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Monachi ,
Pchnm.
Georg
Monaco ,
Pietro.
flnrentiniseher Weise colorirt, mit_stellenweisein Venediger-ßei-
sehmack. HDas Beste seiner Bilder ist die Grablegung Christi ill
der Capitelsacristei des Doms in Ferrara. Viele andere grenncn an
das Mittelrnässige, gefallen aber doch durch ihre Kühnheit und
Ganzheit, die immer einen weitumfassenden Geist beurkundet-
Selbst die Farbe, wenn er (lzirauf Bedacht nahm, kann derMenge
gefallen, cla sie, wenn nicht sehr wahr, fiiindestens hinlänglich
lebendig ist. "Mancheßrbeiten von ihm sind von so schlechtem
Geschmache, dass sein Zögling Jacopo Bambini sich stattseinef
schämte, und sie aus Erbarmen aulinalte. Baruilaldi wunderte sich,
wie-deifMeister so viel wusste, und doch seine Ehre so wenig
lieb hatte; Lanzi sagt aber, man begreife Alles, wenn man be-
denkt,_ dass er von Natur zur Narrhcit und_ Wahnivitz geneigt
i-mr, in_welclien er endliehveriiel, und worin er einen Helling
des Cardiiinls Aldobranclino umbrachte. Er wurde dieses Mordes
wegen verbannt, Einige meinten aber, er habe ihn keineswegs
aus Wahnsinn begangen, sondern aus Hass gegen die Regierung,
weil er sich zuerst in der Uingegend verbarg; er suchte dann am m0-
denesischen Hof eine Freistatt, und zuletzt an jenem in Parinn,
wo er in seinem besseren Geschmacke gearbeitet haben soll.
Orlandi, der seine grossen Gemälde der Belachrtiiiig und der
Marter Pauli im Presbyterium der Iiirche des Heiligen zu Ferrara
lobt, nennt ihn Dom. Mura," Barufzildi las aber auf seinem Grab-
steine D. Mona. Orlandi lässt ihn iiin 1570 blühen, Lanzi dehnt
aber die Zeit bis 1580 aus, da lVIona spät zu malen anfing, und
1602 im 52. Jahre starb. Guarienti lässt ihn 1598 sterben.
MOIlüChi , GBOPg Peham, Zeichner, dessen Lebensverhältnisse
unbekannt sind. Im Cabinet Paignuu Dijnnval wird diesem Künst-
ler eine mit der Feder und in Bistor ausgeführte Zeichnung zuge.
schrieben: Quos egb, Neptun auf den Gewässern vorstehend. Un-
ten steht obiger Name. Grösse 8 auf 6 Zoll.
NIOIIHCO, Guglielmo, Bildhauer und Giesser, geboren zu Neapel
um 1454, gestorben um 1498. SCIIXC Lebensverhältnisse sind un-
bekannt, aber Werke sprechen noch von seiner Existenz. Es sind
dieses die Bronzethiiren mit Bnsreliefs, die er für das neue Ca-
stell ausfilhrte. Man sieht hier in den sechs Abtheilungen die
Iiriege und Siege FerdinancPs I. von Aragona gegen die rebelli-
schen Barone bildlich dargestellt. Die Arbeit ist lobensww-rth, doch
kommt sie der früheren des L. Ghiberti an den berühmten Erzthiircn
in Florenz nicht bei. Ferdinand liess dieselben Darstellungen von
Zingaro und den Brüdern Donzelli im Casino zu Poggio reale ma-
len, und in Betracht ihres leichteren Unterganges liess er sie auch
in Bronze gieissen. In dem Werke des G. Grossi: Le helle arti,
Milano 1820 II. 49, sind die Basreliefs beschrieben. '
MOUQCO, PlGtPO, Zeichner und Iiupferstecher, wurde 1710 in
Belluno geboren, in Venedig aber scheint er seine Iiunst erlernt
zu haben. In dieser Starlt lebte er die grösste Zeit seines Lebens,
arbeitete schon 1755 bis gegen 1775. Das Toclesjahr selbst ist uns
unbekannt. Ticozzi erwähnt seiner gar nicht, obgleich Monaco
viel gearbeitet, und theilwcisc sehr gut. Im Jahre 1745 erschien
seine erste Raccolta cli 55 lstorie sacre, Venezia, gr. fol. Im Jahre
1763 gab er eine mit 57 Blättern vermehrte neue Sammlung sol-
cher heiligen Geschichten heraus, nach venezianischen Meistern.