Volltext: Meglinger - Müller, Jan. (Bd. 9)

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Mierfs , 
Villa o 
Frzms 
de 
Jonge. 
voifilim. unter welchen sich der Leyermann und der Trompeter 
üllßlßißhnen- aEin ungemein fleissiges, artiges Bild ist auch jenes 
mit einem Knaben, der die Trommel schlägt, während ein angle- 
rer die Pfeife spielt, in der k. Pinakothek zu München. Seine 
Bilder sind meist komischen Inhalts, und erst in reifern Jahren 
wagte er sich an ernsthaften-c Dinge. S0 malte er nach dem Bei 
spiele des G. Lairesse einmal eine Scene aus Tassu: den im 
"Schbosse "dei-"Armida ruhenden Ilinaldo. von Grnzien und Liebes- 
götterxi umgeben, in einer schönen Landschaft, was ihm so gut 
gliickte, dass er das Bild wiederholen musste. Auf dieses Bild 
folgten noch einige andere in höherem Style, 'neben_hei aber malte 
er immer. auch Bambocciaden, Landschaften und Thiere. Dann 
hatte er auch grosse Geschicklichkeit in Ton und Wachs zu bos- 
siren. Im Jahre 1747 starb der Iiiinstler.  
i. Einige seiner Werke sind auch. gestochen worden; vonE. du 
Mesnilr- La tlonble tentatiun, aus dem Cabinet Briihl; von C. 
H. van Nlenrsz. der Bauer am ßlfische, hinter welchem ein lYIiid- 
chen die Gliiserzahl aulschreibt; die Frau mit dem Knaben, der 
Seifenblasenunacht; die schlafende Aglaura; Merkur und IIerse; 
von Muitte: L'oeuf cassö, aus dem CabinetBriihl; J. van Mun- 
nickhuysen: das schöne Bildniss des Pastors Peter van Staveren; 
von A. de Bois: das Bildniss des Friedrich Syanheim; "von C. G. 
Schulze: die schlafende Schiiferiu, die der Schäfer weckt. 
Auch verschiedene Zeichnungen in Aquarell 'und- in-Crayou auf 
Pergainent und Papier fanden sich von ihm. Eine solche aus dem 
Cabinet des Plnos van Amstel und des Goll- von Frankenstein: 
Herr und Dame geniessen Obst, und der Diener bringt Speisen, 
Breidelauf- blaues Papier, ist bei Weigel auf 18 Thlr. gewerthet. 
Eine andere Zeichnung: ein Gemüsehändler bietet im Zimmer ei- 
nem Weibe Waaren an, im Eiintergrunde ist die Drlagcl beim Ha- 
mine, gilt 8 Thlr. Eine Aquarellzeichnung aus dem Cabinet Oets: 
sieben Männer um einen Tisch, und eine Iireidezeichnung auf 
Pergament: Adam und Eva am Baume der Erkenntniss, wurden 
1859 mit der Sammlung des Direktors J. C. Stengler verkauft. Die 
letztere ist unvollendet.   
 Man schreibt ihm zuweilen ein sehr seltenes Blatt zu, die Muse 
Erato, die aber dem folgenden Künstler angehört. 
MIGPIS, FTEXIIS van, de Jüngß, Maler und Sohn des Obigen, 
wurde 1689 geboren, und auch "er malte verschiedene Gcnrebiltler 
im Gesehmacke seines Vaters und Grussvnters, doch nicht mit glei- 
cher Kunst. Er zeichnete und malte auch Bildnisse. Seit! eigenes 
und jenes seines Oheims Jan van Mieris kamen in die Sammlung 
von de la Court in Leyden , welche 1766 erkauft wurde. In dem 
 B. WeigePsehen Iiunstkatalog ist von seiner Hand die Iireidezeich- 
nung auf blaues Papier, das Bildniss seines Vaters Willem van 
Mieris, Halbfigur, mit der Brille in der Hand. J. Houbracken 
stach nach ihm das Bildniss des Sigebertus Havercampus, Profes- 
sors der Geschichte, so wie jenes des Gerard van Luun, oud XL. 
MDCGXXII. lllalbou stach: Le buveur trop grave, mit acht fran- 
zösischen Versen; Delnarteau stach ein Blatt mit einem Frauen- 
und einem Mannskopfe. Als sein Hauptwerk, und sogar als lVlei- 
sterstiick, nennt F. X. de Burtin, Traite etc. II. p- 252, das Bild 
 des Cyrus, der als Iiind den wilden 'I'liieren ausgesetzt wird, nach 
dem ersten Buche des Herodot. Burtin sagt, dieses trellliehe Bild 
sei in breiter Manier behandelt, von köstlicher Vollendung, von
	        
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