Lütgendorf mit 
allem Eifer. Seine linke Hand wer von Jugend auf geübt, und so 
fand er dadurch bei seiner Kunstühung kein grnsses Hinderniss. 
Er fing auch in Oel zu malen an, und hatte als Historiker bereits 
schöne Proben gegeben, als sein Lehrer zu seinem Leidwesen sich 
nach Prag begab. Zum Glüeke war gerade damals Direktor Albert 
Beindl von Paris zurückgekehrt. und so fand v. Montmorillon in 
dessen Kunstschule Aufnahme. Jetzt entschloss der junge Künstler 
sich zur Hupferstecherkunst, in welcher er in etlichen Jahren die 
erfreulichsten Fortschritte gemacht hatte. Endlich begab er sich 
nach München, um unter Leitung des Professors Carl Hess seine 
Studien fortzusetzen. Dabei übte er sich stets im Zeichnen, so 
wie man denn fast auf jeder Bunstausstellung in München treff- 
liche Zeichnungen von diesem Künstler sah. Eine vorzügliche, grosse 
Zeichnung, nach dem Mate-Antunkchen Stich von RafaePs Abend- 
nlahl, "ist im k. Handzeichnungs-Cabinete zu München. Er befasste 
sich auch schon frühe mit der Lithographie, in welcher ihn die 
damals errichtete Zellefsche Bunsthandlung beschäftigte, allein 
kein guter Iiünstler verwendete in jener Zeit schon gerne seinen 
Fleiss auf diese junge Iiunst, weil gar häufig die Zeichnung durch 
Unheholfenheit des Druckes und der Aetzung zu Grunde ging. 
Später lernte Montmorillon den berühmten Kupferstich-Ilestanra- 
 teur M. v. Hermann kennen. Dieser nun theilte ihrn die Vortheile 
seiner Kunst mit, und so leistete hierin auch unser Künstler in 
kurzer Zeit Ausgezeichnetes. Die berühmtesten Cabinete des In- 
nnd Auslandes vertrauten ihm Blätter zur Itestaurirung an. Im 
königl. Iiupferstieh-Cabinet zu München , in der berühmten, jetzt 
dem kiinigl". preussisehen Cabinetes einvcrleibten Sammlung des 
 Herrn von Nagler, in andern deutschen und englischen Sammlun- 
lgen, und besonders im künigl. französischen Hupferstich-Cabinete, 
indet man von ihm meisterhaft restaurirte Blätter. Montmorillon 
musste bei dieser Gelegenheit öfter abgerissene Theile der Blätter 
ergänzen, und er that dieses jedesmal vollkommen im Charakter 
des Originals der verschiedenen Meister, was nur einem ausgezeich- 
neten Zeichner in solchem Grade gelingen kann. 
Diese Beschäftigung führte ihn jedoch mehrseitig von seiner 
Hauptbeschäftigung, der Iiupfersteelterkunst, ab, und iiberdiess 
Wjlrde er 1852 seiner ehalkographischen und anderer Iiunstkennt- 
msse wegen, auch als liunstschiitzer beim künigl. Iireis- und Stadt- 
gerrchte verpflichtet. Im Jahre 1855 vereinigte er sich mit Franz 
Haban, seinem ehemaligen Mitschüler an der Kunstakademie in 
MÜHClwU v Zllr Errichtung einer Niederlage von Iiunstgegenstiinden, 
welcher er jetzt, nach dem Tode Haban's, allein versteht. 
Ueberdiess befasst sich v. Montmorillon auch mit dem Zeich-
	        
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