Johann
MÄeil ,
Heinrich.
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Der Hulzhauer im Walde sitzend, kl. (I.
Der llolzhauer mit der Butte am Fasse eines Baumes neben
der Brücke.
Verschiedene Scenen aus Romanen für Ain1anaciie,_fabel_x1
und Erzählungen, Trachten, Schlussvignetten, Buchen:-
tein etc., 12, 8, 4.
In MeusePs Archiv I. 4. 205 ist der Nekroiog des Bunstlers.
Tlieil, Johann Heinrich, Maler, Bildhauer, Medailleur und
pferstecher, der ältere Bruder des Obigen, wurde 1729 zu Gotha
geboren, und schon in den Hinderjahren bemerkte sein Vater an
ihm Talent zur liunst. Er suchte dieses zu pflegen, starb aber in
]ungen Jahren , und so blieb Meil fremder Hiilfe überlassen. Sein
Stiefvater, der Bildhauer J. J. Martini, liess ihn seiner Liebe zum
Zeichnen, doch ohne Anleitung, so dass der junge Künstler im
Copiren von liupferstichen und Zeichnungen sein Heil suchen
musste, was er auch wirklich hierin zu finden glaubte. Damals
war indessen von wahrer Kunst keine Rede mehr, und jeder machte
daher seine Studien so gut er konnte. Dies war auch mit Meil
der Fall; er zeichnete und bossirte nach eigener Erfindung und
nach Gypsabgiissen, auf der Kunstakademie in Baireuth und dann
syiiter wieder-in Altenburg, und endlich fing er auch an, in Stein
zu arbeiten. Aus jener Zeit stammt eine weibliche Figur und die
Statue des Apollo, die dann im herzoglichen Garten zu Altenburg
ausgestellt wurde. Im Jahre 17.717 ging Mail nach Leipzig, wo
er die archäologischen] Vorträge des Professor Christ besuchte, dnd
dabei machte er verschiedene Bekanntschaften, die ihm Gelegenheit
verschafften, sich durch Zeichnungsunterricht, durchißiltlnisse in
Pastell und Miniatur Unterhalt zu verschaffen. Jetzt befasste er
sich auch mit der Hupfersleeherei, und besonders war es Profes-
sor Christ, der ihm hierin Beschäftigung verschnffte. Meil radirte
eine Menge Gelnmen aus dessen Museum, ertheilte auch noch im-
mer Unterricht im Zeichnen, beschränkte aber die Bildhauerei nur
mehr auf das Modelliren. Nachdem er ohngefiihr 20 Jahre in Leip-
zig zugebracht hatte, wurde er nach Berlin berufen, und da kam
61' 1774 mit allen seinen Iiiinsten an. In Berlin modellirte er
verschiedene Medaillen, schnitt auch jene auf die Ankunft des rus-
sischen Grossfiirsten zu Berlin und auf die Vermählung mit der
Prinzessin von Wiirtemberg, iitzte noch mehrere Blätter und ver-
suchte sich auch in der Oelmalcrei. Man sah von ihm verschiedene
mythologische Darstellungen in Oel, so wie andere Bilder. Er
wurde auch Mitglied der Aliademie, 1798 trat er in den akademi-
Schcn Senat, und zuletzt wurde er lieetor der Akademie. Starb 1805.
Von MeiPs radirten Blättern erwähnen wir folgende:
1) 115 Blätter zu Gellerfs Fabeln, witzig erfundene Gegenstände.
J. Meil inv. et fec. 8. Diese Blätter erschienen 1766, und
1788 ein Anhang von 12 anderen.
2) Einige Blätter zu Lafontainäs Fabeln. Copicn nach Cho-
dowiechi.
5' Die Gemmen aus Christ's Sammlung, das oben erwähnte Werk.
4) Die Blätter zum Seiler'schen Bibelwerh.
5) Ein grosses satyrisches Blatt auf die französische Revolution.
gr. qu. fol.
6) Verschiedene Geschichtsscenen: Semiramis, Sardanapal, Cy-
rus u. s, w., wenigstens 2.1 Blätter. J. H. Meil fec. 8-
7) Verschiedene Völltertrachten, 211. Blätter, wenn nicht mehr.
J. 1-11. Meil fec. 8.