Dlazzuoli, Girolamo di Michele. Mazzxxoli; Alessandro.
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ges und der ganzen Hnnst des Colorits, worin er nach Lanzi wo-
nig; SCIDES Gleichen hat. Dieser Schriftsteller glaubt auch, dass
einige dem Einncesco zugeschriebene Werke, besonders mit stär-
kern und heiteren Tinten, von Girolamo entweder ausgeführt, oder
wiederholt sind. Da Girolamo nicht in Rom gewesen war, so war
er Correggids Schule noch mehr als Fraucesco ergeben; man fin-
det sognr Einige, welche behaupten, er sei der Manier dieses grus-
sen Meister am nächsten gekommen. Indessen ist er mehr als glück-
licher Nachahmer zu betrachten, in Hinsicht des Talentes mit sei-
nem Vetter nicht zu vergleichen. In der Derstellung ist er indessen
afielitirt, und das Leben und die Frische eines Correggio hat er
wohl nie ganz erreicht. Im Style Correggids ist seine Vermählung
der heil. Catharina in der Carmeliter Iiirche_zu Parma, nach Lanzi
ganz in ihrem Sinne gearbeitet. Von seiner grosscn Kenntniss in
der Perspektive zeigt das Abendmahl des IIei-rn im Speisesaal zu
St. Giowranni, wo er ein so schönes und tiiuschendes Gesäul ange-
bracht hat, dass es sich mit dem besten von Pozzo messen kann.
Dann fiilirt Lanzi fort, ist er leicht, harmonisch, von schönem
Hellclunhel und in grossen VVandbildern fruchtbar, mannigfaltig,
lebhaft. Keiner seiner Landsleute füllte die Kirchen in Parma mehr
mit Oelbildern, keiner malte dort mehr auf Iialk im Dom und am
liirchengatter (alla Steccata), das, was er in St. Benedetto zu Man-
tua und anderiviirts malte, abgerechnet. Dieser Vielmalerei wegen,
meint Lanzi, mögen wohl manche seiner Bilder das erstemal über-
raschen; einzeln jedoch geprüft verlieren sie. Lanzi findet in den
Werken dieses liiinstlers immerhin viele Schönheitnn, doch ge-
steht er ihnen auch viele Mängel zu: Nachlässigkeit in der Zeich-
nung des Nackten, Ziererei, gewaltsame Bewegungen, doch meint
Lanzi, daran sei manchmal Schuld, dass Andere mit ihm malten,
wie am grossen Bilde der Vervielfältigung der Brode zu St. Bene-
detto in Diantua, Es hat schiine Gruppen, aber auch Schwächen
und Unrichtiglaeiteix, die von anderer Hand seyn sollen. Freilich
hat er sie auch in anderen VVerken und da ist seine Eile anzulslagen.
Auf der Akademie zu Parma sind Bilder von diesem Künstler,
nur ist zu bemerken, dass diese, so wie auch andere seiner Werke
von Einigen iibermiissig erhoben werden, von niichteroern Ken-
nern aber nicht zu grosses Lob erhalten. Einige loben darin die
dem Fraucesco eigene Siissigkeit und Feinheit der Profile, so wie
den Zauber des Helldnnkels und die Zartheit des Pinsels. Andere
klagen die grosse Allfektation und Niazzuola's Manierismns an.
Nur wenige seiner Bilder erkennen sie als lieblich, wie Correggio.
In der hönigl. Gallerie zu Dresden ist eine Madonna mit dem
Binde, das dem im Harnische knienden St. Georg eine goldene
Kette um den Hals hängt, Von einem jungen Weibe gehalten
steht rechts der kleine Johannes. Ganze Figuren in Lebensgrösse.
1m königl. Museum zu Berlin ist ein grosses Altarbild mit
der Madonna und Heiligen, es istaber nur in einigen Engellsna-
ben und vornehmlich in dem Kopfe eines lmieenden Bischofs tüch-
tig gemalt. Iiugler sagt, dass das Bild auch im Uebrigen eine
nnerfreulich alfelstirte Darstellungsweise zeige.
G. Mazzuoli starb erst um 1580. Caylus stach nach MazzunlPs
Zeichnung die heil. Familie in einer Landschaft, und M. Aubert
die heil. Jungfrau mit St. Georg in der Dresdner Gallerie.
MÜZZUOIiy AICSSGYIdTO, Maqler, Girolamcfs Sohn
Nachahmer des Familienstyls. wie Lanzi sagt; E:
und schwacher
analte 1571 im