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Messina ,
Antonello
liehen Schmuck und Reiz erhalten haben. Uebcr den Einfluss der
van Eyck'schen Weise in Italien s. Schorn l. c. 577, Kunstblatt
1825 N0. 59 i'll, Waagen iiber H. und J. van Eylclä S. 182, Rumuhr
Ital. Forsch. II. 265. Dr. Waagen spricht sich auch in seinem neuesten
VVerke: Kunst und Iiiinstler in England und Frankreich, iiber
diesen Antonello aus, und seine hrleinung geht dahin, dass da-
durch, dass Antunellu von Messina sich in Venedig niederliess,
daselbst sich das Bestreben nach einer in allen Theilen nnturwali-
ren, portraitartigen Darstellung und reine sinnliche Schönheit der
Färbung verbreitet habe, welches, mit einem sehr ruhigen, aber
echten Sinn für die kirchlichen Aufgaben und einem richtigen Styl-
gefiihl gepaart, höchst anziehende Werke hervurbrachte.
Die Werke Antonellcfs sind selten geworden, obgleich die
Schriftsteller deren viele erwähnen.
Messina. Sampieri gibt in seiner Messina illustrata Nachricht
von zwei grossen Gemälden, die zu seiner Zeit daselbst waren:
das eine in der Kirche del Carmine, das andere in jener mit dem
Beinamen "Matrice." Das erstere stellt den Tod, und das an-
dere die Himmelfahrt der Maria dar. Diese beiden Bilder müs-
sen entweder zu Grunde gegangen", oder anders wohin gebracht
worden seyn. Der bereits erwähnte Grano versichert, dass sich
zu seiner Zeit in Messina nur noch zwölf kleine Bilder von Anto-
nello im Kloster von St. Gregorio, um das Bild U. L. F. in alter
Mosaik, befanden. Nach der Angabe des Journals der Gelehrten,
das 1755 in Rom erschien, war in Messixla noch ein anderes Bild
zu sehen, welches die Madonna mit dem Iiinde auf dem Schoosse
sitzend darstellt, mit Antonellds Namen und der Jahrzahl 1475
bezeichnet.
Palermo. YTasari versichert, dass der Künstler hier mehrere
Arbeiten hinterliess. Maurolico in dem kurzen lateinischen Abriss
seiner sicilianisclien Nachrichten weiss von einem Gemälde, in wel-
chem Antonello einen alten Mann und eine alte Frau darstellte,
wie sie sich zum Lachen reizen. Venezio Auria sagt in seinem
Gagino redivivo, dass in derselben Stadt in der Casa Alliata, jetzt
unter dem Namen der Casa des Prinzen von Villafranca bekannt,
ein Ecce homo zu sehen war, mit der Unterschrift: Antunellus d:
Messina me fecit 11470.
Catanea. In der Kirche S. Maria di Gesu ist eine schöne
Madonna mit der Unterschrift: Antunellus Missenius D'Saliha hoc
pfecit upus 1497, ein Bild, welches man dort allgemein für ein
Werk des Antonello von Messina hält, was kaum der Fall sc-yn
kann, da der Hiinstler M97 wuhl nicht mehr gelebt hat. Dann
ist auch der Beiname Vbedcnlalich, und die Meinung derjenigen,
die unter diesem Künstler den Antonellr) Bosalilaa vermuthen, halt-
barer.
Venedig. Hier hatten nach Vasax-Ps Aussage ehedem Edelleute
Bilder von Antnnello. Zwei Portraits stellten den Alvisn Pagqua-
lino und den Michele Vianello dar, mit der Jnlirzahl 1475. Zwei
andere Bildnisse mit dem Namen des Künstlers hatten sich bis auf
die neuere Zeit in Venedig erhalten. Das eine von 1478, von
Zanetti beschrieben, war in der (Iasa Vittieri, das andere, mit
der Jahrzahl 1'174, vom Abbö Lanzi geschildert, in der Gase Mar-
tinengo. Beide Bilder kamen nach England, das erstere 177g, das
andere 1801, _in den Besitz des Lord Douglas. Es ist in Kupfer
gestochen. Ein Christus von Engeln getragen, die Figuren etwas