Volltext: Meglinger - Müller, Jan. (Bd. 9)

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Michelozzo , 
Michelozzi. 
ebenfalls ihre Kunst 
Sie nxalt Blumen.  
lerin , die 
Künstler. 
in Düsseldorf" 
übt n 
der obige 
"wie 
MIClIBlOZZO, NliGhCIOZZi, Bildhauer und Baumeister, der in Ur- 
kunden von 1430 und 1455 unter dem Namen Michelozzo di Bar- 
tolomeo di Gherardo intagliatore vorkommt, auch Michelozzo clel 
Borgognone wird er genannt. Sein Geburtsjahr ist nicht genau 
bekannt, doch ist es zu Anfang des 15. Jahrhunderts zu suchen, 
da Vasari sagt, der "Hiinsfler sei 68 Jahre alt geworden, und habe 
in seinen letzten Jahren unter Piero von Medici (1464  T2) ge- 
arbeitet. ln seiner Jugend übte er sich bei Donato, und schon 
seine ersten Werke in Erde, Wachs und Marmor, gaben Geist 
und Talent kund. Nach dem Tode Bruneleschrs galt er auch für 
den geregeltsten Baumeister seiner Zeit, der am besten verstand, 
Wohnungen, Palläste, Iläuser und Iilöster mit Einsicht zu hauen- 
Donzltello bediente sich viele Jahre der Hülfe dieses Schülers, weil 
er grosse Uebung hatte, Marmor- und Bronzearbeiten zu vollfüh- 
ren. Hievon gibt in St. Giovanni zu Florenz das Grabmal Zeug- 
niss, welches Donatello für Pabst Giovanni Coscia ausfiihrte, und 
wovon Michelozzo den grösseren Theil arbeitete. Sein Werk ist 
die Statue des Glaubens, neben jenen der HolTnung und Liebe 
von Donato. Auf dem Prachtaltar von S. Giovanni ist die silberne 
 Statue des 'I'ä'ufers scin Werk. Dann hatte er auch Antheil an den 
Bronzethiiren der Sakristei von St. Maria del Fiure, und für die 
Capelle St". Stefano daselbst fertigte er ein Erzgitter. Vgl. von 
Rumohfs ital. Forsch. II. 241, 293. 362. Üeber der Thiire der S3- 
ltristei und Domverwaltung, St. Giovanni gegenüber, war ehedem 
 ein kleiner Johannes in Hochrelief, ein gerühmtes Bild, das jetzt 
im Corridor der modernen Scnlpturen in der Gallerie zu Florenz 
aufbewahrt wird. Uebcr der Thiire der Domverwaltung befindet 
sich noch eine Johannesstatue von Terracotta, welche ebenfalls für 
Micheluzzifs VVerk gehalten wird. Diese und die folgenden näher 
ren Angaben sind aus dem VVerlte, VasarPs, aus dem Ital. mit Be- 
richtigungen und Nachweisungen von L. Schorn II. 1. Abtheil- 
XLllI. 
Michelozzo stand in nahem Verhiiltniss zu Cosimo von Medici, 
und dieser trug ihm auf, das Nlodell zum Pallaste Medici zu ma- 
chen. Dieses Gebäude kam später (1650) in den Besitz des Marchese Ilic- 
cardi, der Vergrösserungen vernahm, und nnch heut zu 'l'age 
kennt man das Gebäude unter dem Namen Palazzo Riccardi. Der 
später angefügte Thcil unterscheidet sich von dem iiltßrn durch das 
VVappen der Familie Iliccardi, das unter den Biigen der neuen 
Fenster angebracht ist, wvährenrl an den übrigen sich das mediv 
ciiische befindet. Cosimo liess zuerst von Bruneleschi ein Modell 
fertigen", er fand aber dieses zu prächtig. Doch auch Michelozzds 
Plan fand er schön und bequem, und Vasari rühmt diesen Pallast 
als den ersten der Stadt, welcher nach moderner Anordnung ge- 
bautist, und wo die Zimlncrniilzlich und schön vertheilt wurden. D215 
Rustieo ist an diesem Gebäude schon mirmehr Zierlichkeit ange- 
wendet, als am Pallaste Pitti; die Bänder, welche die Stockwerke 
Wellen, sind leichter gehalten, die Fenster haben durch ein Siiul- 
chcn, das sie in zwei Hälften theilt, mehr Amnntb und Mannig- 
faltigkeit, nur das Haiuptgesims ist etwas schwerfiillig. Vgl. Qua- 
tremcre deQuincy hist. de la vie et des ouvrnges des plus Cel- 
arch. l. T2. Hlilizzia tadelt ferner an dieser Facade, dass der Haupt- 
eingang nicht einmal regelniässig unter den Fenstern steht. Michel"
	        
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