Max y 01' ,
Johann
Islrnst.
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mälden; seine leichte, breite und doch gefällige Behandlung be-
fricdigte jeden Iiunstfreund. Er verfertigte viele Gemälde auf Va-
scn und dergleichen Gefüsse. Auch etliche Landschaften in Oel
finden sich von diesem Künstler.
luayßf, ilülliltlll EFHSÜ, Bildhauer und Professor an der poly-
teehnischen Schule in München, wurde 1776 zu Ludwigsburg ge-
boren, und erst 1810 besuchte er die Kunstschule seiner Vater-
stadt, brachte es aber unter Leitung des llitters von Josnpi in der
Bildhauerei in kurzer Zeit zu erfreuliche-m Resultate. 1m Jahre
1818 fand er durch L. von lilenze in München Beschäftigung, in-
dem er den Auftrag erhielt, fiir die k. Glyptothela Modelle etc. zu fer-
tigen, wobei ihm aber auch zum Besuche der Akademie noch Zeit
übrig blieb. Er fertigte damals einen liegenden Faun in Gyps,
eine lebensgrosse Statue, die bei der Iiunstausstellung von 1820
mit grossem Beifalle aufgenommen wurde, sowohl wegen des le-
lICHSVOllCH AllSklFüClWS, illS Wegen der Reinheit der Verhältnisse.
Bis zu dieser Zeit konnte er indessen fiir seine hiihere Ausbildung
wenig besorgt seyn, 1822 fand er aber auch Gelegenheit, in Ita-
lien seine Studienzu vollenden. In Rom fand er in Thorwaldsen's
Attelier Zutritt, und fast vier Jahre vertlossen ihm, theils in An-
schauung der Meisterwerke aus der klassischen Zeit Griechenlands
und Roms, theils in praktischer Einübung. Fiir Thorwaltlsen
fiihrte er Einiges in Marmor aus, da bekanntlich dieser grosse
Meister gewöhnlich nur die Thonmodelle anfertiget, nach welchen
dann geübte ltiiinstler die YVerke im Grossen ausführen. Honig
Ludwig von Bayern gab ihm den Auftrag, fiir die prachtvolle Wal-
halla eine [liiste in lYlarxnor zu fertigen, und ein Relief des Künst-
lers stellt Agametnnon, Menelaus und Palamedes vor, wie sie zu
Ulysses kommen, um ihn zur Theilnahme am Zuge nach Troja
zu bewegen. Die Biiste Thorwaldseifs, welche wir von Meyer
haben, fertigte er erst [S51 in München. Nach dieser Stadt kehrte
er 1326 zurück, wo er 1850 bei der Restauration der Antiken iiir
die Glyptothek beschiiftiget war, in dem bezeichneten Jahre nahm
aber die Aussehiielsung des Palais des Herzogs Maximilian in Bayern
seine Thäitigkeit in Anspruch. Er fertigte Biisten, 16 fast lebens-
grosse Figuren in Gyps, und 7 Medaillons unt Bacehischen Genien
in Stucco. Diese Werke: die Musen, Apollo, die Huren, Diana
u. s. w. zieren einen grandiosen Saal des Ilerzegs. Für das Gie-
belfeld der k. Glyptothek führte er drei über lebensgrosse Figuren
'in Marmor aus, und nebenbei fertigte er auch Büsten, wie jene
des Fürsten Ministers v,on Wallerstein. des Hofrathes von Mar-
tins u. a. Sein Werk sind auch die beiden Genien am Sockel des
Denkmales des Herzogs von Leuchtenberg in der Iiirche zum heil.
Michael in München, so wie die zwei grossen Löwen aus Sand-
stein vor dem Eingange in die Pinakothek. Fiir die Säle diesen
Prachtgebiiudes fertigte er mehrere Modelle zu Verzierungen, und
dann die Reliefs der vier Elemente, der vier Welttheile, der Gra-
zien, und viele Köpfe berühmter Maler im Corridor, alles in
Stucco. Fiir den neuen Iiönigsbau in lYliinchen fertigte er zwei
Candelaber aus Marmor, und fiir die VValhalla bei Regensburg
vier andere, ebenfalls aus Marmor, mit kleinen Reliefs verziert.
Ein späteres "Werk ist das Nlonument des geistlichen linthes und
Alsadeniiliers F. v. P. von Schrank. Seine neuesten VVerlae sind
die zwei acht Fuss grosseu sitzenden Statuen des llomer und 'I'hn.
cidides auf deriiussern 'l're[ipei1Jialustrade des neuen, von Ober-
baurath von Gärtner erbauten Bibliothekgebäuiles in hliiuchen.