Volltext: Meglinger - Müller, Jan. (Bd. 9)

Messys , 
Quintin 
etc. 
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der Gallerie des Museums S. 160, spricht aus diesem Bilde freie 
Bewegung (auch in der Gewandung) und heitere Lebendigkeit, ob- 
schon der Darstellung kein sonderliches Schönheitsgeliihl einwohnt. 
Nur noch in den Nebensachen, in den Speisen, welche sich seit- 
wärts auf einem Tischclien befinden, vornehmlich in den schim- 
mernden Acliatsäulchen des Thrones und deren zierlich durchbro- 
chenen Goldliapitälchen zeigt sich die alte, nachdenklich ausfüll- 
rende VVeise der Iiunst. Ein daselbst befindliches Portrait er- 
klärt Iiugler als schwach. 
Die k. bayr. Sammlungen bewahren ebenfalls trefiliche VVerke von 
der Hand dieses Künstlers, ausgesuchte Bilder, wie denn diese 
Sammlung überhaupt an Werken der niederdeutschen Meister sehr 
reich ist. In der k. Pinakothek zu LVIiinchen ist das Bild eines 
Mannes und einer Frau, mit Zählen und Abwägen von Gold- und 
Silbermünzen heschiiftiget, halbe Figuren von grosser Wahrheit 
der Darstellung. Das daselbst befindliche grusse Bild der Beschnei- 
dung Christi aus der Boisseredschen Sammlung bildete ehedem 
den mittleren Theil eines Altargemäldes. Ein anderes historisches 
Bild zeigt die weniger als halblebensgrossen Bilder der Heiligen 
Burtolemiius, Johannes Evangelistak und Johannes des Tiiufers. 
Auf einem Gemälde mit halblebensgrossen stehenden Figuren zei- 
gen sich die Heiligen Barbara, Christina und Magdalena. Alle 
diese Figuren sind in edlem Style gehalten. Dazu kommt noch 
die öfter vorhandene Darstellung zweier Wucherer, die, mit Geld- 
zählen besehliftiget sind. Dieses Gemälde ist höchst charakterisch, 
und wer gerne das Urbild auffinden möchte, der könnte auch hier 
solches vcrmuthen. 
Im k. Bildersaale der St. Morizlsapelle zu Nürnberg ist eine 
Kreuzigung Christi von der Hand dieses Künstlers, und mehrere 
andere in dessen Manier.  
Die k. Gallerie zu Schleissheim bewahrt eine Darstellung der 
Anbetung der heil. drei Könige. 
In der k. Gallerie zu Dresden sind zwei Gemiildei ein alter 
VVucherer mit dem jungen Weihe, und ein anderer, der seinen 
Collegen abfertiget, indem seine junge Frau mit einem Weihe 
um die Henne handelt und ein Knabe mit einem Ey spielt. Letz- 
teres ist ein ausgezeichnetes Gemälde. 
In der k. k. Gallerie zu Wien ist ein lebensvolles Bild des un- 
getreuen Haushalters, ähnlich demjenigen in der Galleria Doria 
zu Rom. Prenner stach das Bild zweier Geizhälse, das sich eben- 
falls in VVien befindet. Zwei Bilder stellen den heil. Hieronymus 
im Zimmer studirend vor, das eine ist ein Nachtstiick mit Herzen- 
beleuchtung, mit der Jahrzahl 1557 sagt Fiorillo, Gesch. d. zeich. 
Künste in Deutschland-II. 550. Wenn diese Jahrzahl wirklich ist," 
so ist das Bild nicht von Quintin Messys, da dieser 152g starb. 
Auch einige Portraite sind in Wieuf 
lrn StädeFschen Institute zu Frankfurt am Main ist ein Por- 
trait von ausserordentlieher Wahrheit. Nach der Inschrift sollte es 
linipperdolling seyn, aber es stellt eine andere Person vor. Das 
Bild stimmt Hnit Aldegrevefs Stich nicht iiberein, auch liest man 
in der Inschrift die Jahrzahl 153i, während Messys schon 1'529 
starb. Die Inschrift muss demnach später hinzugesetzt werden 
sevn. 
Es gibt noch mehrere Bilder, die dem Künstler mit Hecht oder
	        
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