Volltext: Meglinger - Müller, Jan. (Bd. 9)

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auf, und wusste ihr so viel Reiz abzugcwinnen, dass sie auf den 
Beschauer nie ihre Wirkung verl-elilen; die Oelgemälde haben öfter 
einen etwas dunklen Ton. sie erinangeln aber nie der Harmonie. 
Bei seinen Gouacliegemälden bediente er sich des Zinobers, des 
Ockers und der Sepia auf blauem Papier, hüllte dann mit WVeiss, 
und nahm zur Vertiefung Tusch. 
M, v. Molitor war Bitter des lmklieopolclorrlens, Custos der k. Huf- 
bibliothek und Mitglied der k. k. Akademie zu Wien. Mehrere 
seiner Bilder wurden gestochen; von Gabet 59, von Gauerinann 1, 
von Müssmcr 4, von Seyffer 7, von I-laldenwang 2, von H. J. 
Scliütz 2, von Piringer 18, von F. Brand 1, von Duttenhofer 12, 
von S. le Gros 2, von A. v. Bartscli 5. 
Ein Künstler, der Crayon und die Feder mit solcher Sicherheit 
führte, musste auch die Nadel mit nicht geringerer Geschiclslich- 
keit_ handhaben können. Seine radirten Blätter beurkunden Origi- 
nalität der Ideen, die sich durch verständige Zeichnung auf dein 
gewühltesten Standpunkte aussprechen. Er führte die Nadel mit 
Leichtigkeit, und wusste doch glänzende Wirkung zu erzielen. 
Bartsch hat diese Blätter beschrieben, und jene, die nach Mulitor 
gestochen wurden: Catalogue raisonne de Poeuvre d'estainpes de 
M. de Molitor etc. Nurembcrg 1815. Nach diesem Verzeichnisse 
geben wir das folgende: 
1) Die Landstrasse, links zwei Weiber mit Bündeln, im Mit- 
telfelde ein Mann zu Pferde mit dein Hunde. Links unten: 
Molitor, rechts der Buchstabe B. H. 2 Z. 5 L., Br. 1 Z. 
10 L. 
Dieses Blatt dürfte nach Bartsch in der Sammlung des F. 
Gabet in Wien sich einzig vorfinden. 
2) Die zwei Bäume, links des Blattes auf einem Boden mit 
Kräutern und Büschen bewachsen, rechts vorn ist ein Stock 
und ein Baumstamm. H. 5 Z. 10 L., Br. 5 Z. 
5) Das alte Thor eines verfallenen Gebäudes, der Baueri ord- 
net Garben, rechts vorn liegt ein anderer auf dem Buden. 
H. ILZ. 6 L., Br. 5 Z. 
Z4) Der alte Weidenstamni mit wenig Aesten, rechts in der Ferne 
ein Felsen, links ein Hügel init Pflanzen. Le Grus de]. 
Von Molitor nach der Idee desselben. H. 5 Z. 6 L., Br. 
lt Z. 7 L. 
5) Das Weib mit dem Knaben zwischen dem Baume und der 
Hütte links des Blattes. H. 6 Z. 9 L., Br. 5 Z. 
Ö) Studium eines grussen Baumes, zu dessen Füssen ein junger 
Mensch mit gekreuzten Fiissen sitzt. Der obere Theil des 
Baumes ist unvollendet. H. 7 Z., Br. 5 Z. g L. 
7) Die drei Kapuziner an einem kleinem Tische. Aus der er- 
sten Zeit des Künstlers. und sehr selten. H. 1 Z. 2 L., Br. 
2 Z. 11 L.   
8) Die von mehreren Bäumen versteckte Hütte, über den Fluss 
geht eine kleine Brücke. H. 2 Z., Br. 5 Z. 10 L. 
9) Die zwei Hütten rechts an einem Abhange, an jeder dersel- 
ben sind Bäume umlangen. H. 2 Z., Br. 5 Z. 11 L. 
10) Der Eimer am Pfahle, an welchem Garben aufgescbichtet 
sind, rechts neben dein Baume eine Hundshütte. Unvoll- 
endet. H. 5 Z., Br. 5 Z. 11 L. 
11) Der steile Felsen in Mitte des Blattes, links ist. eine P-"PÜG 
Räume, rechts erheben sich einige Fichten. H. 2 Z- 10 U. 
Br. 4 Z.
	        
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