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Molitor ,
Salomon.
Mulitor ,
Martin
RIIOIHIOP, SQIOIDOII, Kupferstecher, dessen Lebensverhältnisse un-
bekannt sind. Er gehört der deutschen Schule des 16. Jahrhun-
derts an.
Die Verspottung Christi. Salumon Blolitur sc. 1592. Dieses.
seltene Blatt ist in der Manier des Lucas van Leyden.
in der ersten Iliilfte
und Ilistorien, in
Molitor, Johann Oswald, nlaler mßanmerg
des vorigen Jahrhunderts. Er malte Portraite
Oel und Miniatur.
MOlItOP, 301181111 PGIGP, Maler, auch Müller genannt, wurde
1'702 in der Grafschaft Westerburg bei Coblenz geboren, und da
ertheille ihm ein gewöhnlicher Nlaler den ersten Unterricht. Hier-
auf ging er nach Bonn, um sich weiter auszubilden, dann
reiste er nach Berlin und Dresden, und 1754 liess er sich in
Prag xiiecler, Hier malte er anfangs kleine Bauernstiiche und Larxd-
"schalten, dann aber verlegte er sich unter Leitung des W. Reiner
auf die Grossinalerei in Oel und Fresco. Er legte nie Hand an
ein Werk, ohne die Natur oder Gypsabgiisse zu Hathe gezogen
zu haben, wodurch er sich nach Reiner vor allen berühmt machte,
und allen vorgezogen wurde. Er malte auch gute Bildnisse, so
wie Blumen und Früchte. Molitor malte die Iiirclie zu Libueh in Böh-
men in Fresco aus, und das letzte Oelgeximülde, welches er in Prag
malte, ist der heil. Joseph Ilerrmann im Strahöwer Capitel. Im
Jahre 1756 reiste Molitor nach Wien, und starb daselbst im fol-
genden Jahre.
MOlItÜT, Martin VON, Landschaftsmaler und Badirer, geboren zu
Wien 1759, gestorben daselbst 1812- _El' Wal" der 50h" adeligen
aber unvermöglieher Eltern, und erst im 1T. Jahre, nachdem er
das Lyceum absolvirt hatte, widmete er sich der Iiunst, in wel-
cher die Fortschritte so bedeutend waren, dass man ihn bald den
besten Schüler des Christian Band nannte. Sein iiberlegenes Talent
und die beständige Uebung nach der Natur führten ihn zur Voll-
kommenheit. Seine Werke sind zahlreich; sie fanden Bewunderer
und Iiäufer, so dass jedes Cabinet in Wien solche besass, sowohl
in Oel als in Gouache. Die Bilder der letztern Gatting sind auf
blauem Papier ausgeführt, in einer ihm cigenthiimlichen Manier,
und sie wurden so begierig gesucht, dass er die letzten zwölfJalirc
seines Lebens die Palette nicht mehr ergreifen konnte. Die schön-
sten und grössten dieser Zeichnungen besass der lslerzng Albert
von Sachsen-Teschen; auch der Graf Fries und H. von Barbolani
erhielten Bilder von lVIulitor. Der eifrige Kunstsammler Hath von
Hoppe erwarb sechs Gemälde von diesem Künstler, und eine Samm-
lung von 60 Zeichnungen jeden Formates, mit aller Verschieden-
denheit in der Zeichnungsweise. Der Iiunstliebhaber Gabet, der
auch schöne Blätter radirt hat, und einer der intimsten Freunde
Molitofs war, hatte einen Schatz von mehr oder weniger vollen-
deten Studien, die der Künstler auf seinen Excnrsionen in Oester-
reich, Salzburg und Tirol gefertiget hatte. Darunter ist eine treff-
liche Folge von Iiiihen , Kälbern. und Schaafen, welche Molitof
1810 zu Brunn im Walde gezeichnet hatte. Alle diese Studien
verbinden mit der grössten Naturtreue eine eben so leichte und
geistreiche Behandlung.
Seine Gemälde sind geistreiche Conipositionen von unerschöpfli-
eher Manichfältigkeit. Er fasste die Natur von einer idealen Seite