Massaro ,
Massarotti,
Angela.
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Zn-wveilell, scheint "nach Lanzi auch die Munterkeit seines erste-n
Meisters Passerotti durch, und noch Öfter findet man seines ver-
irautenEreundeswzlllwani Leichtigkeit wieder, mit welchem er
Uebung, Landhaus und Arbeiten theilte, wie Lanzi sagt. Sein
heil. Gqetano bei den Theatinern hat eine Glorie anmuthzger En-
gel, die v_on Alhani gemalt scheint, und nicht selten begegnet
man H] seinen Bildern den rundlichen Gesichtern wieder, dem
zarten Fleische, 'der Siissigkeit, den Scherzen, welche Albani so
liebte. Hinsichtlich der Schönheit rühmt Lanzi, das Noli me tan-
gere bei den Cölestinern und die Verlobung der heil. Cathax-ina in
S. Benedikt. Im Vorhofe von S. Michele in Busco sind mitunter
sehr zierliche Gesichtsbilcler von ihm. G. Giovaxinini stach zwei
Nonnen, welche dem Grahestod entsteigen, während der heil. Be-
neilihtklie Messe liesst, und den heil. Benedikt," wie er Iiurn ins
Kloster tragen lässt. Diese Blätter gehören zu dem Werke des L.
Carraeci über das Kloster S. Michele in Bosco.
Bekam er tragische Gegenstände und starke Stoffe, fährt Lanzi
fort, so vermied er sie nicht, und behandelte sie ohne grosses
Streben nach Naclatem und Verkii-rzungen, womit andere prunken,
hber mit wahrem Iiunstverstand." Es herrscht darin grosse Munter-
keit, breite Färbung, und er veranmuthigte die Gemälde immer
mit schlanken, hübschen, besonders weiblichen Figuren. Lanzi
nennt den Iiindermorrl im Pallaste Buniigliuuli, und den Sturz
Christi bei den Carthäusern, eine durch Fülle, lllaniglältigkeit und
Ausdruck furchtbares Bild, mit dessen maleriscliem Feuer er kein
Werk AlbanPs zu vergleichen wüsste. Man hat Cnbinetsstiicke von
ihm, die stets gut gezeichnet und meistens von höchst reizenden
Tinten sind; was man bisweilen vermisst, ist grössere Abstufung
der Tinten nach dem Hintergrun-de zu.
Sein Sohn, der Dr. Massari, malte ebenfalls historische Bilder.
Massarßo Anton, Maler von Neapel, Schüler von G. del Po um]
'D. Brandi, malte Thiere und Bambocciaden in; Geschmacke des
Qetzteren. Dicss um 1740.
MEISSHPO, NlOOlG, Maler von NeaPel, lernte Bei S. Rosa. Er
malte Landschaften, Theaterclecorauonen, war aber weit schwä-
cher als sein Meister. A. da Simone und P. de Matteis malten
ihm die Figuren. Starb um 1704.
Seine Sühne, Girolamo und Genera, waren ebenfalls Maler.
MRSSQTOIIÄ, AUgBlO, Maler aus Cremona, war vermuthlich Schii-
ler von A. Bunisoli; auch bei Cesi in Rom hielt er sich eini e
Jahre auf, und dennoch_hat er nichts von der römischen Schuäe
angenommenf Die Composition ist bei ihm jedoch geordneter, er hü-
tet sich aber nicht immer vor den Fehlern der Naturalisten, wie
sie Lanzi nennt. Er zieht in seinen Gemälden die Bildnisse der
idealen Formen vor, in der Bekleidung fällt er aber öfter in's
Schwerfällige. Dagegen hatte er eine ölichtere Farbe, als man
l damals in Rom brauchte, wesshalh sich seine Bilder halten und
hinlänglich runden. Für sein Meisterstiick möchte Lanzi das grosse
Bild in S. Agostino halten, welches den heil. Augustin vorstellt,
wie er den verschiedenen unter seinem Banner sfreitenden Mönehs-
oralen die Regel ertheilt. Hier iindet Lanzi Reichthurn an Ideen,
bewunrlerungswüi-dige Mannigfaltigkeit.
Massarotti war Akademiker von St.. Luca, und starb 1725 im
68. Jahre.