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Bliereveldt ,
lYIicris ,
Frdns
vah.
Miereveldt, llllClllt-Il Jansz, Maler von Delft, geboren 1563, ge-
storben 1611. Sein Vater, ein Menonit, war Goldschmied, der
Sohn aber sollte Bupferstecher werden. Er hatte unter Leitung
des Ilierunymus Wierx schon einige Versuche mit dem Grabstichel
gemacht, fand aber noch grössere Neigung zur Malerei, die er
auch bald mit dem Stichel vertauschte. Bloclsland gab ihm Anlei-
tung hierin, und der Schüler machte in liurzerZeit reissexide Fort-
schritte. Bald folgte ihm auch der Ruf eines der griissten Bildniss-
inaler seiner Zeit, und selbst Carl I. von England lud ihn an sei-
nen Huf ein. Miereveldt ging nicht, weil damals in London die
Pest hauste, es fehlte ihm aber auch im Vaterlande nicht an Be-
schäftigung. Er liess sich in Delft nieder, von wo aus der liiinst-
ler etliche Mal nach dem Haag sich begab, da der Hof und die
Ilofleute sich seiner Kunst bedienten. Die Zahl seiner Bildnisse
soll sich auf 10,000 belaufen, von welchen ein einfaches, ohne
Iliinde, 150 fl. kostete, nicht mehr und nicht weniger, die reichere
Ausstattung erhöhte den Preis. Seine Portraite sind sehr fleissig
ausgearbeitet, besonders in den Iiüpfen. Sie sind ansprechend
durch einfache waltre Auffassung. Sehr viele sind gestrichen, he-
soxiders von seinem Vetter Willem Delft, auf dessen Artikel wir
verweisen. Auch die beiden Matham, Houbraelsen, J. iWliiller,
P. Tanje, C. van Dalen. J. Suyderhoef, G. Valh, G. Vertue, H.
Bary, B. Bolswert, II. Ilundius, S. de Passe, R. lilorghen u. a.
haben Bildnisse nach ihm gestochen. Das Bildniss des berühmten
Dichters Guts hat ein gleichzeitiger Anonymus geschabt, und die-
ses sehr seltene Bildniss gehört demnach in die erste Zeit der
schwarzen llrlanier. '
ltliereveldt malte auch etliche Historien und Bambocciaden. diese
Bilder sind aber selten. Suaneburg stach 160g das Urtheil des Pa-
ris, dann Juuo, Pallas und Venus.
Von ihm selbst geiitzt fanden wir erwähnt: -
i) Eine Judilh mit dein IIaupte des Ilolofernes, nach eigener
Erfindung.
2) Die Saniariterin am Brunnen mit Jesus in Unterredung, in
äiniger Entfernung sind die Jünger, nach eigener Erfin-
ung.
Iüicrcveldt, PiCECT, Bfaler, der ältere Sohn des Obigen, und wür.
diger Nachfolger (Iesselben, wurde 1596 geboren. Er malte gute
Bildnisse, starb aber schon im 56. Jahre.
LBOPOlILl, Kupfer-Stecher, von welchem Basan fol-
gende, 159? geätochcne Blätter kennen will:
1) Das Bildniss des Erzherzogs Albert.
2) Jenes der Infantin lsabella.
Tlilßfllüp, s. Franz van Cuyck.
IIÄlOPiS, Dlrans Väfl, berühmter Maler, geboren zu Delft 1635.
gestorben zu Leyden 1631. Sein Vater, VVillem VVillmnsz, ein
wohlhabender Goldschmied und DiarnantschleiFer, wie Houlmaclsen
angibt, liess ihn bei A. Toui-nvliet die Zeichenliunst" erlernen,
und nachdem er auch bei A. van dem Tempel einige "Zeit sich gev
übt hatte, nahm ihn der sorgsame Gerhard Duw in seine Lehre.
Die YVeise (llCSCS Meisters sagte ihurbesoixclcrs zu, und er'l1atle'