MWObÜgIÜS oder Mlrßbüjlls, ein böhmischer Steinmetz und Ar-
chitekt des 10. Jahrhunderts, haute die St. Georgenhirche auf dem
Schlosse zu Prag, die nach Hegels (Chron. ad an 915 III p. 442)
915 bis zum Gipfel gebracht wurde. Als Architekt nennt Hagek
den Mirobojus, welchen der Herzog Spitignevv seiner Iiunst we-
gen sehr liebte. Hammerschmidt (Prodrolnus gloriae PragenaetH-S)
will wissen, dass der Künstler die Kirche in zwei Jahren vollen-
det, und Pessina (Phosph. Sept. p.127) behauptet, dass Mirobtig
die Iiirche nach dem Muster der St. Georgenlsirche in Regensburg
erbaut habe. Der Herzog liess noch andere Gebäude aufführen,
bei keinem wird aberMirobogus genannt. Auch weiss man nicht,
in welcher Urkunde Hagel: und Cruger (Pulver. sacr. Mens. Apri-
lis die 25. S. 128) den Namen Mirnbogus gefunden haben. Wahr-
scheinlich gehörte er einem geistlichen Orden an.
BIITÜPÜISkI, LQOUU, ein russischer Bildnissmaler, dessen Fiorillo
(K. Sch. II. 71) erwähnt. Er wurde 179-1 Mitglied der Alsademie
der Künste in St. Petersburg, wir konnten aber seine weitem Ver-
hältnisse nicht erfahren.
Iril-TOU; AUtOU, ein vorzüglicher llandrischer Maler, dessenLebens-
Verhältnisse unbekannt sind. Seine Bliithezeit fällt um 1614-1655,
nach den Daten zweier Bilder der grossherzoglich gothaischen Gal-
lerie und des kiinigl. Museums in Berlin zu schliessen. Daraus -
ergibt sich zugleich eine lange Lebensdauer des Künstlers; allein
seine Werke sind dennoch sehr selten. Es sind dieses Landschaf-
ten rnit biblischer und anderer Staffage, in einer der Breuähelä
sehen Schule verwandten Richtung. Das unsers Wissens äteste
Bild des Künstlers besitzt der Grossherzog von Gotha, der es erst
1855 kaufte. VgLAnnalen der niederl. Malereien von G. Rathgeber
S. 28. Das Gemälde zeigt links einen Wald mit schön belaubten
Bäumen, auf welchen einige Vögel sitzen. Der Jäger, auf einem
weissen Pferde, schiesst in den Wald, der zweite Jäger liebkosct
ein Windspiel, und hinter ihm liegt ein anderer Hund. Im Vor-
grunde wiichst schönes Gras, rechts öffnet sich die Aussicht auf
ein Wasser, ein WViildchen und felsige Gegend. Das Bild ist sehr
schön und lebhaft colorirt, mit MJROV. F. 1611i bezeichnet. Das
Bild ähnlichen Inhalts in Berlin ist mit der Jahrzahl 1653 ver-
sehen. Ein Jäger schiesst innerhalb eines NValtlcs nach Enten im
VVasser. Es ist nach Kugler (Beschr. des Museums S. 265) fein,
aber etwas "scharf gemalt. Mannlich erwähnt in seinem Cataloge
der königl. Sammlung in Schleissheim einer Landschaft mit dem
Innern eines Waldes, vnrn Christus in der Wiiste vom Teufel ver-
sucht, wohlgezeicluxete und frei behandelte Figur. In der Wiener
Gallerie ist eine kleine Landschaft mit der Bekehrung des Saulus.
M. Merian stach nach seiner Zeichnung 1620 Ansichten der
Umgegexad des Schwalbachei- Bades: Novac quaedarn ac Paganae
regiunculae etc. lYIerian nennt ihn da Mirulaetls , s. Merian.
IHIPOWSÜY, VVenZel, Bildhauer, der in Bayern seine Kunst iibte,
vielleicht ein Böhme von Geburt. Sein Werk ist die Kanzel der
liirche des hcil- Tiburtiul zu Strnnbing. Seine Lebenszeit ist un-
bekannt.
Iliirozzo, Francesco di, ein
Forli, der aber wahrscheinlich
von Vasari erwähnter Mzfler
mit Melozzu Eine Person 1st.
nui