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Mocetto ,
Girolanlo.
lßlochctti ,
Alessandro.
sind. Bartsch, der (P. gr. XIII. U4) dieses Blatt zu den
anonymen Blättern von 1500 zählt, gibt eine Copie der
Schrift, uudBrulliot (Dict. des znonrxgr. III. p. 185) hat selbe
ebenfalls sehr getreu copirt. Auch Ottley (An Inquiry etc.
II. 516) handelt ausführlich von dieser schlafenden Nymphe.
Bartsch liest die ersten VVorte tiir: Sepe eadem anastella.
und er meint, der [iiinster habe ausdrücken wollen, dass
das Meer hier Neptun die Quelle aller Flüsse sei,
welche Wald, Flur und Gärten beleuchten, dass sie aber
wieder in das Meer zurückkehren, was durch die erwähnte
Ader versinnliehet seyn sollte. Die Nymphe mit der Urne,
oder eine Najade, stellt nach Bartsch die Flüsse vorydie Sa-
tyrn die Wälder mit den Giesbächen; der Priap die Quellen
der Bäche, welche die Wiesen durchschneiden, oder die
Fontaine des Gartens bilden etc.
Diese Erklärung passt wohl in einigen Dingen, sie genügt
aber im Ganzen nicht.
Heineclte kennt keine Bedeutung der Vorstellung und hält
ganz irrig den Stecher für einen Schüler der Zeit Marc
Anton's.
Ottley weiss ebenfalls keine Bedeutung, erklärt aber den
Iiiinstler mit grossem Rechte fur H. Mocetto.
Das österreichische Archiv 1331 Nr. 25 gibt sub nomine
Georg Haderer die deutlichste Beschreibung und wahrschein-
lichste Entzifferung, und hält die Allegorie fiir das grosse
Naturgesetz der Fortpflanzung durch die gleichen Gattungen,
auch durch die Natur der Thier- und Pflanzen-Welt. Ha-
derer erklärt die Schriltzeichen liir einen schlecht construir-
ten griechischen Hexameter, ohngefähr mit folgendem Sinne!
"Lass da. die Binde zu
gehrst du."
lüften ,
nach
falschem Ziele
Bartsch konnte das Maass des Blattes nicht richtig enge:
hen. Es istioä-Z- hoch, H; Z. breit. Wir wissen nur von zwei
Abdrücken; der zweite wurde 1818 in Wien bei J. Grünling
um 56 fl. erkauft. Das Blatt war in sehr schlechtem Zu-
stande.
Die heil. Jungfrau auf dem Throne mit dem Iiinde auf dem
Schoosse, welches mit der linken Hand segnet, und die
Rechte auf ein kleines Buch legt. Auf der Stufe des Thrn
nes sind drei Engel mit musikalischen Instrumenten, und
rechts sieht man den Evangelisten Johannes, im Prufil nach
links gewendet, wo ein anderer Heiliger im Buche liest-
Dieser ist in dreiviertel Ansicht nach rechts gewendet. Urv
ten in Mitte des Blattes ist das Zeichen des liiinstlers, ver-
kehrt zu sehen. H. i? Z. 6 L., Br. 15 Z. 3 L.
Dieses Blatt wird nicht von Bartsch, sondern von OttlßY
(History of engraving 514) erwähnt, nach dem Abdrucke i!"
Cabinet Sykes.
MOChCtÜJ Alessand"); Hupferstecher zu Rom, wurde um 1760
geboren, und von Volpatu in seiner Kunst unterrichtet. Man hat
verschiedene gute Blätter von diesem Künstler, deren wir folgende
efwiihnen, ohne das Todesjahr des Künstlers bestimmen zu kÖW
xien. Er arbeitete nach 1312.