Ulübblbbllv Uwe.
Unheil des grossen Architekten von Schinkel in Berlin idahin geht,
dass darin die fragliche Sache vollkommen erschöpft sei, und sich
nichts Weiteres künftig mehr hinzufü en liesse. Somit wiii-e es
11118 bewusst, das erste architektonische ädehrwerk, was in sich be-
_g0nnen und vollendet anzusehen ist.
Wir fugcn hiezu den Wunsch, es müchte ähnlich wie dieses
iiber_„Proiile" ein anderes über Ornamente folgen, um so mehr,
alssich viele hiesige liiinstler mit Augen überzeugten, dass er eine
lleilie von Ornamenten aus unsern deutschen Püanzeiifurinen ge-
schopft, und zum Gebrauch für Plastik und Architekturnialerei
derinalen schon gezeichnet hat. Iiletzgefs Idee ist da ganz neu und
überraschend, und es liegt jetzt die Aufgabe gelöst vor Augen,
auch unsere Natur habe in den scheinbar unbedeutendsten Iiriiutern
Formen geliefert, die mit der klassischen Antike in jeder Bezie-
hung wetteifern, und es gehöre nur das Auge des aufmerksamen
hunstlers dazu, selbe hervorzusuehen und seinen Zwecken anzu-
passen.
In demselben Jahre 1859 lieferte Metzger in einer Reihe von
circa 20 Zeichnungen Entwürfe zu einem Monument für den
hüclistseligen liaiser Franz, und zur Neuanlage eines Strassenzu"
gcs in der Stadt Prag. Wenn dieses Werk, das, bevor es abge-
schickt wvurtle, viele Künstler und Iiunstfrennde gesehen haben,
zur Ausführung käme, würde Prag unstreitig eines der reinsten
Classischen VVerke der Neuzeit in's Leben rufen. Es bürgt hiefiir
das einheitliche Urtheil Aller, die es gesehen, und sie haben
ßich eben so lobehd über die Bedeutsamkeit des Werkes, als über
den Gesaminteindruclt der Neuanlage ausgesprochen. Es war gerade
die Auffassung der Neuanlage umiso schwieriger, als der Künstler
von dem ganzen Beichthuni architektonischer Hülfsmittel keinen
uuifassenden Gebrauch machen durfte, und er hat somit nur in der
glücklichen Anreihung der einzelnen Gebäude diesen Eindruck lier-
gebracht; es ist dies aber in einer so einfach natürlichen Weise
geschehen, dass sich gleichsam die liunst in der Sache selbst auf-
lost, was um so schwieriger, als hierin überhaupt nur der Gehalt
eines Iiunstwcrkes verbürgt ist.
Während überhaupt das edle Verhältniss, welches das Ganze
und die 'l'heile belebt, aus wohlbeachtetem Maass und Ziel hervor-
geht, die Ilauptniassen zur Harmonie des Ganzen weislich und
Wlrksam vertheilt sind," so finden wir überhaupt in der Abrundung
und Durchbildilng der Theile, im Profile und Ornament, hier in
Thsat gezeigt, was er in seinen Schriften oft ausgesprochen
wohl m: Pärääielfilllätie aii dleßßfb Zeichnungen died Bemalung
b _i dar überraschend zur Belebung es Ganzen
eh aber sie ist so sparsam vertheilt, dass sie nur hie und da
g?" Grund, worauf eine Verzierung steht, deckt. "Der liünst-
1:: hat wohl verstanden, mit Weriigein diegrosstmoghche Wir-
vogg zu erhalten, den ganzen Reiehthum in_ ein Paar gedeckte,
e] Aussen sichtbare Saiilenlauben zu concentriren , wodurch ihm
aeängen, mit ein I_'aar Xterziei-ungt-n dem Ganzen das Ansehen,
Vveilgäiiäch nur eines illusorischen Beichthumes" zu geben. Aut (11059
wohl _en Gebrauch der Farbe verstanden zu sehen, lasserrwlr 11118
gefallen, und sind von ihrer Wichtigkeit dermalen hir dieArchi-
Meier's Künstler-Lear. 13a. 1x. 13