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Meyer
Gilles
Meyer,
Hcinr.
nen zu lernen, und dieser nahm ihn mit sich nach Mannheim,
wo er jetzt im Sommer nach der reizenden Natur jener Gegend,
und im Winter an der Akademie der erwähnten Stadt studirte.
Im Herbst und Frühling besuchte er die Ufer des Rheins und des
Neclsars, und da nun, so wie an der Bergstrasse fertigte er viele
schöne Zeichnungen nach der Natur. Meyer hatte Talent, und
er wäre bei- geregelter Lebensweise noch auf eine weit höhere
Stufe gekommen; allein seine nicht selten ausschweifende Weise
hemmte seine Fortschritte und raubte ihm Gesundheit. Nach dem
Absterben seines Wohlthäters ging er mit geschwiichter Gesundheit
nach Paris zurück, und jetzt lebte er neben J. J. Rousseau beim
Marquis de Girardin zu Ermenville in stiller Ruhe. Im Jahre 1809
starb der Künstler, und auf der Schwaneninsel wurde er begraben.
ln Paris wurden einige seiner Bilder in Kupfer gestochen; von
Delaunay: La chute dangereuse; von Ggttenberg: La troupe am-
bulante und Nanette effrayee; von V. Vangelisti: Ifabreuvoir und
le berger sicilien. Vlon ihm selbst radirt sind:
i) Le saut de Borzelbaum, qu. 8.
2) La nouvelle troupe de danseurs, sauteurs et voltigeurs,
u. 3.
5) iiileine Gebirgslandschaft, im Vor-gründe eine Heer-de Schaafe,
zwei Kühe und der Führer mit dem Hunde. Nach rechts
am Wasserfälle: Frcideric Meyer f. 1767, kl- 4. Vortrefflich
radirt, wie Breemberg. Selten.
Meyer (RTeIJer), Gllles de, Maler, wurde 1190 zu Rotterclam
geboren, und Cornelis Baklser war sein erster Meister. Später
genoss er den Unterricht des G. J. Vvan den Berg, der seinen Zög-
ling als Miniaturmalcr bald Ruf geniessen sah. Nebenbei befasste
sich Meijer auch mit dem Zeichnungsunterrichte, und nach dem
Tode seines zweiten Meisters wurde er an dessen Stelle Correlator
an der Akademie zu Rotterdam. Dann schrieb er die Biographie
des van den Berg, die 1817 zu Rotterdam in Octav erschien, und
in den Vaderlanscbe Loetteroefeningen, September 1818, ist seine
Rede über die Einführung von Zeichen- und Maleraliademien in
den Niederlanden abgedruckt. Sein Bruder Jakob ist ebenfalls
Maler, so wie ein anderer Bruder.
Meyer, GIJSIJGV ThBOPhII, Maler, wurde 1815 in Holstein ge-
boren, erhielt aber den ersten Unterricht in Hamburg. Im Jahre
1855 begab er sich auf die Akademie der Künste in München,
um sich in der Historienmalerei zu vervulllsbmnmnen.
Meyer, Heinrich, Zeichner und Maler, auch als Schriftsteller
riihmlich bekannt, zu Zeiten auch „G öth e -M eye r" genannt, wurde
1759 in Zürich geboren, und J. Koella zu Stäfa war sein erster Meister.
Nach dem Tode desselben stand er bis 1781 unter der Leitung des
J. C. Fiissly in Zürich, dann aber ging er wieder nach Stäfa. wo
Meyer bis 1784 seiner eigenen Leitung iiberlassen blieb. Endlich
ging er mit J. J. Iioella nach Italien, und in Rom nun war ihm
das schon frühere Studium-der Werke Winclselmamfs bei Betrach-
tung der antiken Denkmäler ein belehrender Führer. Diese Bev
trachtung nahm damals sein ganzes Wesen ein, und mehrere die-
ser alten Ueberreste der Kunst zeichnete er in Sepia. Seine Oel-
gemiilcle sind wenig, desto zahlreicher aber seine geistreichen Stu-
dien, deren "er in Rom, zu Neapel und anderwärts fertigte. lll