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Meyer,
Conrad.
Tod, und nun ging er nach Bern zu J. Werner und J. Plepp.
Nach einigen Hreuzziigen kam Meyer endlich nach Frankfurt zum
alten Merian, der auf diesen seinen Gesellen grusse Dinge hielt.
In einem Schreiben an seinen Vater sagt Merian, Conrad sei von
Invention wunderbar hurtig, und er könne machen, was er wolle?
Meyer malte in Frankfurt, und dabei empfahl ihm Merian beson-
ders Bloemaert, Jordaens und Sandrart zu Vorbildern. Diesem
Studium hatte er nach dem ältern Füssly seinen kecken Pinsel und
eine starke warme Färbung zu verdanken, und dann fügt der jün-
gere Füssly im Supplemente zum Kiinstlerlexicon noch eigens hinzu,
dass es sein Naxnensctillega unbemerkt gelassen habe, dass Meyer
von Bloemaerfs manierirter Zeichnung ausser wo er das Alter-
thum habe vorstellen wollen sich nicht habe verführen lassen.
Dann ätzte der Iiünstler in Frankfurt auch in Kupfer, wie die
Blätter zu Arndt's Sonntagspostillen, und etliche Landschaften.
Endlich verliess Meyer den recllichen Merian, der unsern Iiünst-
1er auch als Muster von Sittlichkeit und Gottesfurcht erklärt hatte,
bald aber wurde er von B. Custos nach Augsburg verlangt, dann nach
München, Landshut und Ingolstadt, wo es Jesuiten zu conterfeyen
gab, und überall hinterliess Conrad Proben seines Talentes. In
Augsburg malte er viele Bildnisse, auch in Zürich, wo Meyer
1643 wieder eintraf. Erst 1689 starb er, im 71. Jahre.
C. Meyer hinterliess zahlreiche Werke,. Bildnisse, Historien
und Landschaften, in welchen Fiissly einen besondern Reiz fand.
Gerne stellte er die vier Tagszeiten in Landschaften dar, mit Staf-
fage von Herren, Frauen und Mägden, Alten und Jungen. Nach
Füsslyds Urtheil bewegt, lebt und arbeitet Alles in diesen Bildern,
und --er glaubte sogar das Leben selbst zu sehen. Auch in Fresco
malte der Künstler. Seine Blätter belaufen sich an 1000, wor-
unter mehr als 200 Bildnisse sich befinden. Seine Badirungen
werden sehr geschätzt.
1) Budolph Meyer's Todtentanz ergänzet und herausgegeben
von C. Meyern, Malern in Zürich, irn J. 1650, in lt. Die
dritte Ausgabe hat den Titel; Die menschliche Sterblichkeit
unter dem Titel Todtentanz, in 61 Originalkupfern von R.
und C. Meyern etc. abermal herausgegeben, nebst neuen
Versen und Ueberschriften. Hamburg 1759, 4. Bei VVeigel
5 Thlr. 16 gr.
2) Sechs und zwanzig nichtige Kinderspiel; zu wichtiger Er-
innerung erhebt und in Bupfer gebracht durch C. Meyer,
lVlalern in Zürich. Unser Leben ist ein liranz nur von
Kinder-spill etc. Als Text Jacob Catsens Einder-Lustspiele
durch Sinn- und Lehrbilder geleitet. Aus dem__Nider- in
das Hochteutsche gebracht durch J. 1-1. Amman (Zurich) 1657,
in (i. Bei Weigel 2 Thlr. 12 gr.
5) Eine Folge von 122 Blättern zum neuen Testamente. Jedes
Blatt hat zwei -lateiu. Verse und das Monngramm C. M. f.
Geistreich geiitzt, gegen 5 Z. hoch und 4 Z. breit.
(b) Die 12 Monate, mit Versen, 12-
5) Die Werke der Barmherzigkeit, acht Blätter mit Titel, das
achte stellt die Ankunft des Tobias vor. C. Meyer in. fec.
et exc., qu. 8.
6) Der verlorne Sohn, drei (nicht mehr Blätter, 12.
7) Der barmherzige Samariter, lt Blätter (der Reisende von
Räubern angefallen, der- Samariter bei ihm, der Levit geht
vorüber, der Samariter mit dem Verwundeten in Jericho), 12-