malte er. Crösus, König von Samos, im Gefängnisse mit seinen
Söhnen in Erwartung des Todes, eine für einen jungen Künstler
nicht leichte Aufgabe, die man aber in Menjaud's Gemälde auf
lobenswerthe Weise gelöst fand. Fiorillo, III. 503, lobt das Bild
des meisterhaften Ausdruckes wegen, und die Würdevglle Behand-
lung; das Colorit aber soll ins Schwarze fallen, was Fiorillo da-
mit entschuldiget, dass viele Künstler diesen Fehler begehen, wenn
sie etwas Tragisches schildern wollen. Ein geriihmtes Gemälde
ist auch jenes, welches Virgil vorstellt, der dem Augustus und der
Octavia das sechste Buch der Aeneis vorliest, und eben die Stelle:
Tu Marcellus eris etc., declamirt. Man fand dieses Bild voll
Reize, aber die zu sklavische Nachahmung der Grundsätze David's
that dem Ganzen etwas Abtrag. Im Jahre X. der Republik gewann
Menjaud den ersten Preis des Nationalinstituts. Die Prexsbewerber
mussten die Scene darstellen, wie Vespasian den Sabinus und seine
Geliebte Eponia zum Tode verurthcilt, und das Gemälde nnscrs
Iiünstlers fand die Iiunstjury als das gelungenste und grossartigste
im Style. Landon, Annales IV. 63, bildete es im Umrisse
ab. Das folgende Bild, welches aber dem Künstler missglückte,
stellt die Strafe eines Vatermörders dar, theatralisch affektirte Ge-
stalten auf schattiger Fläche, und für lüsterne Blicke ist das fol
gcncle Gemälde, in welchem der liünstler den König Candaules
vorstellte, der dem Gyges die nackten Reize seiner Gemahlin zeigt.
Diese liegt schamlos auf dem Bette, und es macht dem Künstler
wenig Ehre, wenn man sagte, dass dieses Bild vom Geiste und
dem Geschmacke des Urhebers zeuge. Man fand die allge-
meine Wirkung anmuthig, pikant uncfharmonisch, und als eines
derjenigen Bilder, die durch Grazie der Composition und die Zart-
heit des Pinsels auf jenem Salon sich besonders bemerkbar mach-
ten, was wohl eine ganz andere Ursache hatte. Landon, Annales
XII. 142, und der Pausanias franeais, 177, geben Abbildungen
von diesem Werke. Dieser französische Pausanias lobt das Bild
unbegrenzt, besonders wegen der charakteristischen Haltung des
Ganzen; nur erinnert Candaules ein wenig an den antiken Jupi-
ter, Gyges an den Jüngling in der Schule von Athen, und die
Venus an die Bilder der Elemente von Albani. Dann glaubte
man damals, das Ganze sei allzuschön gemalt, alles schunmere
im Gemälde in gleich starker Beleuchtung, bei einer solchen Scene l
Im Jahre 1303 malte Menjaud Heinrich IV. beim Müller Michaud,
der zum Lobe seines Königs ein Lied singt:
Vive Henry quatre,
Vive cc rot vaillantl etc.
Ein Bild, welches eben so gut äedacht als gemalt ist, stellt Fene-
lou vor, welcher einer der Re igion wegen gefanäen gehaltenen
Familie die Freiheit ankündigen Zu erwähnen sin auch die Ge-
mälde: Franz I. und 1a belle Ferroniere; Ludwig XIV. und Ra-
cine; Ludwig XVIII. befiehlt den Bau der Sahristei von St. Denis;
der Tod des Abbti Edgeworth, des Beichtvater-s des unglücklichen
Königs; die Krönung des Tasso; die Cummunion der Königin;
Tintoreto und Aretin; Franz I. auf der Schweinsjagd etc. ln der
Gallerie des Luxembourg ist das Bild des bestraften Geizigen und
der Tod des Herzogs von Bei-n'y. Aus Auftrag des Ministeriums
des Innern malte er den Herzog von Angouläme, wie er sich in
der Attaque bei der Brücke der Drönie eines verwundeten Offiziers
annimmt. Das Ministerium des Königs kaufte das Bild, mit Peri-
lsles und Anaxagoras.