254
Mico -Spadaro.
Mieon
Mico -Spadaro ,
Beiname von D.
Garciuli.
Micon (Milion), Maler und Bildhauer vonlAthen, in den Codd-
auch IPIiimuv, JPIijm-av und Ninwv geschrieben, der Sohn, des Pha-
nochos, wird als Zeitgenosse des Polygnotos genannt, und so muss er
um Ol. 80 geblüht haben. Er tritt überall als Mitbewerber um Preise
der Maleiei mit Polygnot auf, wurde aber von diesem weit übertrof-
fen, nach dem Urtheile seinei-Zeitgexwssen. Dennoch fand Micon
Beschäftigung, und so zu sagen glänzende Aufträge. Er zierte
einen Theil der Poehile zu Athen aus, und malte da die Amazo-
nenschlacht, und dann könnte die Schlacht bei Marathon eben-
falls von ihm gewesen seyn, oder theilweise von Polygnot und
Paniinus, wie Müller. Archäologie 5-_ 152 2, andeutet. Micon
soll bei dieser Gelegenheit um drei Milien gestraft worden sfeyn,
weil er die Barbaren grösser malte uls die Griechen, und so könnte
das ganze Gemälde von ihm herrühren. Einige schreiben ihm nur
den tlund zu, der den Herrn in die Schlacht begleitet, welchen
andere als Polygnofs VVerk erklärten. Bütticher, Archäologie der
Malerei I. 254 5., verbreitet sich ausführlich über diese Gemälde,
und er meint, dass Mihon nur die Amazonenschlacht gemalt habe,
da er am liebsten Pferde und solche Kämpfe malte, wo Kelterei
mit Gewalfneten zu Fuss stritt. wie die Centauren- und Amazonen-
kiimpfe. Wir wissen indessen aus dem Alterthurne den Namen des
Iiünstlers, der die Amazonenschlaeht im Poeliile gemalt, nicht
mit Sicherheit anzugeben, da Pausanias denselben nicht nennt,
nur sagt, dass mitten an der langen Wand die Athener und Theu-
ses häinpfend mit den Amazonen dargestellt gewesen seien. Ferner
malte iYlicon sämmtliche drei YVände des Theseustetnpel zu Athen,
früher als die Poelaile, nach Ol. 77, d. Auf der ersten langen
Wand stellte er wieder den Iiampf der Athener mit den Amazonen
dar. gegenüber den Kampf der Lapithen mit den Centauren. Die
hintere Querwand hatte schon zu Pausanias Zeiten so viel gelitten.
dass man darüber nichts mehr sagen konnte. Der Grund dieser
Gemälde war Stucco, wie dieses Semper (über vielfarb. Architek-
tur S. 47) dargethan hat. Im Tempel der Dioscuren zu Athen
malte der Iiiinstlei neben Polygnot. Der letztere stellte den Raub
der Leucippiden durch die Dioscureil dar, und Micun malte den
Zug der Argonauten, oder vielmehr die Rückkehr des Castor und
Pollux unter Jason. Den Acastus und seine Bosse malte er mit
grüsster Sorgfalt.
Micon hatte besonders als Pferdenlaler Ruf, und man fand kein
Bild von ihm ohne diese Thiere. Der Athener Simon, ein sehr
guter Reiter, tadelte ihn indessen, dass er den Pferden an den
unteren Augenliedern Haare gemalt habe, ein Fehler, dessen
Einige den Apelles beschuldigten , W10 Aelian, Hist. Anim. IV. 50,
bemerkt. In einem seiner Gemälde stellte er einen gewissen Buteo
dar, den ein Stein überrollte, so dass nur der Kopf und die Au-
gen noch verstanden, woher ein Sprichwort entstand, welches man
bei Dingen anwendete, die schnell fertig waren: Boüryu IlIZxwV
Eypdtpill, oder: Öcirrtov Baums.
Micon war auch Bildhauer; Pausanias sagt uns, dass der Maler
die Statue des Callias getertiget habe. Bötticher will darunter den
folgenden Künstler verstehen.
MiCOTl (Mikon), Bildhaxlxer von Syrakus, der Sohn des Nikeratos
(vex-dbrben Nikokratos), fertigte zweimal die Bildsäule Hieroxfs Ü-v