Andreas.
Mattcnheimer,
Mattenheimer etc.
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Flüchtigkeit doch manches Schöne, Lanfranco trelilich Nachgeahmte.
Wo er vorbedacht und tleissig arbeitete, wie in der Kirche der
pii opcraj, in der Gallerie Matalona, in vielen Bildern für Einzelne,
fehlt es ihm nicht an Vorzügen, die in Anmuth der Ümrisse, in
Schönheit der Gesichter, in guter Anordnung u. s. w. bestehen.
Sein Colorit war früher Giordanisch, später malte er mit mehr Kraft
des Helldunlscls, aber mit weichen und zarten Tinten besonders
Madonnen und Kinder, die eine fast albanische Süssigkeit und
einen Anklang aus der römischen Schule haben. S0 urtheilt Lanzi
über diesen Iiiinstler. Fiorillo scheint ihm nur halb so viel Ehre
erweisen zu wollen, da seine Bilder nicht tiir die Ewigkeit gemalt
sind, nur ein gewisses Wohlgefallen erregen, nicht durchaus aber
rein und wahr sind. Fiorillo rühmt nur in S. Nicola alla Charitä
die Grablegung des Kirchenheiligen, welche Lanzi überging. In
Götheie Winckelmann wird der Künstler kurz abgefertiget und als
Nachahmer Iylarattfs erklärt. Giordands Weise will man "weniger
in seinen Gemälden finden."
P. de' Matteis hatte auch Schüler, war aber wenig glücklich da-
mit, obwohl sic sehr zahlreich waren. Giuscppe Mastroleo that
sich am meisten hervor. Er schrieb ein Werk über die Anfangs-
gründe der Zeichcnkunst, unter dem Titel: ll libro (Vinsignamento
del disegno, ove sono gli principi di esso e le belissime accademie
periscunla della gioventu studiosa _etc._ fol., mit Iiupfern und sei-
nem Bildnisse von F. Aquila. Es ist ms Deutsche übersetzt, un.
ter dem Titel: Zeichen-Buch. Inuentirt von Paula de lllatthaeis,
zu haben bei Jer. Wald, Iiunsthäxldler in Augsburg. Das Bildniss
des Iiiinstlers ist von E. Schetlaner, fol.
Es wurde auch Mehreres nach ihm gestochen, von J. F. Leybold
die Liebe unter der Gestalt einer Frau, welche ein Kind an der
Brust hat und zwei andere umgehen sie, nach dem schönen Bilde
in der Gallerie zu Stuttgart. Von A, L. Rnmanet Salmacis und
Hermaphrqdit, nach dem Bilde aus der Gallerie Orleans, von
Frezza und E. S. verschiedene Studien; von Aquila den Raub
der Europa, St. Franz mit dem Crucifix als Sieger über den Dä-
man, die Welt und das Fleisch, die liupncl der erwähnten Jesus-
Kirche mit St. lgnaz und Xaver, welche du: Abgiitterei, die Hare-
sie und den llluhamedanismus bekämpfen. m drei grossen Blättern;
von J. Daullö Jupiter und Semele; von P. MOIUZE Apollo und Ga-
lathea; von S. Gribelin Herhules auf dem Scheidewege; von J. Mag-
liar dasselbe Bild; von J. Rossi das Bildniss des Erzbischof: N.
Coscia etc.
Von ihm selbst gcätzt kennt man:
Ein grosses Blatt mit einem Profil einer grossen Hand, zweien
Beinen, der Halbiigur eines Kindes etc.
Iliattenhelmer, Andreas, lwlalev zu Bamberg, ist um 1730 ge-
boren, und der Aeltere einer Iiünstlcrfamilie, der in Füssly's Lexi-
lcon .und in andern Werkenf dieser Art nicht erwähnt wird. Er
malte Bildnisse und Historien, besonders Votivbilder.
Mattenhelmcr, Andreas 'l'heodor, Maler, wurae 1752 zu Bam-
berg Ageburen, und als der Sohn eines Gärtners sollte er ebenfalls
X, ein sulcher werden. Nach dem Tode seines "Vaters yerliess er je-
man ihm nicht angcncluncn Beruf, und da er schon frühzeitig gerne
zeichnete, so brachten ihn seine Verwandte zu einem Maler nach
Wiildsassen, von welchem er den ersten Unterricht erhielt. Nnch