Meulen ,
Antoh
VHII
Franz
der.
201
mit einem Nloixogramme, tlheils mit Sivert van der lYIculen
bezeichnet.
Eine Folge von 6 Gartonzxnsiclmten: Gesigten en Perspectiven
soo nat Leven als anders int coper gebracht clour Sieuvert
Vandcr Meulen Anno MDCCVIL, kl. qu. fol.
ieulens AntOIl Franz van der, Maler, wurde 1654 zu Briis-
sel geboren, und da seine Eltern in ihm ein cntschiedeiies Ta-
llcrit fur die Malerei be1ner'en, übergebe? S110 den Iinaben der
eitnng des P. Snayers. Der junge v. d. h eu eii machte bald die
erfreulichsten Fortschritte, und besonders war es die Landschafts-
und Schlachtenmalerci, in welcher er seinen Ruhm gründete. Der
Minister (lolbert, der einige Bilder von ihm gesehen hatte, berief
ihn nach Frankreich, und selbst Le lirnn rieth ihm zu dieser Ein.
ladnng. lliculen kam gerade zu jener Zeit nach Paris, als Lud-
wig XIV. nach den Niederlanden zog, und der Iiiinstler musste
ihn begleiten, um die Siege des Iiiinigs iin Bilde darzustellen.
Er malte da alledlelagernngen und Festungen, alle ßngriffe,
Schlachten und die Einnahme von Städten, liurz alle gluclalichen
Erfolge des hömgs, dies Alles in einer eigenen laiulscliaftliclien
Weise. Eine Anzahl seiner Gemälde bilden also eine Geschichte
der Siege ]GHCF- hnnigs, und man schätzt diese Viferke wegen ihv
rer genauen Bezeichnung der Lokalität und wegen des Costiims
sehr hoch, Van der lVleulen genoss auch grosses Ansehen in Pa-
ris, da er iiherdiess auch inil: dein damaligen Iiunstrlespoten Ch.
Le Brun in Verwandtschaft stand. Dennoch fehlte es ihm nicht
an Verdriisslichheiten, die ihm besonders die schlechte Aufliiiiirnng
seiner Frau, die Enkelin Le Bruifs, verursachte, und welche ihn
1090 ins Grab stürzte.
in früher Zeit waren die meisten seiner Arbeiten im Schlrisse zu
lVlarly, 29 an der Zahl; gegenwärtig sind 15 in der Sammlung
dcs Louvre, unter _welchen_ sich die Ansicht von Fontainebleau,
deiziEänzuäxdes Ilüktllää in Il)incnt,bin Aäras, in einle andere Stiarlt,
un (er ics au uxennoure eson ers auszeicinen. Anccre
sind zu Versailles in der Ziinineireihe, welche die Prachtgemiichcr
Ludwig XIV. bildeten. S. Ilunstblatt 1337 N0. 71.
Descamps, Watelet und Taillasson gaben unter den friiheren
Schriftstellern Critilaen über van der Nleuleii. NVatelet bedauert
es, dass dem Künstler Fesseln angelegt wurden, indem er, statt
sein Talent freiwvalten zu lassen, gewisserinasscn nur Portraile
von Schlachten geben musste, deren Gemälde bei der Nachwelt
einen grüSäßll Tlißil des Interesses verlieren müssen, wie XVatelet
meint. Dann riihint er die Richtigkeit der Zeichnung, die geist-
reiche Pinselfiihrung, die Aniiiutli seiner Himmel und Fernen, die
Schönheit der Farbe, die jedoch an Lebhaftigkeit jener des Bour-
gignon nachstclit, und dann hebt Watelet noch die Leichtigkeit
des Baumschlageö. die Frische der Landschaft, und die glückliche
Vertheilung der Massen hervor. 'l'aillasson hält ilrirfiir den ersten
aller Scläachtenmaler der neuem Zeit, dessen Originalität eben so
Sehr in er Wahl der Gcgenstiinclekils in der Behandlung derselben
Sich ansspreche. Einen ausgezeichneten Zug von Meuleifs Talent
findet er darin, dass der liiinstler französische Formen mit flillllv
mischem Colorite gemalt, das Charakteristische der Personell Sßlß
11er Zeit richtig erfasst, und doch dabei von der Schönheit seiner
iliarhe nichts eingebiisst habe. In-seinen Schlachten könnte im"
Soldat die Stelle erkennen, wo cr getochteii u. s. w. Auch Dr.