Lorenzo ,
Ambruogio
Pietro
etc,
lerci I- 275 deutsche Ausgabe, und die weitere Ausdehnung diese:
Artikels verdanken wir vorzüglich Rumohfs ital. Forschungen II.
99 120. so wie der deutschen Bearbeitung des Vasari durch L_
Scham, von welcher bisher leider nur zwei Bände erschiengn
sind.
Von den Werken der beiden Lorenzetti haben sich verschiedene
bis auf unsere Tage erhalten, doch ist leider das Ilauptwcrk des
Ambruogio im liloster der Minoriten zu Siena untergegangen,
welches dem Ghiberti, der den Ambruogio einen ausgezeichneten
Meister nennt, zu einer längeren Beschreibung Stoff gab, ihn zu
grösserer Lebhaftigkeit hinriss, als ihm gewöhnlich _vrar. Der Ge-
genstand des Gemäldes war folgender: Ein Junglmg bleschliesst
Mönch zu werden, kommt mit andern Brudern nach Asien, um
den Sarazencn den christlichen Glauben zu predigen, wird aber
dort auf Befehl des Sultan mit Ruthen gehauen und an einem Baums
aufgekniipft. Als hierauf das gaffende Volk den hängenden llrlönch
wunderbarer Weise dennoch predigen hörte, befahl der Sultan,
die Brüder zu enthaupten. Während" eine Menge Menschen den
Bichtplatz umgibt, erhebt sich ein dusteres Ungewitter; Himmel
und Erde droht der Einsturz, der Hagel fällt herab, Biiumc spal-
ten sich, die Flucht ist allgemein, der Scharfrichter wird von sei-
nem eigenen Pferde erschlagen. Dieser Wunder willen liess sich
viel Volle taufen. Als Nlalerei betrachtet, fügt Ghiberti hinzu,
scheint mir diese Darstellung wahrhaft bewundernswcrtli zu seyn,
und Vasari sagt, dass Ambruogxo in diesem Bilde. mit vielem Ge-
schicke das Verdunkeln der Luft und den Kampf der Menschen
gegen die Gewalt des Regens und der Winde dargestellt, und in
dieser Art den neueren Meistern zum Muster gedient habe.
Ein anderes, der Richtung nach dem obigen nahe verwandtes,
Gemälde an einer Seitenwand der Salla dclle balestre, im öffentli-
chen Pallaste zu Siena, bestiitiget das günstige Urtheil des Ghi-
berti, indem es auch unseren in Bezug auf sinnliche Wahrschein-
lichkeit verwöhnteren Augen viel Leben und Ausdruck zu besitzen
scheint. Der Künstler hat darin das städtische und ländliche Le-
ben schildern wollen. Die tlälfte des Bildes nimmt eine innere
Ansicht der malerischen Stadt Siena ein, in welcher die Gebäude
gut charakterisirt, die Strassen und Plätze mit lebendigen Figuren
erfüllt sind. Ausser dem Thore sieht man eine reich angebaute
Landschaft und Ritter und Damen zu Pferde. Dieses Bild gehört
zu den frühesten Versuchen, Feld und Wald und Anbau darzu-
stellen. Die anderen Wände dieses Saales enthalten allegorische
Malereien, die beinahe zerstört sind. Am Saume des Bildes hat
der Künstler seinen Namen angebracht, wie folgt:
Ambrosius Laurentii de Senis hic pinxit utrinque.
Von den verschiedenen Tafeln dieses Meisters, deren Ghiberti
mit Lob erwähnt, erhielt sich zu Siena nur eine einzige, sehr ver.
stiimmelte, in einem Raume der Armenschule (scuole regie).' Das
Hauptbild enthält die Vorstellung im Tempel und hat die Auf.
schritt:
Ambrosius Laurentii de Senis fecit hoc opus anno dem. 1542.
Eine Altarstailel mit allegorischcr Darstellung des Weltgerichtes,
das Ptumohr auf der Treppe desselben Gebäudes sah, scheint mit
dem vorhergehenden in neuester Zeit eine andere Stelle erhalten
zu haben , indemreisende Kunstforscher dieselbe nicht mehr fanden-
ltn Dome zu Siena sind an der Treype der Sacristei noch einige
klßlne Bilder aus dem Leben Jesu, die dem Ambruogxo zuge-