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IYIemmi,
Simone.
Mona ,
FeIiPPO
Gil
Gefühle hervorgegangen. Maria hält das Kind auf ihrem Arme,
welches in inildein Ernste zum Beschmier lieranshliclieiid sich leise
an sie lehnt; Maria selbst neigt ihr Haupt über das liiiid und
bliclit sinnend vor sich liin. Hier ist nach liugler eine wunder-
bare Tiefe religiösen und eben so frei menschlichen Ausdruckes.
Eine ausserordeiilliclie Zartheit waltet in den Hauptlinien der Com-
Position, so wie in der Buchführung des Fliiizelnven; ja. obgleich
das typische Gesetz noch immer vorherrscht, so_ wird duch zugleich
schon ein inerlnviiriliger Sinn für das Allgemeine des. körperlichen
Organismus, z. B. iin Iiiiide ersichtlich. Die Gewandung ist vor-
trefflich gehalten rund bei sehr edlen Hauptlinieu jedes einzelne
Motiv merkwürdig durehgebildet, worin besonders das dünne, halb
ilurchsiehtige Hemdchen des liindc-s höchst musterhaft erscheint.
Die Behandlung ist sehr fein, der Auftrag zart gestrichelt, die
Carnation mit warmen grünlichen Schatten. Auf dem goldenen
Grunde sieht man einen grossen Ileichthum feiner eingepriigtei-
Verzierungen. Das Bild ist im Wesentlichen sehr wolil erhalten,
und durchaus intact. Aus dieser Würdigung des Bildes geht her-
vor, dass auch Lippo ein treiiilicher Meister war, wenn nach Vasari
und Lanzi auch der Geist seines Meisters Simone nicht auf ihm
ruhte. Den Styl des Meisters alimte er trefflich nach, und
nach dessen Zeichnungen malte er manches, was man für seines
Meisters Arbeit halten könnte. Ohne Hülle war er in Zeichnung
und Erfindung xnittclmiissig, aber ein guter Culorist. S0 bestimmt
Lanzi seinen liunstcharalster.
Das Hauptwerk über diesen Künstler ist Sch0rn's Uehersetzurig der
Lebensbesclireibungen des Giorgio Vasziri, wo bericlitigende Nuten
des Uebersetzers zu finden sind über Simone di Martina und über
Lippe Meinini.
Memmi ,
Simone ,
di Blartino.
s. Simone
Iuemmü, Maler von Siena, der Vater des Obigen, dessen Lebens-
verhältnisse unbekannt sind. Vasari erwähnt seiner nicht, von Ru-
mohr (Ital. Forsch. II. 95) erkennt ihn aber in der Aufschrift auf
Gemälden.- Opus Memmi. S. den vorhergehenden Artikel.
MemTlÜn, Architekt, der zur Zeit des Cyrus lebte. Er baute auf
Befehl dieses Königs in Ecbatana prächtige Gebäude, namentlich
einen Pallnst, der den sieben Weltwuudern heigezählt wurde.
MCIUUOU, Bildhauer von Sycnis in Aegypten, ist mit Pytlmdorus
derjenige, deren Namen sich in Clßl: Geschichte des ägyptischen
Theben erhalten hat. Dioilor von Sieilien nennt ihn einen vnrtrePf-
lichen Iiiinstler, wie es im Catalugus architectorum etc. von Junius
heisst. Von diesem Memnon sollen die berühmten Bildsäulen
herrühren, welche der Sage nach bei aufgehender Sonne die Lip-
pen riihrten, so wie die colossalen Statuen am Grabmale des Si-
xlnandius, die so gross waren, dass der Fuss der einen sieben El-
cn mass.
Mena, FCIIPPÜ G11 de, Maler von Valladolid, wurde 1604 ge-
boren, und von J. van der Haamen in der Malerei unterrichtet.
Er mälllß in Oel und Fresco, auch wohlglcichende Bildnisse,
Werke, die in Colorit und Zeichnung geriihmt wurden. Gil de
Mena war einer derjenigen, die sich dem überhaudnehmcxiden Ver-
derbniss des Geschmackes widersetzten. Er stiftete in seiner Woh-