Volltext: Meglinger - Müller, Jan. (Bd. 9)

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krankes Frauenzimmer der, an dessen Bett ein Arzt sitzt; das an- 
dere eine junge Krämeriu , die einem Bedienten mehrere Waaren 
zeigt, 1660 gemalt.   
lmk. Museum zu Berlin ist nur ein kleines Bildchen. das 
eigene Portrait des Künstlers, ein feines, lustiges, lachendes Ge- 
sicht, doch nicht von sonderlich geistreichem Ausdrucke, wie Dr. 
Iiugler bemerkt.   
Im Museum im Haag ist das treffliche Bild eines Iinabens im 
Fenster, der Seifenblasen macht. Diese Darstellung ist öfter vor- 
handen.    
Zu Brüssel wurde 185d (las. von Mieris eigens gemalte Bild- 
niss aufgefunden, als junger Mann von 28 Jahren dargestellt. 
Dann fanden sich auch mehrere Bildnisse von Nassamschen Prin- 
zen vor. b.       
Die Bilder der Sammlung des Louvre zu Paris gehören nach 
Dr. Waagen, Kunstwerke etc. in Paris S. 596, nicht 7-11 Seinen 
besten. Das Portrait eines Herrn im Garten, mit einem Jagdhunde 
und einem Mohren, ist etwas hart, geleckt und wenig harmo- 
nisch, wurde aber in der Braamcamtfschen Sammlung doch mit 
1206 fl. bezahlt. Ein anderes Bild zeigt eine Dame an der Toi- 
lette, von einer Mohrin bedient. Den Vortrag fand Waagen zu 
glatt, den I'iopl' nicht angenehm, die Färbung aber leuchtend. In 
der Sammlung Lormier wurde es 1763 mit 8.30 fl. bezahlt. Ein 
drittes Gemiilrle stellt zwei reich gekleidete Damen dar, wie sie in 
einem mit Statuen geschmückten Zimmer Thec trinken. Die iius- 
Serst feine Ausführung gewährt für Xdas geistig Gleichgiiltige und, 
die kalte Farbe keinen liiulänglichen Ersatz, wie Dr. VVaagen be-i 
merkt. Ein viertes Bild zeigt uns das Innere einer Wohnung, wo 
die Frau das" Bind siitiget.   
Auch in En glan d sind mehrere schöne Bilder von ihm, von denen 
Ür- W-"Ialgcn. Kunst und liiixistler etc., folgende erwähnt. In der 
Sillülnlllllg des Robert Peel ist das Bild einer am Fenster sitzenden 
Frau, die den Papzigey füttert, höchst zart gemalt. Dieses Ge- 
nnilde findet man öfter wiederholt, jenes in der Münchner Pina- 
kothek zeichnet sich aber besonders aus. In der Bridgewatergal- 
lerie ist das Bild einer jungen Dame in rothein, Iuit Hennelin ver- 
lirälhtcxil Leibchen und blauseidcxicm Atlasklcide. wie sie sich die 
Haare unter dem Kinne festhinilet. Die Bestimmtheit aller im vol- 
len Lithte genommenen Theile, und doch dabei die Weiche und 
Zftflheii der 'l'ouche gewähren diesem Bilde einen grossen Reiz, 
wie Dr. Waagen bemerkt. In der Gemäldesammlung des H. T. 
Hupe zu London ist eines seiner griissten Meisterstiiclte, 1600 ge- 
malt. Üas Gemälde stellt einen Herrn in seidenem, olivengriinem 
Bock und mit Barrct _vor. Vor ihm ist der Bonner mit Wein und 
Iirabhen, auf der Fensterbriistnng liegt die Violine, und ein jun- 
gßS Mfidßheia. vom Rücken gesehen, schreibt an. In diesem Bilde 
verclmget Sich nach Waagen init der 'l.'icfe und Gluth eines Ostade 
das solitleste hUPCISlIO, und die meisterlich modellirendc Austiih- 
rung 1st S" Weit geifißbell. dass selbst unter der Loupe noch Al- 
les das Ansehen von Wirklichkeit haben muss. In der Privatsannn- 
lung Georg  von England sind ebenfalls Bilder von ihm, dovh 
war der [ißßlgfiir diesen seltenen Meister nicht glücklich. Waa- 
gen sah von fast allen Bildern, welche hier fur Mierris gelten, 
anderweitig gewählter-e Exemplare. Den Bnabcn, der am Fenster 
Seifenblasen macht. JÖÖS bezeichnet, glaubte Waagen allen vor-
	        
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