Volltext: Meglinger - Müller, Jan. (Bd. 9)

Eine Frau, in Dreiviertel Ansicht nach rechts gehend, trligl 
mit der linken Hand eine über ihren Iiopf flatternde Banal- 
rolle, während sie mit der andern das Kleid hebt. Links 
unten h. w. H. {L Z. 5 L., B13 2 Z. Q L. 
MCISIBIF, der, vom Jahre 1515; ein unbekannter Iiupferstc- 
eher von geringem Verdienste, denn seine Blätter sind schlecht 
gezeichnet und steif, dessen ungeachtet haben einige Iienner we- 
gen des alterthümlichen Anstriehes derselhexi grosses VVesen daraus 
gemacht. Man legte ihnen aber ein viel zu hohes Alterthum bei, 
als sie verdienen. l-leinecke betrachtete den Ilampf der Tritnnen 
als NVerk des Sandro Boticelli und Strutt glaubte gar, das Blatt 
mit Ilerknles und dem Philosophen sei von Maso Fiuiguerra gesto- 
chen. Wer indessen nur einmal die Copie gesehen hat, die Zani 
von Mastfs berühmter Pace fertigemliess, wird sich von der Un- 
möglichkeit dieser Angabe überzeugen. 
Auf keinem seiner Blätter steht ein Zeichen oder ein Name; 
Bartsch nannte ihn also den Meister von 1515, weil diese Jahr- 
zahl auf dem Blatte mit der Cleopatra steht. Bartseh P. gr. X111. 
P. 410 E. bezeichnet folgende Blätter von ihm, 
1) Herkules tödtet den Ncssus. Herkules, fast vom Rücken 
gesehen, hält den Centauer bei den Haaren und führt mit 
der Iieule einen Hieb auf denselben. Im Vorgrunde rechts 
liegt ein Schild. H. 7 Z. 5 L.? Br. 5 Z. 10 L. 
2) Herkules, vom Rücken gesehen, erdrückt den Antheus mit 
den Aflllßn. Nach rechts hin ist ein Baum, an welchem 
die Löwenhaut hängt. H. 7 Z. 7 L., Br. 5 Z. lt L. 
3) Der Tod des Antheus, anders dargestellt. Herkules ist en 
tace und Antheus, den Herkules erdrückt, ist vom Rücken 
zu selten.  Linlss am Baumstamme ist der Bücher mit Pfei- 
len, und an einem Ast hängt die Löwenhaut. I1. 5 Z., 
Br. 5 Z. 5 L. 
II) Herkules trägt eine Säule auf der Achsel, nach links hin- 
schreitend bei einem Piedestal, wo auch das Stück eines 
Gesimses liegt. H. 10 Z., Br. f) Z. 5 L.  
5) Herkules und der Philosoph. Links sitzt ein Alter vor ei- 
nem Steine, der ihm zum Tische dient. Auf diesem ist eine 
Himmelskugel, ein Buch und ein Lineal. Der Philosoph 
hat den Zirkel in der Hand, undllerkules kommt von der 
Linken her mit dem Himmelsglobus auf der Schulter. 
An einem Baumstamme hinter dem Alten hängt der liücher 
mit den Pfeilen. H. 5 Z. 4 L., Br. 4 Z. 2 L. Strutt hat 
dieses Blatt copiren lassen, Tab. I. p. 25. 
Ü) Mars vom Amor misshandelt. Er hat ihn der VVaden be- 
raubt, ihm auch die Hände auf den Rücken gebunden, und 
nun verbindet er ihm noch die Augen; alles dieses am Baum- 
stamme rechts, an welchen Amor Bogen und Köcher hing. 
H.6Z..5   
7) Die Terme des Pan auf einem Piedestal mit Trophäen. Rechts 
an demselben erhebt sich ein verdorrter Baumstamm. II. 8 Z. 
1 L., Br. 5 Z. 6 L. 
3) Der Satyr, welcher die am Piedestal liegende Bacchantin 
umarmt, während ein liind zuschaut. Ein anderer Satvr 
ist Willens dem Lästigen nnt der Linken einen Schlag du 
versetzen, und ein dritter lehnt sich im Grunde an die 
Hufe. H. 5 Z. 7 L., B134 Z. 4 L, 

	        
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