Montagnmv
Benedetto.
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detto aufbewahrten Werkes, das hier in trefflichen Drucken so
reich besetzt ist, dass es bis auf 8 Nummern alle von Bartsch ver-
zeichneten Bliitter enthält, neben verschiedenen neuen. Nach Dr.
Waagen hat Benedetto zwei verschiedene VVeiscn des Vortrags.
In der einen machen die lan en, genähirten. Iireuzschraliirungen
den Eindruck einer" mit der ü-"eder ausgeführten Steinzeichnung,
in der zweiten zeigen die feineren, enger gelegten und kürzeren
Striche den Einfluss des Dürer.
Folgendes Verzeichniss von 1 55 ist nach Bartsch, mit einigen
Zusätzen, und einem Anhange.
1) Das Opfer Abrahanfs. Dieser, in Mitte des Blattes, ist Wil-
lens den Sohn zu opfern, aber ein gegen links in der Luft
schwebender Engel hält ihm den Arm. Auf derselben Seite
blicken zwei Männer nach dem Engel, und vom Esel, den
sie bei sich haben, sieht man nur den Kopf. In der Mitte
unten: B. M. H. 11 Z., Br.14 Z. 5 L.
Dieses, nach Dr-,Waagen, in Composition und Ausführung
gleich treffliche Blatt, ist in der ersten Manier gefertiget,
von der seltensten lirafbund Frische. Ueberhaupt sind seine
Blätter in der Schwärze glänzender, als alle anderen seiner
Zeit.
2) David kniend. mit der Harfe nach rechts gewendet, links ist
sein Thron, und im Grunde rechts zwischen zwei Hügeln
ein grosser Felsen. Auf dem einen der Hügel sind zwischen
Biiumen Gebäude. In derMitte oben liest man: BENEDETT)
MONTAGNA. H. 6 Z. 2 L., Br. 4 Z.
5) Die Geburt Christi. Die heil. Jungfrau sitzt in der Mitte
des Blattes mit dem Iiinde in den Armen, rechts vor St.
Joseph beten es zwei Engel an, und links ist ein Hirte. Im
Grunde ist ein verfallenes Gebäude, und links im Stalle sieht
man den Ochsen und den Esel. Rechts oben steht: BENE-
DEGTO MONTAGNA. n. 6 z. 2 L., Br. 4 Z. 1 L.
lt) Christus im Oelgarten auf einem Hügel kniend, wie ihm der
Engel von der rechten Seite her das lirenz bringt. Im Vor-
grunde schlafen die drei Jünger, St. Peter links sitzend mit
den Schlüsseln in derlieehten, der zweiteliinger sitzt hinter
ihm, und links ist der dritte, mit einem breiten Täfelchen
zu seinen Füssen, auf welchem der Nameßenedeto Mon-
tagna stand. Man bemerkt durch die Ueberarbeitung noch
die Ziige einiger Buchstaben. In der Ferne auf der Höhe
sind Gebäude. Auf einem grossen Stein im Vorgrunde sieht
man die Spuren vom Zeichen des Benedetto, und es gibt
(seltene) Abdrücke mit dem erhaltenen Monogramme. Nach
Bartsch, H. 3 Z., Br. 5 Z. 7 L.; nach Zanetti, H. YZ. 10L.,
Br. 5 Z. Ö L.
5) Die heil. Jungfrau von sechs Engeln und 4 Cherubim um-
geben, auf einem Piedestal en face. Oben sieht man Gott
Vater in halber Figur, segnend mit der Weltkugel. Im
Grunde ist Gebirgslandschaft. und eine Stadt, links eine
grosse Kirche mit einem Kloster. In der Ferne ist eine
zweite Stadt. Am Piedestal stehen die Buchstaben B. M.
Bartsch gab eine mangelhafte Beschreibung nach einem ver-
schnittenen Abdrucke. Im Cabinet Cicognara war ein voll-
ständiges Exemplar, welches Zanetti l. e. beschreibt Auch
in Paris sah Dr. Waagen einen vollständigen Abdruck, und
er behauptet, dass dieses Blatt, das Opfer Abrahams Nr. 1.,