tere welchen müsse, derselbe doch eine grössere Harmonie über
seine Gemälde verbreitet habe, dass er so fein wie van Dyck Sei.
und dabei kräftig. Dr. Waagen, Iiunst und Künstler elC- lil-
574 schätzt dieses Bild nicht so hoch. Nach der Behauptung die-
ses liufnstkenners ist es zwar ein in allen Theilen treuer, aber
schwächerer Abdruck von Rubens. Im k? Museum zu Berlin iSl
ebenfalls ein Gemälde von Mol, Jakob vorstellend, der von sei-
nem sterbenden Vater an der Stelle des ältern Bruders gesegnet
wird. Dr. liugler (Beschr. der Gall- des Museums S. 220) sagt,
dieses Bild sei ebenfalls im Style des Meisters, nicht ohne Tüch-
tigkeit gemalt. Vurtrefflieh aufgefasst findet er diezlistige, und
über das Gelingen ihrer List erfreute Mutter. P. de Jode stach
nach ihm den Täiuferlohannes am Felsen in einem Gebäude sitzend.
Mol, Jühann BPIPIISI, Maler, dessen Lebensverhältnisse unbe-
kannt sind. Er soll zur Zeit Rembranclfs gelebt, und dessen Ma-
nier nachgeahmt haben. Gemälde von seiner Hand fanden wir aber
nirgends angegeben, und folgendes, mit einem Monogramme be-
zeichnete, radirte Blatt wird ihm vielleicht ebenfalls nur muth-
masslich beigelegt. Brulliot meint indessen, es gehöre eher einem
italienischen Künstler an.
Die Erweckung des Lazarus, welcher links am Pieclestal einer
Säule zu sehen ist. Christus steht in Mitte des Blattes, und
die Schwestern des Lnzarus, von welchen die eine ein Iiintl
. trägt, sieht man rechts. H. 7 Z. 4 L., Br. 5 Z. 7 L.
M0], Wouther, Historienmaler, wurde 1786 zu Harlem geboren,
und da er frühzeitig Liebe zur liunst üusserte, so übergab man
ihn der Leitung des H. van Brüssel. Er besuchte auch die Zeichen-
schule der Stadt, als aber der Zeitpunkt herannahte, wo alle liunst-
schätze in Paris vereiniget zu schauen waren, so zog es unsern
Künstler ebenfalls dahin. Er reiste 1806 mit Empfehlungsschreiben
an G. van Spaendonk nach der französischen Hauptstadt ab, docll
begab er sich nicht unter die Leitung dieses berühmten Künstlers,
sondern in David's Schule, weil er sich im historischen Fache
auszubilden strebte. Er machte da yeissende Fortschritte, und da-
mit diese nicht unterbrochen wurden, ertheilte ihm König Ludwig
Bonaparte eine Pension. Als Probe seiner Fähigkeiten schichte
er 1810 die Copie einer heil. Familie nach Rafael zur Arnsterdamß
sehen Iiunstausstellung, und drei Jahre später eine eigene histo-
rische Composition, welche den Tod des Epaminondas vorstellt.
Nach Napoleuifs Sturz kehrte Mol ins Vaterland zurück, und jetzt
waren die Werke der berühmtesten älteren niederländischen Mei-
ster der Gegenstand seines Studiums, wodurch er besonders im
Colorile gewann. Eines seiner späteren Werke, welches 1818 auf
der Hunstausstellung zu Amsterdam alle Augen auf sich zog, stellt
Wilhelm I. von Oranien auf dem Todtenbette vor, umgeben von
seinen trauernden Angehörigen und von einigen Grossen des Rei-
ches. Es war dieses eines der vortrelilichsteti Werke der Ausstel-
lung, welches auch in Brüssel bewundert wurde, wo die Kunst-
akademie dem Urheber das Diplom eines Ehrenmitgliedes ertheilte-
Es wurden ihm vergebens mehr als tausend Gulden dafür geboten,
endlich aber verkaufte er das Bild für uhngefiihr dieselbe Sum-
me an die Prinzessin Wittwe von Oranieti Nassau. Welche es der
regierenden Königin zum Geschenke machte. In de Basfs AnnaleS
du Salon de Gand p- 141 ist es im Uiurisse gestochen. An die sei