Volltext: Meglinger - Müller, Jan. (Bd. 9)

Blengoni , 
Jacopo. 
Mcngs , 
Ant. 
Rafael. 
103 
ßiengoni, 1110090, Maler zu Eorönz um 1750-60. Er malte Bild- 
nisse. J. J. Iianfstach jenes des Theologen A. M. Bicci. in Schwarz- 
kunst.   
Mengozzi - Colonna , Giroiamo , Maler- vQn Ferrara, erlernte 
bei A. Ferrari die Perspektiv- und Orxiamcntmalerei, und über- 
traf hierin in kurzer Zeit alle seine Zeitgenossen. Er liess sich in 
Venedig nieder, malte da in Iiirehen und Pallästen, und zeigte 
iiheral] einen seltenen Reichthum von Erfindung. Seine Ideen und 
Enuvijrfe gefielen auaserordentlieh wohl. Starb 1772 im 84. Jahre, 
mit dem Ruf des besten Ansichfenmalers jener Zeit.  
lllengS, AUTÜU Rafael, Historienmaler, ein Name von grosser 
VVichtiglseit in der Iiunstgeschichte{ Sein Vater, der Däne Ismael 
lViengs, war Hofmaler in Dresden, und als dieser mit seiner Ge- 
mahlin Charlotte Burman von Zittau aus eine Reise nach Böhmen 
machte, wurde ihm zu Aussig in Böhmen den 12. _lVIiirz 1128 sein 
Sohn Anton Rafael geboren. Hagetli)r11 lässt ihn zu Dresden ge- 
boren werden, und in mehreren andern Schriften finden wir die- 
ses wiederholt, allein Mengs wurde zu Aussig gebureiphwie es 
 die Tßxufmatrilsel jenes Ortes nachweiset. Ismael  
seinen Sohn unmittelbar nach dessen Geburt, wenn nichtlsogleizxh 
zum Virienlerherstcllcr der Malerei, doch wenigstens zum lVfaler, 
und gab ihm daher in der Taufe die Namen Rafael und Anton. 
weil er in seiner Person die Vorzüge des Rafael Sanzio von Ur- 
biuo und des Antonio Allegri da Correggio vereinigen sollte. Er 
glaubte nicht an einen angebornei] Trieb, "welcher zu allem wahr- 
haft Tüchtigen, das der lllensch zu leisten vermag, insbesondere 
aber in den schönen Künsten erfordert wird, und war daher fest 
überzeugt, den Sohn mit Gewalt zum grossen Maler bilden zu 
laönnexi. Aber dieses Vorhaben , das er mit äussetster Härte und 
Strenge durchzusetzen suchte, konnte ihm nur in so weit gelin- 
 gen, als die Erlernung der Kunst in der Willkühr des Menschen 
steht, und rlurch Fleiss und Anstrengung erlangt ,werden kann. 
Sehen in seinem sechsten Jahre musstc! sich Mengs im Zeichnen 
iihen, und vom achten an in Oe_l,i in Miniatur und in Email ma- 
len, ohne jedoch das erstere zu vernachlässigen, und dies Alles 
  mit solcher Anstrengung betreiben, dass ihm hein Augenblick der 
Erholung Vetgönnt war. XVenn der harte Vater aus dem Hause 
ging, schloss er die liinder ein, und wenn bei seiner I-Ieimhunft 
die gegebene Aufgabe nicht fertig Wwar, so verfuhr er mit aller 
 Strenge.   
; Im Jahre 1751 nahm Ismael den Sohn mit sich nach Rom, und 
da nun hiitte der lrinabe gerne Alles auf einmal in sichäaufgenom- 
man. Allein der Vater leitete ihn verstündig von einem. zum an- 
(lßrn; zuerst fiihrte er ihn vor die Meisterwerke der alten Sculp- 
T111"; dann durfte der junge Mengs den Michel Angele in der Six- 
timt copiren, und endlich nach Rafael ein Gleiches thun. Dann 
(lurfle er auch nach dem Nackten eopireil, und im Zimmer des da- 
mals beriilnnten Beneiiale stucliren. Uebrigcils verfuhr der Vater 
nach gewohnter Strenge. Des Morgensälfiihrte er ihn nach dem 
Vatikan , und bis zur Abenddämmerung, wo der Vater wieder kann, 
hatte er nichts als Brod und eine Flasche Wasser. Zu Hause W111"- 
den die Arbeiten und Studien scharf geprüft, und wenige Stunden 
waren der Nachtruhe vergönnt. Diese strenge Erziehung zur Iitinst 
war aber Ursache einer gewissen Schüchternheit im geselligen Le-
	        
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