berührt "sind, so "entschuldigen wir den Verfasser um" so be-
reitwilliger, als aus dem durt von ihm gegebenen grossen Uehcr.
blick "über Lehrwerlse" hcrvnrsieht, dass ex, sich selbst zu genü-
niigen eine grosse Zahl ausführlicher Zeichnungen xiüthig hätte,
um diese Materie dem ganzen Umfange nach zu ordnen. Es ist
uns bekannt; dass sich unser Künstler viel Mühe gegeben hat,
ein solches ausführliches Prachtwerl-z über Architektur ins Leben
zu rufen, und wir haben damnls selbst den 'I'hesenstempel, circa in 20
Blättern,_mit sämmtlichen antiken XVanrlnmlungen hiezu bearbeitet,
bei ihm gesellen; allein er scheint von seine-In Vorhaben, uns un-
ihieivusst wesshalb, abgekommen zu seyn, da er jene ldee clernm-
leu "gänzlich ausser Auge gesetzt zu haben scheint. Wir Wüfglßn
sehr bedauern, wenn das Letztere der Fall seyn sollte, und fügen
nur. die Bemerkung" hinzu, dass clie Art, wie der Iiiinstler "die
polychrome Architektur an letztgenanntem Theseustempel aulgelhsst
und wiedergegeben hat, der Bliithezeit der griechischen Kunst
nicht allzu fremd seyn dürfte.
Wir machen im Uebrigen dem Künstler mit Recht den Vorwiirf,
dass er seine Schätze nach allen Richtungen zersplittere, und
wenn dies einestheils aus der Art und WVeise, wie er seine Be-
merkungen über Architektur erscheinen liess, hervorsieliet, so
war dies um so mehr der Fall, da er für den Herrn Baron von
Davidoff das Parthenon auf der Akropolis zu Athen in 9 Zeich-
nungen bearbeitet hat, welcher lderselhe in seiner Reise im Orient,
die in russischer Sprache erschienen 1st. mit herausgegeben hat.
Und so tritt er uns mit jener, vielen Iiivinstlern eigenen, sorglo-
sen Originalität entgegen, nur so lange um die Sache bekiimmert,
als sie unter den Händen ist.
Im Jahre 1858 und 59 (s. Münchner Jahrbiiclier iibei bildende
Iiunst) trat derselbe ferner mit "Untersuchungen im Gebiete der
Architektur" auf, und zeigt hierin von Neuem, wie sehr ihn die
einmal ergriFfene Sache architektonischer Reformen be-
hiiinmert. Er stellt Gesetze auf, ohne sie auszusprechen, und hat
durch Thatsachen, die er zur Anschnulichinachung in Zahlen aus-
spricht, die Siiulenlehre Vitruv's der Natur und Sache nach als
unhaltbar dargelegt. Schon in der Einleitung zu diesen Untersu-
chungen hat er manche wunde Stelle hinterlassen, die er zwar
eben so gutrnüthig machte, als er sie verlässt; im Uebrigen aber
ist diese Abhandlung eben so ernster, als für die Architekten wohl
izu beherzigender Natur. Er weis't mit starken Ziigen auf das Na-
turgesetz hin, dem die Kunst unterthänig seyn muss, und berührt
nicht nur das ganze innere Leben der Architektur, sondern be-
zeichnet auch, in so weit dies mit Worten allein möglich ist, das,
was iiber die wesentlichste Erscheinung der dorischen Siiulcnordä
nung gesagt werden, und in dem vom Verfasser ergrilienen End-
zweck liegen kann, möglichst umfassend. Auch in dieser Abhand-
lung begegnen wir seinen Bemerkungen über Profile und Orna-
mente; auch hat er sich iiber den höheren Antheil, den die Kunst
in Gestaltung selbiger haben müsse, nach reiner künstlerischer Ueber-
zeugung ausgesprochen, und in kurzen Zügen einen Abriss seiner Ein-
Pfindungen gegeben. Umso erfreulicherist uns daher sein i..l.185() er-
schienenes ausführliches Werk über "griechische Bauprufile und die
Lehre der Profilzeichnung." In diesem Werke beweist der Künstler,
dass er seine Materie völlig beherrscht, und ihm auch in Zeichnung
leicht wird, sich völlig auszusprechen. Dass der Yüzrtasscr dieser schein-