Meinwverk.
Meissonier,
Auräle.
Jnste
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sich aber bei diesen Arbeiten oft erinnern, dennoch liess ihm der
Probst bei Ablieferung der Arbeit 10 fl. zum Geschenke auszahlen.
1111 Jahre 1585 fertigte er für dasselbe Kloster ein Marienbild und
die drei heil. Könige, wofür er 2.1 f]. erhielt. Paul scheint einer
der besten damaligen Bildschnitzer gewesen zu seyn. S. Jäcllfs
Pantheon etc. S. 61, nach einem Manuscripte ScharulnPs.
Melnwerk, war unter clen Bischöfen zu Paderborn vorzüglich durch
seine Iiunstlienntniss berühmt. Er gab nicht nur mehrere Iiirchen
an, sondern erhob auch seine Iilosterschule vor allen andern Schu-
len dieser Zeit in Deutschland und Italien. Slieglitz altd. Bau-
kunst S. 175.
lilßlrß, Gerhard van der, s. e. v. a. Meeren.
Iuelssner: IThÜÜdÜP, Maler von Hommotau in Böhmen, von wel-
chem sich kaum ein Gemälde findet. Sein Vater M. Meissner, des-
sen Leben wxud Ephemerizlen Dlabacz 1795 drucken liess, rühmt
ihn in einem lateinischen Gedichte. Der junge Meissner starb 1590
im 16. Jahre.
lIGISSHGr, Daniel, Iiupferstecher, vermutlilich ein Verwandter des
Obigen, und ebenfalls aus Iiommotau gebürtig. Er stach verschie-
dene Blätter mit Bildnissen von Kaisern, Churfiirsten und anderer
Herren zu Pferd. Sie bilden eine Folge von wenigstens 78 Blät-
tern, die Eberhard Kieser herausgab. Einige dieser Blätter sind
mit dem Namen des Künstlers bezeichnet, andere mit den Buch-
staben D. M. C. B., was D. Meissner Commothor. Boh. bedeutet.
DIÜISSÜUICP; JIISU? AÜPÖIC, Zeichner, Architekt, Maler, Bildhauer
und Goldschmied, geboren zu Turin 1695, gestorben zu Paris 1'250.
Die Bildungsgeschichte dieses vielseitigen Künstlers kennen wir
nicht, es ist aber bekannt, dass er in Paris fast ausscliliesslieh den
Geschmack beherrschte, denselben aber in noch grösseres Verder-
ben führte. Er war eigentlich Goldschmied, und Milizzia meint,
als solcher wäre er vortrefflich geworden, d. h. man hätte ihn wohl
so lange mit Beifall aufgenommen, als seine ausschweifenden For-
men Gefallen fanden; allein seincMuster zu Goldschmiedsarbei-
ten kamen theilweise schon zu seinen Lebzeiten aus der Mode,
und nach seinem Tode beachtete sie Niemand mehr. Huquier hat
uns diese löblicheil Muster erhalten, so wie "seine Entwürfe von
architektonischen Ornamenten. In diesen XVerken fand Lacombe,
Dictionnaire de belles lettres et de beaux arts Paris 1757, noch
lauter Vollkommenheiten, "und in der Meissoniefsehen Architektur
und Sculptur wollte er gar die edle Einfalt der Antike finden, wo-
Zu nur Lacorubds Augen "gehören. Die von I-Iuquier herausgege-
bene Sammlung nach Zeichnungen dieses Iiiinstlers nennt er ein
lnanniehfaltiges und wichtiges Werk, so wohl gefiel ihm das, was
Cochin mit Thorheit bezeichnet. Auch in neuester Zeit scheinen
Meissonier und Consorten wieder in die Mode kommen zu uiollen,
denn unsere Kunst-Industrie gefällt sich in morlernen Erzeugnissen
des Roeoco-Styls, aber man betrachtet sie bisher nur als Curiosi-
tafel! einer ausschweifenden Erfindung. Auch auf die Architektur
wirkte Meissouiar verderblich ein, da er sie mit phantastischen,
Slnulosen Figuren ,noch mehr iiberhäufte, als sie in Frankreich
schßu war. Er war derjenige, der zuerst in Vernachlässigung der
Symmetrie die höchste Schönheit suchte, so dass die eine Hälfte