xylographischer und chalkographischer Kunstprodulate, und
bei seinen antiquarischen Forschungen unterstützt ihn auch
seine praktische Kenntniss des Formschnittes. Dr. Massmann
arbeitet seit längerer Zeit an einer Geschichte der Todten-
tänze, und er ist daher auch auf dem Felde der neuesten Po-
lemik über Holbeinische Xylographie wie wenige berufen, ein
entscheidendes Wort einzulegen. Ich wünschte nur, in jedem
Artikel so umfassend berichten zu können; allein es wirdwohlb
keinem möglich seyn, auf diesem weite Gebiete Alles zu er-
schöpfen. Indessen bietet auch nicht jeder Artikel zu solch
reicher Erörterung Gelegenheit, wie jene über Holbein und
Lützelburger. Die Zusätze und theilweisen Aenderungen, die
wir bei Andrea lllantegna, Martss de Jonge etc. nöthig fan-
den, möchten ebenfalls nicht ganz überflüssig erscheinen. Mit
Israel van Meckenen hat sich neuerlich durch die Mittheilun-
gendes Herrn Becker im Kunstblatte von Dr. v. Schorn die
Ansicht geändert, und daher fällt jetzt der sogenannte alte
Israel weg. Die Nachrichten desselben Kunstblattes über B.
und Gr. da Majano konnte ich aber nicht mehr benutzen, da
der Druck bereits "vollendet war. So geht es bei den Fort-
schritten der Kunst und, der artistischen Forschung dem Le-
xicographen leider öfter, und es bleibt ihm nichts übrig, als
auf einen Anhang zu vertrösten. Am schwierigsten bleibt aber
immer die Redaktion der Nachrichten über lebende Künstler.
Laune, Eigensinn, Ungefzilligkeit, Saumseligkeit, und noch
viele andere Dinge sind es, die hemmend einwirken, welche
ich aber mit Gottes Hülfe nach und nach beseitigen zu kön-
nen glaube. Zu seiner Zeit Iwerde ich diese Calamitäten viel-
leicht zu näherer Kenntniss bringen, für jetzt aber wünsche
ich nur, dass die Nachrede nicht länger werde, als die Vor-
rede.
München
im
1 839.
November
Der'
Verfasser.