Volltext: Meglinger - Müller, Jan. (Bd. 9)

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Blerian , 
"Sibylla. 
sium etc. Die Originalzeichnungen führte sie auf 102 Pergament- 
blätter aus, wir kennen aber den jetzigen Besitzer nicht. Bei der 
Aulstion der Hinterlassenschaft des D. Marsbach zu Amsterdam wur- 
den sie mit 750 fl. bezahlt. Die einzelnen Blätter ihrer Abbildun- 
gen von Insekten wurden früher zu 30-40 fl. bezahlt, und noch 
werden sie nicht gering gehalten; denn sie sind nicht eigentlich il- 
luminirt, als vielmehr genau ausgemalt. Sie nahm gewöhnlich hei- 
nen Iiupferstich, sondern legte diesen ganz friih von der Presse 
her unter einen angefeuchteten Ilegen, wodurch sie einen mat- 
tun Gegendruck erhielt, den sie ausmalte. 
Um das oben erwähnte VVerls der Metamorphosis etc. noch voll- 
ständiger zu machen, iibertrug sie, jetzt alt und schwach, ihrer 
älteren Tochter Johanna I-Ielena (geb. 1668) eine zweite Reise nach 
Surinam. Diese war an einen nach Surinam handelnden Hauf- 
inann, Johann Herold, verheirathet, den sie jetzt (1702) nach 
jenem Lande begleitete. Sie machte nach einiger Zeit die Mutter 
mit ihren neuen Entdeckungen bekannt, und schon wollte diese 
einen Anhang zum grösseren VVerlse geben, als sie der Tod da- 
hinraHte. Die Dorothee Merian (geb. 1678), die ebenfalls Blumen 
und Insekten malte, gab 1719 den dritten Theil heraus. Sibylla 
Merian hinterliess eine grosse Anzahl von Zeichnungen, deren 
viele in den Frankfurter Cabineten aufbewahrt wurden." Im britti- 
sehen Museum sind zwei Foliobiindc mit Abbildungen von Insek- 
ten und Blumen aus Surinam, deren jeder 500 Guineen gekostet 
haben soll. Die Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg 
soll 9-10 Bände mit naturliistorischen"Zeichnungen besitzen. In 
der k, Gallerie 'zu Wien bewahrte man früher ein von ihr auf 
Holz. gemaltes Blumenkörbchen. Sie soll auch das Geheimniss be- 
sessen haben, auf Leinwand und Seidenzeug so vollkommen und 
dauerhaft zu malen, dass selbst durch das Waschen die Farben 
nicht schwanden. Sie sticlste auch Blumen, Insekten und Vögel 
mit Meisterhand. In R. WeigePs Iiunstcatalog sind zwei Blätter 
surinaufscher Thiere in Aquarell auf 6 Thlr. 12 gr. gewerthet. 
Sibylla Merian starb 1717 innmsterdam.  
i) Neues Blumenbuch. Niirnb. 1680, 5 Thle. mit 36 illum. K. 
fol. -Friiher ist der Fasciculus tlorum, in hundert Blättern. 
Aufgestochen sind die Platten der Anthologia Meriana etc. 
Franeof. 1766. 
2) Erucarum ortus, alimentum et paradoxen metamorphosis. 
AKIXSI- 1717 apud J. Ostervvyck. Mit dem Bildnisse der lNIe- 
rianin und 155 Ii.  
Die erste Ausgabe ist deutsch: Der Raupen wunderbare 
Verwandlung etc. I. B. Nbg. 167g; II. B. Franlsf. 1683. Mit 
100 von ihr selbst gestochenen Kupfern,  Der Raupen 
Beginn etc. Amst. 1085, mit 150 ill. IL, 4.  
Dieses VVerk ist die Grundlage der Insclttengeschichte. 
3) Mctamorphosis insectorum Surinamensium: Of tc- Verandering 
de Surinaamsche Insecten. AmsL, 60  fol. 
Die besten Kupfer hat die Ausgabe mit lat. Text, in einer mit 
holländ. Text sind sie zum Theil aufgestochen und von Bl. 41 
an numerirt. 
Die Ausgabe mit dem Druchjahl" 1705 ist häufig, in gr. 
fül- M- O0 Iiupfcrn. 
4) Dissertatio de generatione et metamorphosibus insect. Suri- 
namens. Amst. 1719, mit 72 K" gr. fol. 
Die neue Ausgabe ist mit 12 H. vermehrt, aber geringer,
	        
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