Volltext: Meglinger - Müller, Jan. (Bd. 9)

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IYIemmi, 
Simone. 
Mona , 
FeIiPPO 
Gil 
Gefühle hervorgegangen. Maria hält das Kind auf ihrem Arme, 
welches in inildein Ernste zum Beschmier lieranshliclieiid sich leise 
an sie lehnt; Maria selbst neigt ihr Haupt über das liiiid und 
bliclit sinnend vor sich liin. Hier ist nach liugler eine wunder- 
bare Tiefe religiösen und eben so frei menschlichen Ausdruckes. 
Eine ausserordeiilliclie Zartheit waltet in den Hauptlinien der Com- 
Position, so wie in der Buchführung des Fliiizelnven; ja. obgleich 
das typische Gesetz noch immer vorherrscht, so_ wird duch zugleich 
schon ein inerlnviiriliger Sinn für das Allgemeine des. körperlichen 
Organismus, z. B. iin Iiiiide ersichtlich. Die Gewandung ist vor- 
trefflich gehalten rund bei sehr edlen Hauptlinieu jedes einzelne 
Motiv merkwürdig durehgebildet, worin besonders das dünne, halb 
ilurchsiehtige Hemdchen des liindc-s höchst musterhaft erscheint. 
Die Behandlung ist sehr fein, der Auftrag zart gestrichelt, die 
Carnation mit warmen grünlichen Schatten. Auf dem goldenen 
Grunde sieht man einen grossen Ileichthum feiner eingepriigtei- 
Verzierungen. Das Bild ist im Wesentlichen sehr wolil erhalten, 
und durchaus intact. Aus dieser Würdigung des Bildes geht her- 
vor, dass auch Lippo ein treiiilicher Meister war, wenn nach Vasari 
und Lanzi auch der Geist seines Meisters Simone nicht auf ihm 
ruhte. Den Styl des Meisters alimte er trefflich nach, und 
nach dessen Zeichnungen malte er manches, was man für seines 
Meisters Arbeit halten könnte. Ohne Hülle war er in Zeichnung 
und Erfindung xnittclmiissig, aber ein guter Culorist. S0 bestimmt 
Lanzi seinen liunstcharalster. 
Das Hauptwerk über diesen Künstler ist Sch0rn's Uehersetzurig der 
Lebensbesclireibungen des Giorgio Vasziri, wo bericlitigende Nuten 
des Uebersetzers zu finden sind über Simone di Martina und über 
Lippe Meinini. 
Memmi , 
Simone , 
di Blartino. 
s. Simone 
Iuemmü, Maler von Siena, der Vater des Obigen, dessen Lebens- 
verhältnisse unbekannt sind. Vasari erwähnt seiner nicht, von Ru- 
mohr (Ital. Forsch. II. 95) erkennt ihn aber in der Aufschrift auf 
Gemälden.- Opus Memmi. S. den vorhergehenden Artikel. 
MemTlÜn, Architekt, der zur Zeit des Cyrus lebte. Er baute auf 
Befehl dieses Königs in Ecbatana prächtige Gebäude, namentlich 
einen Pallnst, der den sieben Weltwuudern heigezählt wurde. 
MCIUUOU, Bildhauer von Sycnis in Aegypten, ist mit Pytlmdorus 
derjenige, deren Namen sich in Clßl: Geschichte des ägyptischen 
Theben erhalten hat. Dioilor von Sieilien nennt ihn einen vnrtrePf- 
lichen Iiiinstler, wie es im Catalugus architectorum etc. von Junius 
heisst. Von diesem Memnon sollen die berühmten Bildsäulen 
herrühren, welche der Sage nach bei aufgehender Sonne die Lip- 
pen riihrten, so wie die colossalen Statuen am Grabmale des Si- 
xlnandius, die so gross waren, dass der Fuss der einen sieben El- 
cn mass. 
Mena, FCIIPPÜ G11 de, Maler von Valladolid, wurde 1604 ge- 
boren, und von J. van der Haamen in der Malerei unterrichtet. 
Er mälllß in Oel und Fresco, auch wohlglcichende Bildnisse, 
Werke, die in Colorit und Zeichnung geriihmt wurden. Gil de 
Mena war einer derjenigen, die sich dem überhaudnehmcxiden Ver- 
derbniss des Geschmackes widersetzten. Er stiftete in seiner Woh-
	        
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